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Bänder liefen - aber viel produziert wurde nicht

by AEG posted on 16.12.2005 14:59 last modified 16.08.2008 17:28 —

Die Bänder laufen während der Frühschicht - aber viel gemacht wurde trotzdem nicht. Vielleicht 50 bis 75% des normalen Tagessolls konten die Abwiegler am Ende als ihren Erfolg verbuchen.

Was hat es nun gebracht, dass die Kolleginnen und Kollegen auf Wunsch ihrer Gewerkschaft ein produzierendes Werk vorgeführt haben? Die Antwort des bayrischen Wirtschaftsminsiters Huber steht in allen Zeitungen: "Huber gibt Nürnberg auf."

Eigentlich ganz logisch, dass eine scheinbar normal laufende Produktion die Politiker und Mananger nicht beeindruckt. Wie geht es weiter nach der Verarschung von heute?

Für die Medien ist der wilde Streik beendet. Am Montag gibt es bezahlte Freischichten und Dienstag um 13.00 Uhr die gemeinsame Betriebsversammlung für Früh- und Spätschicht. Danach Kundgebung mit OB Maly und dann...? Was am Mittwoch sein wird, hat heute keiner gesagt. Wir fragen uns auch, wann findet endlich die Urabstimmung für den Streik statt?

(2) Kommentare

Anonymer Benutzer 20.12.2005 01:48
PRESSEERKLÄRUNG zu AEG/Electrolux (Nürnberg)

Das Sozialforum-Nürnberg ist bestürzt über die Absicht, das traditionelle Nürnberger AEG-Werk mit seinen 1750 Beschäftigten zu schließen.

Dies kann sowohl von den Beschäftigten als auch von der ganzen Stadt Nürnberg nicht hingenommen werden.

Der engagierte Kampf der Beschäftigten benötigt eine breite Solidarität und Unterstützung der ganzen Stadt Nürnberg.

Deshalb appelliert das Sozialforum Nürnberg an alle Verantwortlichen dieser Stadt - den Gewerkschaften, den Kirchen, Sozialverbänden, sozialen Bewegungen und der Nürnberger Bevölkerung die Gemeinsamkeit in der Unterstützung für die Belegschaft zu organisieren, um eine breite Gegenwehr in der ganzen Stadt zu erreichen.

Das Sozialforum Nürnberg wird dazu seinen Beitrag leisten.

Gleichzeitig finden Überlegungen statt, den Kauf von Electrolux-Produkten auf breiter Basis zu boykottieren.

Die weltweit vernetzte Sozialforumsbewegung kann einen wesentlichen Beitrag auf kommunaler, bundes- und europaweiter Ebene dazu leisten, dass eine derartige Boykott-Kampagne zum Erfolg führt.

Das Sozialforum Nürnberg wird dies aufgreifen.

Die Werkschließungspläne von AEG/Electrolux sind ein Beispiel für das rücksichtslose Vorgehen global agierender Konzerne. Dem muss ein breiter Widerstand entgegengesetzt werden.

Sozialforum Nürnberg
Anonymer Benutzer 20.12.2005 13:43
"Das Sozialforum-Nürnberg ist bestürzt über die Absicht, das traditionelle Nürnberger AEG-Werk mit seinen 1750 Beschäftigten zu schließen."

Ist dem Sozialforum klar, daß es sich bei der "Absicht" um die Ergebnisse der Geschäftskalkulation von Unternehmen zwecks Profitmaximierung handelt - welche übrigens alle Unternehmen hier anstellen?

Ist das Sozialsforum darüber nicht bestürzt?


"Dies kann sowohl von den Beschäftigten als auch von der ganzen Stadt Nürnberg nicht hingenommen werden."

Die Rechtsordnung schützt die Freiheit des Eigentums und damit die Freiheit der Profitkalkulation, Werke zu öffnen oder zu schließen.

Will das Sozialforum diese Freiheit des Eigentums abschaffen? Oder wie ist es zu verstehen: "kann nicht hingenommen werden"?

"Der engagierte Kampf der Beschäftigten benötigt eine breite Solidarität und Unterstützung der ganzen Stadt Nürnberg."

Was ist eigentlich das Kampfziel?

"Deshalb appelliert das Sozialforum Nürnberg an alle Verantwortlichen dieser Stadt - den Gewerkschaften, den Kirchen, Sozialverbänden, sozialen Bewegungen und der Nürnberger Bevölkerung die Gemeinsamkeit in der Unterstützung für die Belegschaft zu organisieren, um eine breite Gegenwehr in der ganzen Stadt zu erreichen."

Wenn der Grund für die Entlassungen der Zewck der Produktion ist, nämlich aus Geld mehr Geld zu machen, ist der Kampf für Arbeitsplätze unter diesen Bedingungen kontraproduktiv!

"Die Werkschließungspläne von AEG/Electrolux sind ein Beispiel für das rücksichtslose Vorgehen global agierender Konzerne. Dem muss ein breiter Widerstand entgegengesetzt werden."

Es ist leider verkehrt die Welt des Kapitals in "rücksichtsvolle" und "rücksichtslose" Konzerne aufzuteilen. Das Einstellen und Entlassen wird für den gleichen Zweck durchgeführt!
Übrigens werden die Polen Electrolux als "rücksichtsvoll" sehen, weil sie dort Arbeitsplätze schaffen!
Das ist leider genauso verkehrt, beweist aber die Unhaltbarkeit der Diagnose des Sozialforums.