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Der EDS Kompromiss ist angenommen

erstellt von valter zuletzt verändert: 15.07.2009 12:56
Nach monatelangem Streik ist der Kompromiss beschlossen, statt 900 jetzt 300 Existenzen zu opfern, damit das HP Management gut leben kann. In der Urabstimmung haben sich laut IG-Metall 50,35% für den Kompromiss entschieden.

Die für den Kompromiss geopferten 300 Kollegen haben weder von den geretteten 600 noch von anderen Stimmberechtigten die Unterstützung bekommen, den Streik weiterzuführen, bis alle wieder Brot und Arbeit haben. Der Markt regiert bereits wieder ganz im Sinne des Kapitals. Was sind da schon 300 neue Hartz 4 Empfänger, die trotz hoher Qualifikation nach dieser Krise erst einmal keine Chance haben?

Eine Mehrheit akzeptiert Ergebnis, IGM vom 14.7.09.

Diese (a-)soziale Einstellung zu einem faulen Kompromiss, den auch die Gewerkschaft unterstützt, damit sie den Konflikt los ist, bestätigt einen Werteverfall der Solidarität, die für viele nur so weit geht, wie eigene Interessen nicht tangiert sind. Daran ändern selbst Appelle der Vatikans nichts, die sich so als ethische Heuchelei entlarvt.

(3) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.07.2009 13:47
stellt sich die Frage, für wen die überhaupt Politik macht. Deren Vertreter in den Aufsichtsräten nicken absurd hohe Luxusversorgungen der Führungsebenen ebenso willfährig ab wie immer neue Runden von Personalabbau.

Wenn überhaupt, hat sich die Tarif- und sonstige Politik der IG Metall an den Interessen der tariflichen Lohn/Gehaltsgruppen (das ist seit der Einführung des unsäglichen ERA sowieso dasselbe) ausgerichtet. Angestellte im tarifnahen AT-Bereich suventionieren das zwangsweise mit immer mehr Verschlechterungen bei ihren Gehältern, um die Gehaltssummen insgesamt zu deckeln. Das wird von der IG Metall nicht abgestritten und gehört offenbar zu ihren Verhandlungsstandards.
Anonymer Benutzer 15.07.2009 21:47
Hallo Valter,

einmal feierst Du die Rettung von 600 Arbeitsplätzen, dann sprichst Du von einem faulen Kompromiss. Ich verstehe da Deine Einschätzung nicht. Auch jetzt redest Du nur von 300 Entlassungen - weitere 200 sollen 'freiwillig' gehen. "Sprinterprämie" heißt das perfide Konstrukt. Geplant war der Abbau von 839 Arbeitsplätzen - jetzt sind es genau 339 weniger, nämlich 500.

Für die Entlassenen ist der faule Kompromiss kein Kompromiss - die im Streik enstandene Solidarität wurde aufgekündigt. Jetzt herrscht wieder das übliche Konkurrenzverhalten. Und das ist eine Niederlage - das sollte nicht beschönigt werden.

Langsam sollten wir doch verstehen, dass wir den Stellvertretern nicht vertrauen dürfen (egal ob Gewerkschaft oder Betriebsrat) und keine Geheimverhandlungen in unserem Namen zulassen dürfen.

siehe auch http://itworker.wordpress.com/

Ich bin ja gespannt, ob sich die Kolleginnen und Kollegen bei SIS SDE Österreich rechtzeitig selbständig Gruppen bilden, unabhängig von Betriebsrat und Gewerkschaften, und ob es ihnen gelingt, Geheimverhandlungen zu verhindern. Die Frage ist ja auch nicht, ob der Betriebsrat streikbereit ist, die Frage ist doch, ob die Kolleginnen und Kollegen selbst in der Lage sind, ihre Interessen wahrzunehmen. Vielleicht sprechen sie mal mit den Kolleginnen und Kollegen der EDS, die berichten gerne von ihren Erfahrungen.

siehe dazu http://www.youtube.com/watch?v=GZ9Qg6KChIs
Anonymer Benutzer 19.07.2009 19:48
Ich bin auch gespannt, ob es bei SIS SDE Österreich einen faulen Kompromiss geben wird. Leider deutet alles darauf hin.
Der Betriebsrat ist nicht streikbereit und die Kolleginnen und Kollegen werden wohl kaum selbständig Gruppen bilden.