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Anti-Antifa und die Spur des braunen Terrors

erstellt von dave — zuletzt verändert: 16.08.2008 09:42
Als wir uns gezwungenermaßen mit der Anti-Antifa-Nürnberg (AAN) beschäftigen mußten, sind wir schon bei oberflächlichen Recherchen auf erschreckende Zusammenhänge gestossen. Die Spur führt direkt in den terroristischen braunen Untergrund. Was die Sicherheitsbehörden heute vorgeben, nicht zu wissen, wurde in den 90er Jahren noch breit öffentlich diskutiert und detailliert dokumentiert.

Galdio - die Geheimarmee der NATO und ihre Nazi-Verbindungen

*"Gladio (ital. vom Lateinischen gladius für Schwert) oder auch Stay-Behind-Organisation war der Name einer Geheimorganisation von NATO, CIA und des britischen MI6 während des Kalten Kriegs. Sie existierte von etwa 1950 bis mindestens 1990 und erstreckte sich über das damalige Westeuropa, Griechenland und die Türkei. Im Zuge der Aufdeckung von Gladio wurde 1990 bekannt, dass Teile der Organisation unter Mitwirkung von staatlichen Organen systematisch und zielgerichtet an gravierenden Terrorakten in mehreren europäischen Ländern beteiligt waren."* Damit beginnt die gute Zusammenfassung des heutigen Kenntnisstandes über Gladio bei wikipedia

Dort werden auch alle wichtigen Quellen und weiterführende Literatur genannt, insbesondere die Ergebnisse des schweizer Forschers Daniele Ganser im Forschungsprojekt Gladio und die dreiteilige BBC-Videodokumentation zu Gladio:

Einblick - die erste Anti-Antifa-Veröffentlichung

Im November 1993 wird der "Einblick" veröffentlicht. Diese erste größere Veröffentlichung der Anti-Antifa enthält Namen und Adressen von ca. 250 Personen, die von den Neo-Nazis als Feinde angesehen werden. Schock und Empörung über diese von vielen als "Todesliste" empfundene kopierte Broschüre sind so groß, dass es zu zunächst einem Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung kommt. Im späteren Prozess werden aber nur Stefan Cumic und Norman Kempken angeklagt und letztlich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die Justiz gibt sich wenig Mühe, die mit den Händen zu greifenden Hinweise auf organisatorische Strukturen und Verbindungen zu Attentaten, wie den Briefbomben in Österrreich, auch nur zu verfolgen. So werten viele Prozessbeobachter das "Einblick-Verfahren" als vertane Chance. Norman Kempken und die fränkische Anti-Antifa erhalten so die Möglichkeit, ihre Strukturen und Aktivitäten ungestört auszubauen.

The Einblick Trial: Notes From The Nazi Underground

Anti-Antifa - einigendes Band von Neonazis bis zur intellektuellen Rechten

In der Studie der Uni Duisburg, Insitut für Sprach- und Sozialforschung beschreiben die Autoren Martin Dietzsch und Anton Maegerle sachlich die Anti-Antifa Strategie der Neonazis auf dem Stand vom September 1996. Darüberhinaus liefern sie einen knappen und anschaulichen Überblick über die Geschichte von "schwarzen Listen", die im rechtsextremen Lager über politisch Andersdenkende sowohl in der Weimarer Republik als auch schon wieder ab 1950 in der Bundesrepublik Deutschland angelegt wurden.

Der Schwerpunkt des Textes liegt aber darauf, die Verbindung von militanten Neo-Nazis und intellektuellen Rechten bis hin zu Ultrakonservativen aufzudecken, die sich hinter dem Konzept der "Anti-Antifa" verbirgt.

Anti-Antifa - einigendes Band von Neonazis bis zur intellektuellen Rechten

Geheime Informanten - V-Leute des Verfassungsschutzes: Kriminelle im Dienst des Staates

Das Taschenbuch von Dr. Rolf Gössner erschien im Knaur-Verlag im Sommer 2003, als der Skandal um das wegen V-Leuten des Verfassungsschutz geplatzte NPD-Verbotsverfahren noch ganz frisch gewesen ist. Rolf Gössner, Rechtsanwalt, Publizist, Präsident der Internationalen Liga der Menschenrechte und anerkannter Geheimdienstexperte fasst darin zahlreiche Einzelfälle von kriminellen V-Leuten des Verfassungsschutzes im rechtsextremistischen Mileu zusammen. Von besonderem Interesse für uns sind dabei zahlreiche im Buch verstreute Hinweise auf die Zusammenarbeit zwischen Inlandsgeheimdienst und militanten Neonazis im Bereich der Anti-Antifa. Die wichtigsten Stellen haben wir zusammengefasst in einer Fundstellenliste

Aus dem Buchcover: *"Der Geheimdienstexperte Rolf Gössner deckt die die kriminellen Karrieren zahlreicher V-Männer auf. Anhand von bislang nicht ausgewerteten Quellen und geheimen Unterlagen schildet er die unheimliche Symbiose von Verfassungsfeinden und Verfassungsschützern. Ein brisantes Buch, das zeigt: Über seine bezahlten Informanten ist der Verfassungsschutz Teil des Neonazi-Problems geworden, nicht ansatzweise dessen Lösung."*

ISBN 3-426-77684-7

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