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Der-AEG Aufstand

by AEG posted on 15.12.2005 10:52 last modified 16.08.2008 17:28 —

"Bodyguards für Manager - Die Lage im Nürnberger Werk gerät außer Kontrolle" mit dieser hoffnungsfrohen Titelzeile der "Abendzeitung" fängt der Tag gleich viel besser an.

An den blauen Verkaufsautomaten prangt riesengroß die Botschaft im ganzen Stadtgebiet. Dass die Belegschaft das Werk übernommen habe, wie im Titel gesagt wird, ist richtig und falsch zugleich. Die Kollegen sind ja gestern nach Hause gegangen und nicht im Werk geblieben. Aber was nicht war, kann ja noch werden.

"AEG Betriebsrats-Chef Dix sind die Protestaktionen aus dem Ruder gelaufen", mit diesem Teil der Überschrift trifft die AZ den Nagel auf den Kopf.

Die Belegschaft habe den Betrieb übernommen, berichtete Dix gestern im Stadtrat. Die Werksleitung müsse von bodyguards geschützt werden. So weit, so schön.

Dix hatte eigentlich gar keine Zeit für den Stadtrat, weil er schnell wieder ins Werk zurück mußte. Er wurde dort nämlich gebraucht, weil die Kollegen nicht arbeiten wollen. Na , sowas! "Wir vom Betriebsrat und der IG Metall haben sie aufgefordert, wieder zur Arbeit zu gehen. Aber die Kollegen haben sich einstimmig dagegen entschieden."

Die Stimmung der Kolleginnen und Kollegen läßt sich in einem Wort zusammenfassen: EGAL. Egal, ob sie uns die Stunden bezahlen oder nicht, egal was AEG unsere Geräte jetzt noch braucht oder nicht, egal ob der spontan begonnne Boxkott am Ende uns selbst schadet oder nicht - egal, jetzt zeigen wir es denen, mit uns nicht.

Die NZ hat es gut getroffen:

"Ein bisschen wütend sein, ein bisschen murren, gut, auch ein bisschen protestieren, dann aber schön weiterarbeiten? So nicht! Schon gar nicht mit den Nürnberger AEG-Mitarbeitern."

(2) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.12.2005 12:58
Friedenspflicht?! Zum Frieden gehören immer zwei. Wenn der eine den anderen vernichten will, kann es keinen Frieden zwischen den Tarifparteien mehr geben.
Anonymer Benutzer 17.12.2005 01:15
Zur Friedenspflicht gehören immer 2. Das ist wahr!!!
Aber die Unternehmen, vertreten durch die Manager haben die Friedenspflicht doch schon viel früher aufgekündigt.
Es sind auch nicht die Manager. Die Manager machen nur das was ihr Arbeitgeber sagt. Machen sie das nicht, sind sie ihren Job los.
Die wirklichen Abzocker sind doch ganz andere.
Ich glaube, das Manager es auch anders könnten, wenn sie dürften. Erst mal müssen die Politiker für ein anständiges Aktienrecht sorgen, und dafür muss jeder auf die Straße gehen, aber nicht erst wenn das Kind im Brunnen gefallen ist, und die Gewerkschaften sind für mich die wahren Verräter. Wo sind denn die Generalstreiks, wie in Griechenland oder Italien oder Frankreich. Wir werden von den Gewerkschaften doch nur vera....t.
Das ist doch immer das gleiche Spiel. Und wenn die Unternehmer fertig sind mit dem einem Werk, machen sie mit dem anderen weiter. Die Gewerkschaften brauchen Druck, aber massiv Druck, damit sie endlich zu einem richtigen Streik aufrufen. Wie wäre es denn mal mit einem zahlungsboykott an die Gewerkschaften.
Ein Herr Sommer vom DGB hat durch Zustimmung zu Hartz4, wo es seiner Meinung nach keine Alternative gibt, erst den Weg für den Kostendruck freigegeben.
Und auch die SPD hat mit der Agenda 2010 und der Bolkensteinrichtlinie die Arbeiter verraten.
Welcher Verband hat uns denn nicht ausgespielt gegeneinander. Selbst die Charitas setzt 1- Euro Jobber ein und vernichtet reguläre Arbeitsplätze.
Ich kann euch nur sagen. Das ist erst der Anfang. Ihr werdet euch noch wundern, was Hartz4 bedeutet. Ich kenne das auch schon seit einiger Zeit. Ich lebe nur noch von meinen Ersparnissen.
Alle werden gegeneinander ausgespielt. Werdet wach und erkennt, das sie euch nichts, aber auch gar nichts geben werden. Sie werden versuchen euch aushungern zu lassen.
Ich müßt kämpfen und vor allen Dingen zusammenhalten. Laßt euch nicht spalten. Und tretet den Gewerkschaftsheinis in den Hintern, damit sie endlich zum Generalstreik ausrufen, sonst gibt es hier in Deutschland bald nur noch 1-Euro Jobber. Wir auf den Montagsdemos sagen das schon seit Monaten und sind ausgelacht worden. Wenn ihr das nicht glaubt, dann schaut mal diesen Artikel. Dann wißt ihr wohin die Reise geht.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564
Das heißt. Wir brauchen endlich einen Grundlohn, ob man Arbeit hat oder nicht. Sonst werdet ihr genauso wie ich als Sozialschmarotzer bezeichnet und dürft für 1 Euro die Stunde arbeiten gehen, und davon sogar noch die Fahrkosten bezahlen. Und glaubt mir ich weiß wovon ich erzähle. Ich und meine Frau haben schon zusammen fast 80 Rentenjahre eingezahlt und werden als Sozialschmarotzer bezeichnet.
Kein Kino, kein Essen gehen, nichts mehr. Nur noch zuhause bleiben, weil das Geld für gar nichts mehr reicht. Kein Weihnachten und kein Urlaub, keine Busfahrt, kein Autofahren. Werdet wach oder wir haben hier Verhältnisse die keiner will. Wir müssen endlich für einen Grundlohn für jeden kämpfen. Es gibt keinen anderen Weg.
Denkt an meine Worte
Berni