Das Private wird öffentlich
Bei der nun laufenden Volkszählung werden über jeden Daten erfaßt. Als wüßten die Meldeämter nicht genau, wieviel Leute in welchem Stadtteil wohnen. Doch diese Zählung birgt eine Menge Gefahren in sich, weil sich Daten gar zu leicht mißbrauchen lassen.
Wozu Daten sich bei ethnischer Diskriminierung mißbrauchen lassen, ist schon vielfältig untersucht worden. Schließlich sind die Zähler auch nur Menschen mit eigenen Interessen, die eine Gelegenheit durch besondere Machfülle nutzen könnten. Sicher sind das die wenigsten Zähler, wer kennt sie schon, die zum Zählen verdonnert wurden.
Die Aufregung nach höchtrichterlichen Urteilen über die Volkszählung hat längst in einer Zeit nachgelassen, in der Daten in verschiedenen Sammlungen mehr oder weniger freiwillig landen.
Schließlich müssen die Daten beim Staat, der angeblich nur mal wissen will, mit wieviel Bürgern noch gerechnet werden muß, nicht so unsicher wie bei Sony sein. Doch die Versicherer scharren schon heftig mit den Hufen, weil sie aus den Daten neue Prämien konstruieren können. Wären doch auch noch Krankheitsdaten dabei, so mancher Krankenversicherer könnte sie gebrauchen und kassieren. Dafür wollen wir uns wirklich zählen lassen?