Die endgültig allerletzte Betriebsversammlung in der AEG.
Heute, 11.Dezember, war in Nürnberg die letzte Betriebsversammlung der AEG-Hausgeräte. (Die Produktion endet am 31.März 2007.)
Eine normale Betriebsversammlung war das aber nicht. Eher eine Rückbetrachtung der letzten Jahre der AEG, teilweise also eine Art Geschichtsstunde.
Wobei uns allerdings gar nicht gefallen hat, daß hier die die IGM-Verwaltungsstelle Nürnberg jetzt ihre eigene Geschichtsschreibung betreibt, und damit streckenweise Geschichtsfälschung. Da werden wir also die nächsten Wochen noch näher darauf eingehen müssen.
Interessant waren aber dann doch einige Zahlen darüber, welche Folgen Streik und Boykott für Electrolux hatten:
Der Umsatz ist für AEG in Deutschland um 25% eingebrochen! (Für Electrolux-Deutschland um 20%) Der größte Verlust erfolgte dabei im Hochpreis-Segment. Die Auswirkungen waren selbst in den Niederlanden zu spüren, wo 15.000 Maschinen weniger verkauft wurden, was dort einen Verlust von 14,5 Millionen Euro bedeutet.
Die Marktanteile, die Electrolux verlor gingen vor allem an Bosch-Siemens und Miele. (Bei beiden nahm der Umsatz um rund 10% zu.)
AEG-Chef Lange informierte, daß geplant ist, 2007 in Nürnberg noch je 40.000 Waschmaschinen und Trockner zu produzieren. Der Krankenstand liegt laut ihm zur Zeit immer noch über 30%! Gleichzeitig jammerte er auch über die "negative Propaganda" gegen Electrolux.
Am 19./20. Januar plant die IGM 24 Stunden, rund um die Uhr, den Beginn des offiziellen IGM-Streiks feiern. (Vor dem Werkstor, mit Feuertonnen, Zelt und Musik.)
Der Termin ist allerdings nicht ganz richtig: In Wirklichkeit hatten wir ja bekanntlich schon ab 12. Dezember 2005 mit wilden Streikaktionen begonnen.
Und das Fest? Statt jetzt Karneval zu spielen, hätte die IGM vor einem Jahr Streikzelt und Feuertonnen lieber zwei Wochen länger stehen lassen sollen! Dann ständen wir jetzt ganz anders da.