Energieversorger auf dem Weg in die Vergangenheit
EON war ein Konzern, der dem eigenen Management verantwortungsvolles Handeln vorgeschrieben hatte, das auch für den CEO zu gelten hatte, bis jetzt. Die Maxime, Zukunft zu gestalten und dazu der Hinweis, dass verantwortliches Handeln viele Facetten hat, vom Arbeitsschutz bis zur Zukunft der Energieversorgung, ist nicht einmal so viel Wert wie der Speicherplatz auf dem Internetserver des Energieriesen. EON geht mit 11 000 Entlassungen in die Vergangenheit.
Kaum sinken die Gewinne wegen eigenen Fehlentscheidungen bei der absehbaren Energiewende , schon fallen die Masken vor den Fratzen der Energiebarone, aus denen nichts anderes als Menschen und deren Existenzen hassende Erfüllungsgehilfen werden. Gestern noch Liebkind im Kanzleramt werden die Manager zu den schrecklichsten Kapitalisten, von denen sich der Konzern losgesagt hatte.
Noch eine Parallele zu anderen Entlassungswellen in der Telekom-Industrie: Kaum ist ein representativer Neubau fertig und eingeweiht, schon dreht sich das Rad um 180 Grad von Zukunft in die finsterste Vergangenheit.
Die Stimmung im Konzern ist komplett umgeschlagen. Die Kampfansage mit einer riesigen Entlassungswelle hat das mühsam aufgebaute Vertrauen in Manager restlos zerstört und untergraben. Jetzt ist Dienst nach Vorschrift angesagt, um nur nicht aufzufallen , in der Hoffnung, der Kelch ginge an einem vorbei. Es sind noch andere 10 999 Kelche unterwegs.
Die Kampfansage des Managementes ist schon jetzt nach hinten losgegangen. Das wird spätestens dann sichtbar, wenn der Kampf der Bosse und Barone untereinander losgeht; denn 11 000 Beschäftigte können nicht nur Untergebene sein, darunter sind auch Manager, die keine Führungsaufgaben mehr haben. Komplette Standorte wie München stehen zur Diskussion. Das Hauen und Stechen geht los. Am Besten hauen die verantwortlichen Manager gleich ab.