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Billige Facharbeiter

erstellt von valter zuletzt verändert: 03.05.2011 20:25
Die Mär vom Facharbeitermangel macht erneut die Runde, nachdem die Industrie in der Rezession auch die Ausbildung sträflich vernachlässigt hat. Aber auf bestehende Reserven greifen die Betriebe nicht, weil qualifizierte erfahrene Beschäftigte nicht umsonst zu haben sind.

Wieder einmal wird die Sau vom angeblichen Facharbeitermangel und der Ruf nach Erleichterung der Zuwanderung durch höher Qualifizierte durchs Dorf getrieben, statt Qualifikation vieler Migranten endlich anzuerkennen und auch ältere Arbeitnehmer zu nutzen.

Wieviel wirklich dran ist an einem Mangel qualifizierter Kräfte, die nun vom Ausland eingekauft werden sollen, ist nicht einfach zu erkennen. Der Mangel kann an der Sparwut bei der Ausbildung liegen, weil in der Rezession auch die Ausbildung runtergefahren wurde.

An den vielen nicht vermittelbaren älteren Arbeitskräften ist aber auch zu erkennen, dass durchaus noch Menschen gute Arbeit leisten wollen. Nur umsonst sind solche erfahrenen ältere Arbeitnehmer nicht zu haben, dafür sind sie auch kritischer und vielleicht deshalb auch schwieriger in Arbeitsabläufe einzugliedern.

Wenn Unternehmen die vorhandenen älteren Arbeitnahmer nicht nehmen wollen, so hat das mehere Gründe, so auch den Gründ, dass erfahrene Menschen nicht zu Schnäppchenpreisen zu bekommen sind. Wieviel ist das einesteils selbst erzeugte Gejammere nach Facharbeitern wirklich wert, die nicht einmal durch Zuwanderung zu ersetzen sind, weil auch Zuwanderer merken und es ablehnen ausgebeutet zu werden.

Ein Grund ist auch die viel zu geringe Unterstützung der Unternehmen für Studenten, um Studiengebühren zu verhindern und selbst Fehler der Bologna Reform zu beseitigen. Durch die Vernachlässigung der Studenten und zukünftigen Mitarbeiter durch die Wirtschaft sanken auch die Ausbildungszahlen an den Hochschulen. Die Folge davon ist, dass jetzt u.a. ausgebildete Ingenieure fehlen.

Wer also qualifizierte Kräfte nicht nur zum Schnäppchen haben will, muss auch bereit sein, dafuer zu zahlen oder aufhören zu jammern und viel mehr in die eigene und fremde Ausbildung stecken. Denn billig eingekaufte Fachkräfte betrachten solche Ausbeuter als Trittbrett und suchen sich so schnell es geht einen besseren Job. Wem die billigen Fachkräfte weglaufen, soll erst einmal bei sich selbst suchen, wo der Fehler steckt.

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