Sie sind hier: Startseite Projekte Archiv Meinungsfreiheit und Arbeitswelt Streik - legal oder illegal? BA Streik ist frevelhaft - dreht Sir Rod durch?

BA Streik ist frevelhaft - dreht Sir Rod durch?

erstellt von Pedro zuletzt verändert: 16.08.2008 10:21
British Airways hat heute eine Untersuchung gegen seine Mitarbeiter/innen am Flughafen Heathrow gestartet. Hintergrund ist der spontane Streik von letztem Freitag, bei dem sich BA Mitarbeiter/innen mit outgesourcten Kolleg/innen solidarisiert haben.

Starke Worte findet Sir Rod Eddington, British Airways' Chief Executive von BA heute für seine Mitarbeiter/innen. Ihr Verhalten sei frevelhaft. In einer "Presseerklärung":http://www.britishairways.com/travel/bapress/public/de_de droht die Geschäftsführung den Beteiligten mit Konsequenzen bis hin zur Entlassung. Gleichzeitig wurde eine Telefonnummer "Focus on Facts" geschaltet, in der Denunzianten Kolleg/innen zum Abschuss freigeben können, denen sie schon immer eins auswischen wollten.

Es mag ja sein, dass "Sir Rob", wie er in der Mitteilung genannt wird, sich die Zeiten der absoluten Monarchie zurückwünscht, wo man sich als Chef nicht mit so lästigen Dingen wie Gewerkschaften und spontanen Streiks rumärgern mußte.

Es mag auch noch nachvollziehbar sein, dass ein Unternehmenschef über einen wildcat strike, der 40 Millionen Pfund gekostet haben soll BBC , "not amused" ist, wie man England so schön treffend formuliert.

Aber es wird wohl höchste Zeit, Sir Rob klar zu machen, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben. Nicht der Solidaritätsstreik der BA Mitarbeiter/innen in der Gepäckhalle mit den 670 outgesourcten Kolleg/innen, die bei Gate Gourmet die Essenspakate für die Flüge zubereiten, ist "frevelhaft" und "ungesetzlich".

Frevelhaft die fristlose Kündigung durch Gate Gourmet gewesen, die den 670 Kolleg/innen, darunter auch Langzeitkranke und Schwangere, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag per Motorradkurier zugestellt wurde.

Ungesetzlich ist das Vorgehen von BA, die auf den berechtigten Spontanstreik mit Kündigungsdrohungen reagiert. Hier spielt nämlich nicht nur das stark verstümmelte britische Streikrecht eine Rolle spielt, sondern auch die universellen Menschenrechte, die es allen Arbeitnehmer/innen garantieren sich gewerkschaftlich zu organisieren und auch durch Streiks zu wehren, wenn keine anderen Mittel mehr helfen.

Vielleicht ist es ja notwendig, British Airways klar zu machen, dass wir auch Kunden sind und unsere Entscheidung, mit welcher Airline wir das nächste fliegen werden, davon abhängt, dass die Kolleg/innen nicht bestraft werden. Wer möchte, kann dem BA Öffentlichkeitsbüro seine Meinung mitteilen:

Tel: +44 (0)208 738 5100

Fax: +44 (0)208 738 9838

Email: news.desk@britishairways.com

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 11.10.2005 13:08
Es müssen mehr als eine Person sein, denen der BA Streik nicht gefiel und die jetzt versuchen, sich an den Streikenden zu rächen. Das kann schnell in einen weiteren Streik umschlagen und die Verantwortlichen wegfegen.

So macht man Stimmung für einen neuen Streik.