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Metropolis auf der 60. Berlinale

erstellt von valter zuletzt verändert: 14.02.2010 17:31
Der wiedergefundene, frühe sozialkritische Stummfilm aus der Feder von Fritz Lang "Metropolis" war auf der 60. Berlinale zu sehen, ein Meisterwerk mit utopischem Charakter.

Auf der Eröffnungsfeier der 60. Berlinale und zeitgleich auf mehreren Kanälen wie auch arte war Metropolis in der ursprünglichen Fassung zu sehen, die in Argentinien wiedergefunden und restauriert wurde.

Metropolis beschreibt den Kapitalismus Marx'scher Prägung, wie ihn der Regisseur Lang in Anlehnung an Bilder von New York gesehen hat. Arbeiter schieben ein trauriges Dasein, abgeschoben in den Katakomben einer eigenen unterirdische Stadt, während die Oberschicht im Klub der Söhne, heute würde man sagen der Klub der Erben streng getrennt im Bordell von EDO/Tokyo Yoshiwara auf der Oberfäche allen Luxus genießt.

Die versöhnenden Schlußworte, das der Mittler zwischen Hirn und Händen das Herz sein muss benennen die Klassen Hirn = Oberschicht des Kapitalisten und Hände = Arbeiter, die 10 Stunden Maschinen bedienen müssen.

Bei der Schaffung des Babylonischen Turms mit Hilfe weiteren Fremdarbeitern, heute sind das Leiharbeiter , steigert sich die Unmut der Unterdrückten und von den Kapitalisten Bespitzelten bis zum Unerträglichen. Sie rächen sich an den Maschinen und gefährden dadurch ihre eigene Welt. Der Film kritisiert, dass soziale Proteste nicht direkt den Kapitalismus angreifen.

Eine wesentliche Rolle spielt ein Roboter , dem die Visage einer den Arbeitern erscheinenden Priesterin verliehen wird. Der Roboter verführt die Arbeiter als Hexe zur Vernichtung der Maschinen und endet auf dem Scheiterhaufen.

Der sozialkritischen Züge des Films, die auf die Weltwirtschaftskrise und spätere Verführer hindeuten, können heute neu gewürdigt werden.

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