Kritik am Bundespräsidenten
Der überraschende Rücktritt des Bundespräsidenten aus Respekt vor dem Amt basiert auf der umstrittenen Äußerung zum Bundeswehreinsatz für Handelsinteressen .
Zurückgetreten ist ein Bundespräsident, der geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) war und genaue Hintergründe zu der schon Jahre dauernden Krise der Banken wissen sollte. Doch seine Fachstimme dazu ist verstummt. Vielleicht war das auch der wirkliche Grund, Versagen in Krisenjahren, in denen seine politischen Kräfte erst gewannen und dann auch wieder abgestraft wurden.
Ein Rücktritt wegen Kritik an seinen Äußerungen klingt nur wie beleidigt sein, was diesen Präsidenten an vergangene Zeiten erinnert und nicht daran, daß sich jeder, auch ein Bundespräsident der Kritik stellen muß. Falls Kritik nicht berechtigt ist, hat jeder es leicht sich dagegen zu wehren. Nun wird aber klar, daß diese Kritik berechtigt war.
Eher noch könnte man verstehen, wenn ein Bundespräsident bei der Unterzeichnung des milliardenschweren Gesetzes zur Übernahme von Gewährleistungen im Rahmen eines europäischen Stabilisierungsmechanismus zögert. Nun kann er darauf warten, daß noch viel mehr Kritik wegen der Freigabe dieser Stützschirmmilliarden kommen wird, wenn die Bundesbürger deswegen sparen müssen.
Da Bundespräsidenten bisher von einer undurchsichtigen Bundesversammlungs-Mehrheit mit Bundestag und Bundesrat gewählt werden, wird auch wieder über Direktwahl nachzudenken sein.
Vielleicht ist Köhler ja auch nur deshalb zurückgetreten, weil er feststellen musste, dass sein Volk Lena mehr liebt als ihn.
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