Bericht vom Aktionstag 2. Dezember - Abstimmung mit den Füßen
Die Stimmung ist im Keller - kein Wunder, sollen doch nach dem Plan der IGM 800 Leute bis 2007 entlassen werden. Für so ein unsinniges Konzept zur "Standortsicherung" sind die Kolleginnen und Kollegen nicht bereit etwas zu tun. Sie stimmten lieber mit den Füßen ab und über die Hälfte ging gleich nach Hause.
Der Vergleich zum letzten Aktionstag könnte kaum unterschiedlicher sein. Viele haben die LMAA Haltung eingenommen oder sprechen es offen in der Pause aus: "Verarschen kann ich mich auch alleine!"
Wozu sollen wir vor's Tor gehen? Nach Meinung von IG Metall, BR und Teilen der Tarifkommission sollen wir dafür Druck machen, dass Electrolux endlich bis 12. Dezember eine Entscheidung fällt, die zur Entlassung vom mindestens 800 Leuten und einer Teilschließung des Werkes führt.
Jürgen Wechseler von der IGM hatte dann in seiner 10-minütigen Rede auch nichts Neues zu sagen. Er steht jetzt einfach nackt dar, nachdem er durch seine stümperhafte Verhandlungstaktik alle Trümpfe aus der Hand gegeben und die Belegschaft gespalten hat. So verlegt er sich ganz auf's Jammern, dass Straberg nicht auf das großzügige Angebot der Gewerkschaft eingeht.
Bemerkenswert an der kurzen Kundgebung war ansonsten nur noch, dass es diesmal nur zum PKW als Lautsprecher gereicht hat. Aber vielleicht ist das auch schon die erste Sparmaßnahme der IGM-Verwaltungsstelle Nürnberg? 800 Hartz IV Empfänger zahlen bekanntlich fast keine Gewerkschaftsbeiträge, da können die Funktionäre schon mal üben zu sparen.
Gespart haben IGM/BR auch an der Information der Presse. Welchen Eindruck es wohl bei den Electrolux Bossen hinterläßt, wenn sie heute bei google news nach AEG suchen und 5 Berichte über den Protest finden?
Alles in allem also eine hochgradig peinliche Aufführung, die Electrolux schwer beeindruckt haben wird. Wir haben aus dieser Show der Funktionäre eins gelernt.
**Die Drecksarbeit bleibt wieder mal an uns hängen. Den Druck auf Electrolux werden wir selber erzeugen müssen.**