Private Krankenkassen entdecken den Basistarif
Lange haben private Krankenversicherer (PKV) einen einheitlichen Grundtarif boykottiert und sogar versucht, die Gesundheitsreform auszuhebeln . Lag es an der mangelnden Diskussionsbereitschaft der PKV, die lieber Menschen aus dem Gesundheitssystem geworfen haben, statt einen Beitrag für ein solidarisches Versorgungssystem zu leisten.
Manchmal brauchen gute Gedanken Zeit, um auch bei denen anzukommen, die unter Krankenversicherung bisher ein allein nach Gewinnen orientiertes System gemeint haben sehen zu müssen. Doch einige Versicherer haben begonnen, einen eigenen Reiz in einem der gesetzlichen Versicherung vergleichbaren Basistarif zu sehen, Zeit und reuters vom 10.6.08.
Für die Versicherten der privaten Krankenversicherung ist das noch keine Entwarnung, dass sie im Alter oder bei erhöhtem Krankheitsrisiko nicht doch wieder Probleme bekommen und sich wünschten, gesetzlich versichert zu sein. Es ist aber ein erster Schritt, der ein Umdenken erkennen läßt. Auf diesem Weg könnten PKV's doch noch an ihre Verantwortung im Gesundheitssystem erinnert werden, in dem viele - auf Kosten der Kranken - selbst gesund werden wollen, tz vom 6.6.08.
Doch was hat Allianz und AXA gefordert? Sie wollen einen minimalen Grundschutz und der Rest muss selbst versichert werden.
Was minimaler Grundschutz bedeutet zeigt ein Blick in die Schweiz (keine Zahnversicherung möglich) oder nach England (formale Vollversorgung; Tatsächlich aber Wartezeiten, keine frei Arztwahl und der Gesetzgeber sagt was behandelt wird und nicht der Arzt). Unter diesen Bedingungen lohnt tatsächlich die Forderung von Allianz und Axa, da jeder der 82 Millionen Versicherten dann eine Zusatzversicherung braucht( um überhaupt nennenswerten Versicherungsschutz zu bekommen)
Also wenn zwei PKV Unternehmen so etwas fordern sollte man sich die Hintergründe ansehen.