Börse ZH blockiert (16.2.10)
Solidaritätskundgebung
in Zürich
Wir
haben heute morgen mit Empörung von dem Ausmass der Abbaupläne von
Kottmann erfahren.
Weil
Kottmann seinen Kahlschlag heute Morgen in der Börse in Zürich den
Kapitalisten vorgestellt hat, haben wir die Gelegenheit genutzt,
kurzfristig gegen diese Arroganz, mit welcher 400 ArbeiterInnen auf
die Strasse gestellt werden zu protestieren.
Bis
zu 50 Personen haben um 9 Uhr vor der Börse eine Kundgebung gemacht.
Neben Transparenten mit Parolen wie "Goht's
No?! Keine Entlassungen bei Clariant! Kottmann stoppen!"
und "Wer
kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"
wurde auch eine Kottmann-Puppe symbolisch aufgehängt. Die Börse
musste ihre Türen schliessen und die Banker über Hintereingänge
lotsen.
Der
Empörung über die Arroganz, mit welcher 400 ArbeiterInnen auf die
Strasse gestellt werden, wurde abschliessend Ausdruck verliehen,
indem 3 Paletten von rohen Eiern an die Glaswände, hinter denen der
Apero der Aktionäre stattfand, geschmissen wurden.
Vor
allem wollen wir damit aber Euch in Muttenz zeigen, dass Ihr nicht
alleine sind.
Wenn Ihr kämpft, geniesst Ihr Solidarität.
Und Solidarität kann schnell um sich greifen und sich vergrössern.
Gerade heute, wo alle Lohnabhängigen die Krise zu spüren bekommen,
ist Euer Kampf gegen Entlassungen auch der Kampf von uns allen.
Das
Ziel von GANO ist es, den Kapitalisten eine Rendite zu garantieren,
die weit über dem Branchendurchschnitt liegen soll. Das ist die
direkte Auswirkung der aktuellen Krise des Kapitals. Es sollen
Investitionsmöglichkeiten geschaffen werden, damit sich das Kapital
weiter vermehren kann. Während diese kapitalistischen "Sachzwänge"
als gegeben dargestellt werden, macht Kottmann klar, dass allfällige
Umsatzeinbussen direkt auf die Beschäftigtenzahl, also auf den
Buckel der ArbeiterInnen abgewälzt werden.
Kottmann
macht klar Schiff: "Wir gehen einfach so weit, wie wir gehen
müssen." (Interview mit AWP, 25.01.2010) Wer da noch von
irgendeiner Sozialpartnerschaft träumt, hat schon verloren. Die
Geschäftsleitung ist dem Kapital verpflichtet, keiner anderen
Partnerschaft. Das
einzige, was sie stoppt, ist genügend Widerstand von der
Belegschaft. Und
das ist möglich.
Die
Würfel sind noch nicht gefallen.
Denn:
-
Ihr habt im letzten Jahr schon gekämpft und gezeigt, dass man sich
wehren kann.
-
es hat sich auch jetzt ein Kampfkomitee gegründet, welches sich auf
diese Angriffe vorbereitet.
-
der Stellenabbau richtet sich ausdrücklich nach
überdurchschnittlichen Renditeerwartungen.
-
wenn Ihr kämpft, würdet Ihr die Solidarität der Bevölkerung
geniessen.
Eines
muss aber klar sein. Ob und was produziert wird, ist eine politische
Frage und eine Frage des Kraftverhältnisses. Der Erhalt von Arbeits-
und Lebensbedingungen steht dem Profitstreben der Kapitalisten
fundamental gegenüber. Ob sich unsere Interessen oder die der
Geschäftsleitung durchsetzen, hängt alleine vom jeweiligen
Kräfteverhältnis ab. Es führt also kein Weg daran vorbei, zusammen
zu stehen und sich kollektiv zu wehren.
Keine
Schliessung! Kottmann stoppen!
Für
unsere Bedürfnisse, statt für den Profit produzieren!
Solidarische
Grüsse aus Zürich!
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