Soli-Brief an die Kolleginnen und Kollegen der Universitäts-Kliniken
Liebe Kolleginnen und Kollegen
wir finden es großartig, dass Ihr Euch nicht einschüchtern lasst und für einen unbefristeten Streik gestimmt habt. Wir erklären uns mit Euch solidarisch und unterstützen Euren Kampf. Das ist die einzige Sprache, den diese Herrschaften verstehen.
Es ist reine Erpressung zu behaupten, ohne Lohnverzicht und längere Arbeitszeit müssten Krankenhäuser geschlossen, bzw. privatisiert werden. Es ist eine Lüge, dass kein Geld da wäre. Es geht nicht um den Menschen und um bessere Arbeits- und Pflegebedingungen, sondern um Profimaximierung für die Gesundheitskonzerne.
Wie ist es sonst zu erklären, dass die Ausgaben im Gesundheitsbereich sich seit 1980 kaum verändert haben. Von 6,1% auf ca. 8% am Bruttoinlandsprodukt. Die Konzerne rechnen für die nächsten Jahre nur für Deutschland mit einem Gewinn von 550 Mrd. Euro. Und das alles auf dem Rücken der Kolleginnen, Kollegen und Patienten. Diese Politik ist menschenunwürdig.
Es gibt nur einen Weg: Wir müssen uns gemeinsam wehren, um menschenwürdige Arbeits- und Pflegebedingungen durchzusetzen. Das geht nur auf Kosten der Profite.
- Dazu brauchen wir die Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnverzicht
- Dazu brauchen wir eine gute Ausbildung und die feste Übernahme aller Auszubildenden
- Dazu brauchen wir ausreichendes Personal
- Dazu brauchen wir eine allseitige und kostenlose Gesundheitsversorgung und Betreuung
Wir fordern: Weg mit der Fallpauschale
Mit solidarischen Grüßen vom Solidaritätskreis „Menschenwürdige Pflege“ in Berlin
im Auftrag Ilse Kather
Diese Resolution wurde auf dem Solikreistreffen am 18. Okt. 2005 von 24 anwesenden Kolleginnen bei 2 Enthaltungen verabschiedet.