Warum (besser nicht) private Krankenversicherungen PKV ?
Was die private Krankenversicherung PKV alles besser kann als eine gesetzliche Krankenversicherung GKV ist soviel wie es im SGB V alles steht. Dort ist beispielsweise die Solidarität der Finanzierung in "SGB V § 3":http://www.sozialgesetzbuch-bundessozialhilfegesetz.de/buch/sgbv/3.html festgeschrieben, die eine private Krankenversicherung nicht einzuhalten braucht. Eine private Krankenversicherung hat fast keine gesetzlichen Vorschriften und kümmert sich daher eher um die Gewinne ihrer Vorstände und wenn sie eine Aktiengesellschaft ist, um die Gewinne der Aktionäre.
Also, Risikopatienten kann eine private Krankenversicherung sich nur wenige leisten, ein paar vielleicht, um den Schein der Solidarität der Versicherten in ihrer Versicherung gerade noch zu wahren. Dafür leistet sich die private Krankenversicherung die Risikoprüfer. So ein Risikoprüfer macht dann nichts anderes als die hochkommenden Risiken zu erkennen und dann aus der Versicherung zu entfernen.
Risikoprüfer sind besser selbst in einer gesetzliche Krankenversicherung. Was solche Risikoprüfer bei den versicherten Menschen anrichten, indem sie diese ohne Versicherung lassen, das geht vielen an die Nieren und das sind wieder Risiken, die aus der privaten Krankenversicherung entsorgt werden.
Natürlich nehmen sich die Risikoprüfer erst mal die "Älteren":news20060824-001 vor, die man am Besten ab 60 gar nicht erst aufnimmt. Das nennt die private Krankenversicherung dann Wettbewerb . Gemeint ist wohl der Wettstreit, wer die meisten Menschen ohne Krankenversicherung läßt und aus dem Gesundheitssystem entläßt. Es ist schlimmer als der Wettstreit der Parkwächter, wer die meisten Parksünder aufschreibt, weil Menschenleben davon abhängen.
Bei diesem unmenschlichen Wettstreit, Menschen aus dem Gesundheitssystem zu entfernen, kann man schließlich auch selbst krank werden. Besonders krank erscheinen die Verbandsvertreter, die auch noch im Interesse der PKV meinen ungehindert anonym Kommentare abgeben zu können. In einem besonders dreisten Beispiel meint so ein Verbandsvertreter, die von diesem Netzwerk gewünschte Offenheit und Freiheit diene dazu, daß er/sie rücksichtslos andere diffamieren dürfe. Und dann wundert er sich, wenn das dokumentiert zusammengestellt wird.
Man kann ja auch davon krank werden, weil in den Träumen der Risikoprüfer und Verbandsvertreter die von Ihnen diffamierten und entfernten Risiken erscheinen, besonders die unter ihnen, die wegen mangelnder Gesundheitsversorgung früher die Erde verlassen mußten. Dann träumen sie noch von Bismarck und den sozialen Reformen, die von den PKV zu Grabe getragen wurden, bis die Risikoprüfer darauf kommen, daß sie selbst die größten Risiken der PKV sind.
Die kleineren Risiken sind unterschiedliche Meinungen der Unions Landesfürsten, das Gerangel in der Koalition um eine eigene Linie. Wegen interner Querelen kommt die Gesundheitsreform nicht zustande. Doch diese brauchen die Risikoprüfer nicht prüfen, weil Politiker bestens mit gesetzlichen Krankenversicherungen und Zusätzen versorgt sind und weil sie schon lange die Gefahren der PKV erkannt haben.
Nun warten wir nur noch auf ein Wunder, wie die PKV zu einer wirklich solidarischen Krankenversicherung reformiert wird.
Ein Loblied auf die solidarische Krankenversicherung - oder Kritik der Armut, die sie nötig macht?
Gewisse Geister werden nicht müde, ein Loblied auf die "Solidarität" anzustimmen und merken gar nicht, wie sehr sie die Zustände in Schutz nehmen, die Zwangskassen notwendig machen, weil die normalen Einkommen der Leute nicht ausreichen, die Lebens"risiken", die eine Gesellschaft mit sich bringt, in der es ums Geschäft geht und um sonst nichts, zu meistern. Und in so einer Gesellschaft ist Gesundheit eben auch ein Geschäft- und das bekommt den Leuten ebenfalls nicht gut. Und damit die Geschäfte mit der Versicherung besonders gut funktionieren, wird die private Krankenversicherung so organisiert, daß die Risiken von der Lohnsumme der Ärmeren bezahlt werden und die Gewinne der Privaten davon selbstverständlich verschont gehören.
Das hat den Machern des kapitalistischen Geschäftemachens schon immer eingeleuchtet und ist im Grundsatz auch nichts neues: die Freiheit des Privateigentums wird gewährleistet, und das heißt: Bereichert Euch wo immer es geht!
Und wenn statt der Kritik der Verhältnisse Loblieder auf die Zwangskassen (neudeutsch wieder "Solidarität") angestimmt werden, bleiben die Verhältnisse wie sie sind: gut für die Geschäftemacher.