Produktion ruht - Spätschicht legt eine Schippe drauf

Tagessieger heute ist wohl die Spätschicht. Nachdem die Kolleginnen und Kollegen verschiedener Abteilungen einzeln oder in ganzen Gruppen zum Betriebsrat gehen, um sich zu informieren, reicht der Platz vor beim BR-Büro schon bald nach Schichtbeginn nicht mehr aus. Also geht's zurück in die Abteilung.

Der Geschäftsleitung stinkt das gewaltig. Ein Abteilungsleiter geht am stehnden Band rum und erzählt großspurig, "ihr könnt arbeiten oder nicht, dass ist Electrolux egal, die Läger sind doch voll." Na ja, wenn's egal ist, arbeiten wir nicht. Andere Vorarbeiter schreiben auf Weisung von oben die Namen der Leute auf, die nicht arbeiten oder fragen jeden einzeln, ob er arbeiten will oder nicht.

Nachdem schon gestern gesagt wurde, dass ab heute die "Nicht-Arbeit" nicht mehr bezahlt wird und in der Frühschicht nochmals bekräftigt wird, dass heute keine Minusstunden gemacht werden dürfen, heißt es am Nachmittag plötzlich, dass gestern und heute auf Zeitkonto gehen. Gleich danach die Drohung, ab Morgen gibt es keine Bezahlung für Fehlstunden.

Egal, die Kolleginnen und Kollegen sind in der überwiegenden Mehrheit nicht zum Arbeiten zu bewegen. Schließlich zieht der BR die Notbremse und die Betriebsversammlung wird eine Stunde vorgezogen.

Die Kundgebung läuft wie gewohnt ab, die Funktionäre spuken große Töne und die Kollegen und Kolleginnen gehen danach nach Hause. Um 17.00 Uhr ist alles vorbei und am dritten Tag in Folge steht die Produktion.