Medienmitteilung der Unia und BK zu "Konsultationsverfahren" (1.6.10)
"Medienmitteilung der Gewerkschaft Unia
Bern, 1. Juni 2010
Inakzeptable
Antwort des Clariant-Managements auf Vorschläge der Belegschaft
Clariant
lässt die entlassenen Mitarbeitenden im Regen stehen
Das
Clariant-Management hat die im Rahmen des Konsultationsverfahrens
eingereichte Stellungnahme der Gewerkschaft Unia in Bausch und Bogen
zurückgewiesen. Für die Unia und die Clariant-Betriebskommission ist
diese kompromisslose Haltung nicht akzeptabel. Das Management wird der
dramatischen Situation der 400 von Stellenabbau betroffenen
Arbeitnehmenden in keiner Weise gerecht.
Die Clariant-Führung
lehnt sämtliche von der Unia und der Betriebskommission eingebrachten
substanziellen Vorschläge und Forderungen ab. Sie ist lediglich wie von
der Unia verlangt zu einer Verlängerung des bestehenden Sozialplans bis
2013 bereit – angesichts des dramatischen Abbaus eine
Selbstverständlichkeit.
Clariant will also die Kosten ihrer
Restrukturierungsprogramme weiterhin allein den Beschäftigten aufbürden.
Dies ist inakzeptabel. Die Unia und die Betriebskommission halten darum
an den Kernforderungen der Belegschaft fest und verlangen
Nachverhandlungen über folgende Punkte:
- Substanzielle
Verbesserung des Sozialplanes mit Frühpensionierungsmöglichkeiten ab 55
Altersjahren.
- Paritätisch kontrollierte Umsetzung des
Sozialplanes.
- Vollständige Ausrichtung der Durchhalteprämien
auch bei unverschuldeten Absenzen (Krankheit und Unfall).
-
Aufbau einer Transferorganisation, welche die Entlassenen auf die
weitere berufliche Zukunft vorbereitet und Arbeitslosigkeit vermeidet.
Dieser
letzte Punkt geniesst für die Unia und die Betriebskommission oberste
Priorität, da mit einer derartigen Auffangs- und Übergangsstruktur die
sozialen Kosten der Abbauwelle am besten reduziert werden können.
Clariant weigert sich aber genügend Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeiten, eine firmeninterne Jobbörse und
Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche, Coaching bei Bewerbungen und
psychologische Betreuung für die Betroffenen zur Verfügung stellen.
Sogar die Benutzung von auf dem Werksgelände verfügbare Räumlichkeiten
und Hilfsmitteln wird vom Clariant-Management verweigert.
Die
Unia und die Betriebskommission haben von Clariant bereits
Verhandlungstermine für neue Gespräche zusammen mit den
Angestelltenverbänden und der Syna verlangt. Sie fordern das Management
zudem auf, sämtliche Versuche die Belegschaft zu spalten einzustellen.
Weitere
Auskünfte
Manuel Wyss, stv. Branchenverantwortlicher Chemie der
Unia, Tel.: 079 580 50 24
Jörg Studer,
Betriebskommissionsmitglied Clariant, Tel.: 079 289 99 00
Mit
freundlichen Grüssen
Hans Hartmann"