Fachkräftebedarf oder Mobbing
Der zu großem Teil selbst verursachte Fachkräftemangel der Industrie soll nach Vorstellung der Bundesregierung durch Mütter und Ältere behoben werden. Und wie soll das funktionieren?
Vielleicht sind Mütter und Ältere in Unternehmen schwieriger als neu Ausgebildete integrierbar, die es nicht gelernt haben, auf Menschen einzugehen. In den Köpfen mancher Personalabteilung passt diese Personengruppe gar nicht hinein. Für sie sind Mütter und Ältere nur Problemfälle. Es gibt sogar etliche Unternehmen, die es sich leiste, qualifizierte Arbeitnehmer jahrelang gar nicht zu beschäftigen, sonst gäbe es die Urteile zum Arbeitsentzug gar nicht.
Es passt gar nicht zusammen, wenn die Bundesregierung nicht daran geht, endlich Mobbing härter zu bestrafen und dadurch zu verhindern, dass Arbeitsentzug in Personalabteilungen keine Methode zur menschenverachtenden Disziplinierung wird. Solange bleibt viel qualifiziertes Personal ungenutzt, das angeblich fehlt. Ist das alles also nur Bla bla?
Wenn die Pläne zur Kompensation des Fachkräftemangels wirklich ernst gemeint sind, müssen auch Konsequenzen gezogen werden, die Unternehmen zum Umdenken ihrer Personalpolitik anhalten, damit die Erfahrung von Müttern und Älteren genutzt und sie auch wirklich beschäftigt werden.