Pressemitteilung der UNiA zur Schliessung (16.2.10)
Unia wehrt sich mit der Clariant-Belegschaft gegen die Zerstörung des Standorts Mutten
Nachdem bereits letztes Jahr 137 Stellen in
Muttenz gestrichen wurden, will Clariant-CEO Kottmann nun bis Mitte
2012 allein hier weitere 400 Stellen im Bereich der Produktion von
Textilfarbstoffchemikalien streichen und sie nach Asien verlagern. Dies
ist eine der grössten Massenentlassungen der letzten Jahre und kommt
dem Ende des ehemaligen Sandoz-Produktionsstandorts gleich. Die Unia
und die Belegschaft kündigen ihren Widerstand an.
Die Gewerkschaft Unia sowie die
Belegschaft und die Betriebskommission von Clariant verurteilen
gemeinsam den angekündigten Arbeitsplatz-Kahlschlag aufs Schärfste. Das
inakzeptable Vorgehen von Clariant verstösst gegen das
Mitwirkungsgesetz und gegen den geltenden Gesamtarbeitsvertrag. Die
gesetzlichen Bestimmungen sind eindeutig: Bevor eine Massenentlassung
beschlossen und ein Clariant-Produktionsstandort aufgegeben wird, muss
der Belegschaft und der Unia eine angemessene Konsultationsfrist von
mehreren Wochen gewährt werden, um Alternativen prüfen zu können. Die
Clariant-Leitung missachtet offensichtlich bewusst diese gesetzlichen
Vorschriften und verletzt so auch die Sozialpartnerschaft. Die Unia
wird in enger Zusammenarbeit mit der Betriebskommission und der
Belegschaft alles daran setzen, um Arbeitsplätze zu retten und den
Betroffenen eine berufliche Perspektive zu gewährleisten.
Politik muss jetzt handeln
Die Gewerkschaft Unia erwartet von der Politik nun, dass sie sich
einschaltet und die Interessen der Belegschaft und des
Produktionsstandortes Schweiz gegenüber den rücksichtslosen
Clariant-Managern vertritt. Die Baselbieter Volkswirtschaftsdirektion
wurde letzte Woche bereits von einer Unia-Delegation dazu aufgefordert,
einzuschreiten.
Für Rückfragen:
Rita Schiavi, Regionalsekretärin Unia Nordwestschweiz
Jörg Studer, Betriebskommissionspräsident Clariant
Manuel Wyss, Stv. nat. Branchenleiter chemische und pharmazeutische Industrie