18. November Aktionstag bei der AEG!
Rund 400 AEG-Arbeiterinnen und Arbeiter bei der IGM-Mitgliederversammlung am 29.Oktober. Einstimmige Wahl einer Tarifkommission für die Verhandlungen mit Elektrolux. IGM-Mitglieder sind bereit zum Streik!
Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung der IG-Metall wurde der 18.November als Aktionstag festgelegt. Ab 6 Uhr wird es am Werkstor wieder heissen: „Keiner kommt rein, nichts geht raus“!
Der IGM-Bevollmächtigte Jürgen Wechsler betonte die Unterstützung der gesamten IG-Metall für die „AEG, die es hoffentlich noch viele, viele Jahre geben wird“! Weiterhin versprach er: „Alles was an strategischen Entscheidungen passiert, wird mit allen Mitgliedern vorher behandelt!“
Als er auf das Verhalten von Electrolux einging, äusserte auch Wechsler die Befürchtung, dass Electrolux möglicherweise nur noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen wollte. Etwas unverständlich war deshalb, dass er daraufhin von einem Streik an Weihnachten sprach. Das wäre dann aber offensichtlich zu spät. Die nächste Aufsichtsrats-Sitzung des Konzerns ist am 12.Dezember.
Kollege Harald Dix meinte dagegen, wir hätten nur noch 4 bis 5 Wochen Zeit. Insoweit kommt also bereits der Aktionstag am 18.November etwas spät.
Dix formulierte auch nochmals die Forderungen gegenüber Electrolux:
- Eine Garantie des Erhalts des Standorts Nürnberg, mit einer Jahreszahl nicht unter 2010
- Eine Garantie für Stückzahl und Produkte
- Eine Garantie für Investitionen und Erhalt der Vorfertigung
- Keine weitere Zerstückelung der AEG
Einen „3.Weg“, wie er dem Electrolux-Europa-Vorstand Johann Bygge vorschwebt lehnte Dix ab. Das sei der „Anfang vorm Ende“. Dann sei 2007 auch der Rest weg. Bygge hatte zuvor laut über einen „Ein-Produkt-Betrieb“, oder verringerte Stückzahlen nachgedacht. Abgelehnt wurde auch, über die durch die Trockner-Schliessung und die Rückkehr zur 35-Stunden-Woche betroffenen 400 Arbeitsplätze getrennt zu verhandeln. „Wir lassen uns nicht zerstückeln“!
Dix wies auch darauf hin, dass das einzige Druckmittel des Betriebsrats die Nicht-Genehmigung von Überstunden sei. Das heisst: Keine Samstagsarbeit. Dagegen kann aber die Geschäftsleitung mit einem Schnell-Schlichtungsverfahren vorgehen. Weiteren Druck könnte deshalb nur durch die Kollegen selbst ausgeübt werden. Notfalls sei dann jeder Samstag Aktionstag! Hier gab es lauten Beifall.
Weiterhin wurde auf der Mitgliederversammlung über die möglichen Inhalte eine Sozial-Tarifvertrags informiert. Dass dabei ausgerechnet Infineon als Beispiel genannt wurde war keine gute Idee. Wie wir heute sehen, war Infineon kein Erfolg. Abfindungen mit bis zu 1,3 Monatsgehältern und höchstens 12 Monaten Beschäftigungsgesellschaft sind weniger als z.B. Daimler-Chrysler und Siemens (COM, SBS) zur Zeit auch ohne Streik zahlen. Laut Infineon-Manager Ploss bewegen sich die Kosten in dem von Infineon erwarteten Rahmen. Die IG-Metall hat sich hier über den Tisch ziehen lassen.
Infineon ist kein Vorbild für uns, weil es bei der AEG und Electrolux um den Erhalt aller Arbeitsplätze geht! Schäbige Abfindungen und nutzlose Umschulungs-Kurse in einer Beschäftigungs-Gesellschaft sind keine Lösung!
Als IGM-Bezirks-Sekretär Neugebauer von 4 bis 5 Wochen Streik sprach, gab es anhaltenden Beifall. Wir sind zum Kampf bereit! Das zeigte sich danach auch bei der einstimmigen Wahl einer 48-köpfigen Tarifkommission.
Geht wirklich dieses Mal wirklich nichts mehr???
Wäre nochmal ein Signal um zu zeigen, dass WIR nicht mit den aktuellen Entscheidungen der Geschäftsleitung einverstanden sind!