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Heute wurde von Electrolux auf einer Informationsveranstaltung, in der AEG in Nürnberg, die endgültige Schliessung des Werks im Jahr 2007 verkündet!

by AEG posted on 12.12.2005 17:45 last modified 16.08.2008 17:28 —

Europa-Chef Horst Winkler flüchtete vor den verärgerten AEG-ArbeiterInnen vom Podium! IGM-VK und Tarifkommission treffen sich Dienstag! Viele KollegInnen kündigen an per Krankmeldung privat zu streiken!

Heute um 14 Uhr war die lauteste und kürzeste "Betriebsversammlung", die es je in der AEG gegeben hat! Die Vorstände von AEG/Electrolux wurden mit anhaltendem Pfeifen und Buh-Rufen empfangen. Lange (Nürnberg) informierte nur, daß er sich geweigert hat, den Schließungs-Beschluß zu verkünden, und deshalb der Electrolux-Europa-Chef Horst Winkler aus Brüssel gekommen sei.

Winkler verkündete in knappen Worten, daß Electrolux die Nürnberger Produktion bis Ende 2007 auslaufen lassen werde.

Als er dann mit dummen Sprüchen kam, wie "...verstehe ihre Enttäuschung", und "Die Entscheidung ist niemand leicht gefallen", begannen die KollegInnen ihn mit Sitz-Kissen zu bewerfen. - So schnell ist noch niemand vorher vom Rednerpult verschwunden.

Nach 10 Minuten war alles vorbei.

Erste Reaktion von Kollegen beim Hinausgehen: "Morgen lass ich mich krank schreiben!" Darauf ein anderer: "Ich geh heut schon zum Doktor, morgen sind die Wartezimmer bestimmt gerammelt voll!"

Anschließend eine Kundgebung mit Rednern aus Politik und DGB vor dem Werkstor. Die üblichen Standard-Reden. Die IGM-Funktionäre übten sich wieder in kämpferischen Parolen. Allerdings ist jetzt nur noch vom Sozial-Tarifvertrag die Rede. Erstmals taucht auch wieder das Wort "Streik" auf. Etwas spät.

Kommentar eines Kollegen: "Im Juli hätten wir schon streiken sollen!"

Nach einer Demonstration, einmal rund um die Fabrik, wurde informiert, daß sich morgen früh der IGM-VK und nachmittags die Tarifkommmission trifft, um den Arbeitskampf vorzubereiten.

Anschließend kamen noch ein paar markige Worte vom Wechsler (2. Bevollmächtigter der IGM/Nbg.): "Wir werden den Betrieb nicht allein lassen. Morgen früh um 6 Uhr sind wir alle da. Ob gearbeitet wird oder nicht, ist nicht klar. Um 12 Uhr gibt es eine Betriebsrats-Information im Hof. Meldet euch rechtzeitig bei euren Vorgesetzten ab. Das werden wir auch die nächsten Tage so machen."

**Wechsler hat Electrolux "starke Prügel in den nächsten Monaten" versprochen. Wir sind gespannt. Bisher hat die IGM allerdings immer so lahm-arschig gehandelt, als hätten sie eine Groß-Packung Schlafmittel gefressen. Ob sie jetzt noch aufwachen, werden wir sehen. Ich bin skeptisch.**

(5) Kommentare

Anonymer Benutzer 12.12.2005 18:14
Ja ich gehe davon aus der die produktions ins Ausland verlegt wird damit die fetten Bosse den Gewinn optimieren können.

Auch hier wird wieder deutlich das die Gewerkschaften von heute keinen Cent mehr wert sind.
Auch unsere Politik hilft keinem von uns weiter.
Sollten die Kollegen/innen einmal arbeitslos geworden sein wird es wohl keine neuen Arbeitsplätze geben.

Unter Umständen vieleicht für 5 bis 6Euro die Stunde in einer Leihfirma.
Spreche aus Erfahrung

Die Gewerkschaft hat die Kollegen schon im stich gelassen.
Die Streikkassen sind voll.Und auch die Gewerkschaftsfunktionäre verdienen gutes Geld.Wofür?

Da es wahrscheinlich keine Rettung mehr gibt kann ich jedem nur empfehlen privat zu streiken und sich den gelben Schein zu holen.

Habe bei uns auch viele gemacht und brachte die Firma in starke bedrängnis.Aber kann euch doch egal sein den man tretet euch doch
mit füssen.
Anonymer Benutzer 12.12.2005 18:27
Deutschland ist das Land der Arbeitslosen geworden.
Vom Staat zur Armut gezwungen durch Hartz VI.
Zur Zeiten in den man noch gearbeitet hat nur von diesem Staat ausgebeutet worden.Vom Arbeitgeber ausgebeutet und am ende wegen umsiedlung ins ausland rausgeworfen.
Und heute für ein euro am arbeiten.
Es ist zum Kotzen
Anonymer Benutzer 12.12.2005 19:04
Es gibt aber auch Leute, denen es trotz Hartz IV super gut geht:

Herr Schröder z. B.! Einer, der diesen fürchterlichen "Reformkurs" in seiner Abschiedsrede in den Himmel lobte und sich dann klammheimlich in das gemachte Nest der eigenen Vetternwirtschaft begab.

Jetzt gönnt er sich ein wahrhaft großes Salär als Vorstandsmitglied!
Anonymer Benutzer 12.12.2005 20:23
Wer sich sein schlechtes Abschneiden im Kapitalismus mit "Vetternwirtschaft" erklärt, liegt falsch.
Er hat nämlich keine Kritik am Kapitalismus sondern stimmt nur in den Chor der Moralapostel ein, die den Kapitalismus für gut befinden und seine "negativen Erscheinungen" menschlichem Fehlverhalten unterschieben.

Damit wird die Haltbarkeit des Kapitalismus verlängert - und zwar solange bis die falsche Kritik aufhört und die richtige Kritik zum richtigen Schluß der Leute führt:

Kapitalismus ist kein Lebensmittel für normale Leute und kann es auch nie sein!
Anonymer Benutzer 13.12.2005 00:09
Wie soll man gegen diese soziale ungerechtigkeit vorgehen?
Man kann suchen und findet keine Arbeit.
Die hilfe vom Arbeitsamt ist gleich null.
Anfragen jeglicher art wurden meistens abschlägig beantwortet.
Man ist trotz extremen Arbeitswillen dazu verdammt ein sozialfall
durch Hartz VI zu werden:
Es nervt das man nichts dagegen machen kann.Zumindestens habe ich keine
Ahnung was ich machen soll.Schade und traurig das es soweit mit Deutschland gekommen ist.