AEG Verhandlungspoker mit harten Bandagen
Der Verhandlungspoker um die Zukunft des AEG Werkes hat schon begonnen. Öffentliche Erklärungen von Electrolux, die Veröffentlichung der IG Metall Forderungen und Signale aus Verhandlungskreisen bereiten den Boden für das erste Treffen vor.
Das Werk wird geschlossen. Basta, Aus, Fertig, Finito, so tönte Electrolux am 12. Dezember. Für die Abwicklung gibt es Regeln in Form eines Interessenausgleiches und Sozialplanes. Das war es und mehr gibt es nicht.
Darauf folgen eine Woche wilder Streik und Negativschlagzeilen ohne Ende. Nach dem Aktionstag am 20. Dezember tritt Electrolux Produktionsvorstand Horst Winkler den Rückzug an. Er erklärt erstmals die Bereitschaft, über einen Sozialtarifvertrag zu verhandeln.
Aus Verhandlungskreisen hört man das Gerücht, dass Electrolux weitere Zugeständnisse anbietet. Sie könnten noch 50 Millionen auf die geplanten Schließungskosten draufpacken, wenn nur endlich wieder Ruhe einkehrt.
Die Electrolux Manager haben sich gründlich geirrt. Schon jetzt rechnet sich die Verlagerung erst nach vielen Jahren. Mit jedem Streiktag und jedem im Laden stehen bleibenden AEG Gerät erhöhen sich die Kosten weiter. Der sogenannte "return on invest", also der Zeitpunkt wann das ausgegebene Geld wieder reinfließt rückt immer weiter in die Ferne. Nur solange wollen und werden die geldgierigen Aktionäre von Electrolux nicht warten.
Am 12. Dezember erwartet der englische Börseninformationsdienst newsrating noch einen unbedeutenden Einfluss der Werkschließung auf den Aktienkurs. Die Kosten seien nur unwesentlich höher als zunächst geplant.
Darin sind weder die jetzt angedeuteten weiteren 50 Millionen noch die Kosten für die 2006 geplante Imagekampagne für die "Premium Marke AEG" enthalten. Diese und weitere Kosten können die Rechnung ganz schnell ändern und den Aktienkurs in den Keller schicken.
Also treiben wir die Kosten fleißig weiter in die Höhe. Dann wird unsere Parole "Stragberg muß weg - AEG bleibt" zur Wirklichkeit werden.
**Alle Arbeitsplätze bei Electrolux bleiben erhalten. Basta, Aus, Fertig, Finito!**