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TREFFEN DER TARIFKOMMISSIONE ERNEUT VERSCHOBEN - - - Angeblich liegt der Text des Tarifvertrags immer noch nicht vor - - - Empörung über Abschluß nimmt zu!

by AEG posted on 02.03.2006 07:14 last modified 16.08.2008 17:28 —

Gestern abend wurde das für heute 9 Uhr geplante Treffen der AEG-Tarifkommission auf unbekannte Zeit verschoben. Ein Termin für eine mögliche Urabstimmung steht bis jetzt nicht fest. Die Empörung über die Details des geplanten Tarifvertrags nimmt weiter zu.

Viele Kollegen fühlen sich von ihrer Gewerkschaft verarscht und sagen das inzwischen auch deutlich. Sobald Jürgen Wechsler über den Platz vorm Haupttor läuft, wird er mit Fragen und Vorwürfen überschüttet.

Und es gibt sehr viele Kollegen, die deutlich sagen, daß sie für diesen Scheiß nicht wochenlang gestreikt haben, und daher bei der Urabstimmung dagegen stimmen werden!

Daß die in der Presse verkündeten 90 000 Euro pro Kopf Unsinn sind, hat sich schon längst herumgesprochen. Für viele werden es eher um die 20 000 netto sein, und die sind schnell aufgebraucht, vor allem wenn man Familie und Kinder hat. Und dann heißt es: Arbeitslosigkeit, ALG-II und Armut.

Der angebliche Vorruhestand ist ein schlechter Witz! Voraussetzung ist, daß die 53-jährigen mindestens 23 Jahre bei der AEG sind, und die 55-jährigen sogar 25 Jahre! Sonst gibt es keinen müden Euro! Bleibt also auch für die meisten älteren nur die Abfindung und die ist schnell weg: Also Hartz-IV bis zur Rente!

Und die GPQ? Abgesehen davon, daß das sowieso die Arbeitslosigkeit nur um ein einziges Jahr verzögert. Mit durchschnittlich 70% des Lohns in der GPQ rumsitzen, ist auch nicht viel besser wie arbeitslos. Man spart dabei zu Haus höchstens die Heizung.

  • **Selbst die Unternehmer-Zeitung "Handelsblatt" schreibt: "Und tatsächlich sind die AEG-Mitarbeiter trotz der nach mehr als fünf Wochen Streik erzielten Einigung letztlich die großen Verlierer dieses Arbeitskampfes." und meint dann zur Urabstimmung "Ein Ja ist keineswegs sicher."**

Wenn der Zweite IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber die Vereinbarung als „gutes Ergebnis" lobt, dann erzählt er kompletten Unsinn. Da kennt das Handelsblatt die AEG-ler offensichtlich besser wie er.

Daß die Kollegen immer mehr Fragen stellen, was dieser alberne Vertrag soll, ist verständlich. Und wenn Jürgen Wechsler dann darauf meint: **"Es gibt immer Leute, die blöde Fragen stellen"** dann hat er seine Aufgaben als Funktionär wohl falsch verstanden.

Sein ehemaliger Kollege Walter Malzkorn (bis 1988 1. Bevollmächtigten der IG Metall, Verwaltungsstelle Köln u. bis 1989 Vorstandsmitglied des Vorstandes der IG Metall) sieht die Aufgaben von Funktionären deutlich anders. Der schrieb schon am 08.07.2003:

  • **"Zur Erinnerung: Die abhängig Beschäftigten schließen sich zu Gewerkschaften zusammen und zahlen Beiträge, damit die Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert, daß die erkämpften Positionen verteidigt werden - nur dazu sind die Gewerkschaften legitimiert. Zum Verzichten, zum Kungeln brauchen wir keine Gewerkschaften...."**

Und falls der IGM-Vorstand in Frankfurt auf die dumme Idee kommen sollte, den Streik ohne Urabstimmung abzubrechen, dann wird er wohl ein Problem haben. Hier ist Nürnberg!

Und noch eine Frage an den IGM-Vorstand: Warum werden pünktlich, wenn wegen dem Streik in Nürnberg auch in Polen die Produktion stoppt, auf die schnelle Geheimverhandlungen hinter dem Rücken der Streikenden geführt? Der Streik wirkt endlich, und sofort soll er abgebrochen werden. Das macht mißtrauisch.

(4) Kommentare

Anonymer Benutzer 02.03.2006 09:01
Stellt sich doch die Frage:

Die SPD hockt in der großen Koalition und kann im Augenblick keine erfolgreichen sozialen Kämpfe brauchen.
Hat da die SPD-Spitze ihren SPD-Genossen im Frankfurter IGM-Vorstand gesagt: "Los, Streik beenden! Einen erfolgreichen Streik bei der AEG können wir nicht brauchen, sonst macht das morgen ganz Deutschland nach!"

Und Frankfurt und Neugebauer befehlen wiederum dem Wechsler: "Los, Streik beenden, sonst Kopf ab! Du weißt doch, daß die Verwaltungsstelle Nürnberg demnächst umstrukturiert werden muß. Oder willst du mit 50 wieder einen einfachen Sekretär machen?"

(Zur Information: Die Verwaltungsstelle Nürnberg ist zur Zeit von Zuzahlungen aus Frankfurt abhängig!)

Irgendwie so wirds sein?

Schöne Grüße von Florian
Mathes 03.03.2006 01:12
>Angeblich liegt der Text des Tarifvertrags immer noch nicht vor
Das lässt darauf schliessen, dass hier irgendwelche IGM-Funktionäre Schiss davor haben, die Karten auf den Tisch zu legen.

Dass hier auf Kosten des "Bauernopfers AEG" von "ganz oben" was gedreht wurde, scheint so langsam ziemlich nahe zu liegen.

Dass die IGM damit ihre Glaubwürdigkeit bei der eigenen Klientel, den Arbeitnehmern, kräftig untergraben hat, dürfte wohl klar sein.

Wollen wir hoffen, dass die IGM-Apparatschiks in Frankfurt von den Metallkollegen (nicht nur in Nürnberg) die Tracht Prügel verpasst bekommen, die sie sich offentsichtlich verdient haben !

Wer bei den kommenden Wahlen noch SPD wählt, wählt sein eigenes Grab, die SPD ist Bestandteil des arbeitnehmerfeindlichen globalistisch-kapitalistischen Systems.
Anonymer Benutzer 04.03.2006 20:13
Habe das Papier heut mal in der Hand gehabt.
Geht los mit: Der Standort wird bis spätesten 31.12.2007 geschlossen. Der blanke Hohn, früher ist also immer möglich?!?

Was ist mit der ERA-Komponente?? Die Kollegen haben jahrelang 2,6 Prozent ihres Lohnes hinterlegt!!
Dazu im "Sozialtarif": ERA wird nicht eingeführt, die Strukturkomponente wird nicht ausbezahlt und verfällt.

Zur Erinnerung: Die Kohle hat der Arbeitgeber!!

Scheiße, Scheiße und nochmals Scheiße, wenn das durchgeht...

Von wegen, die EU subventioniert die Produktionsverlagerung, W I R S U B V E N T I O N I E R E N D I E W E R K S S CH L I E ? U N G!!!! wie dumm kann die Menschheit sein??

Hoffentlich stimmen alle mit NEIN !!

Anonymer Benutzer 03.03.2006 06:19
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=465616&kat=3&man=3