WIR BRAUCHEN KEINE VERMITTLER! - - - Und schon gar nicht Stoiber! - - - Warum sich der bayrische Ministerpräsident schon wieder in den Konflikt bei der AEG einmischt.
Der Streik bei der AEG ist längst mehr wie die Auseinandersetzung um eine lokale Werksschließung. Nürnberger Betriebe, die auch von Verlagerungen und Entlassungen bedroht sind, würden am liebsten schon jetzt mitstreiken. Kollegen dieser Betriebe kommen oft mehrmals die Woche bei der AEG vorbei, um auf dem Laufenden zu sein. Auch überregional ist die AEG zu einem Symbol für den Kampf gegen die Kahlschlag-Politik der Konzerne geworden und täglich kommen Busse aus anderen Städten um die Streikposten von Nürnberg zu besuchen. Selbst auf Flugblättern bei Streiks in der Schweiz wird bereits auf das Beispiel der AEG verwiesen.
Das geht Stoiber alles zu weit. Bereits am 31. Januar meinte er gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", daß der AEG-Streik "mehr als ein Tarifkonflikt" sei, und es um die "Akzeptanz der Wirtschaftsordnung bei den Menschen" geht".
**Im Klartext: Nach Stoibers Meinung haben wir mit unserm Streik die rote Linie überschritten. Und deshalb möchte er möglichst schnell Ruhe in Nürnberg.**
Wir haben heute aus den Medien erfahren, daß in den vergangenen Tagen sich Ministerpräsident Stoiber mit Stråberg (Electrolux) und Neugebauer (IGM-München) über die Einsetzung eines Vermittlers unterhalten hat. Versucht Stoiber Druck auf die IGM auszuüben, um den Streik abzuwürgen? Und, besteht hier die Gefahr, daß sich Neugebauer über den Tisch ziehen lässt?
Wir sind sehr mißtrauisch, wenn Neugebauer der Presse gegenüber verkündet, die Verhandlungen mit Electrolux seien "sehr konstruktiv und ergebnisorientiert" verlaufen. Um welche "Ergebnisse" geht es denn hier?
**Wir möchten das auch erfahren, es geht schließlich um unsere Arbeitsplätze. Die schlechte Information über die heutigen Verhandlungen ist überhaupt sehr ärgerlich, in der Vergangenheit wurden wir schon besser informiert, heute kam gar nichts!**
Die Stimmung der Kollegen vor der AEG drückte Wechsler gut aus, als er gegenüber 4000 VER.DI-Kollegen, die heute die AEG besuchten, meinte, es sei "nett daß Stoiber vermitteln will" aber "im öffentlicher Dienst sieht man klar was bei seiner Verhandlung rauskommt".
Gut haben uns auch einige Parolen der VER.DI-Kollegen gefallen, wie: **"Die Mächtigen erscheinen nur mächtig, solange wir auf Knien gehen!", oder "Arbeit ist immer gleich, nur die Bonzen werden reich!"**
Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Arbeitsmarkt-Experte Jörg Rohde warf unterdessen der IG Metall vor, mit ihrer Boykott-Haltung im Fall von AEG Steuer- und Beitragszahler monatlich mit Millionen von Euro zu belasten. So habe sich der Krankenstand bei AEG seit Streikbeginn auf 30 Prozent erhöht. Zudem entgingen Rentenversicherungen und Krankenkassen Beiträge in Höhe von mehreren hunderttausend Euro pro Monat. Hinzu kämen Einnahmeausfälle bei der Lohnsteuer. Streikgelder sind steuerfrei.
http://www.merkur-online.de/nachrichten/wirtschaft/aktuell/art279%2C587117.html?fCMS=615b1536f4be6c796a41985e6e260280
WIR BRAUCHEN KEINE VERMITTLER!