Der Rundumschlag von Siemens nach der Wahl
Ein Zusammenhang mit der Bundestagswahl, in der auch der ehemalige Siemens Chef für die Union aufgetreten ist, wird zwar abgestritten. Aber das wird kaum einer glauben.
Nach einzelnen Streichplänen für die gebeutelte Handysparte, Netzwerk IT berichtete am 28.4.05, und den Bereich Siemens Business Services SBS, in dem am 14.6.05 die Streichung von 950 Stellen angekündigt wurden, 14.6.05 , wird jetzt Kasse über mehrere Bereiche gemacht und verkündet, daß Tausende Stellen gestrichen werden sollen, reuters vom 19.9.05.
Das als Sanierung bezeichnete Vorhaben beginnt leider nicht am Kopf, an dem faulende Fische bekanntlich zuerst stinken, sondern wie schon üblich bei der Belegschaft, damit die Analysten zufrieden sind und die Vorstände sich noch zusätzliche Boni einstreichen können. Am Fehlen eines Sanierers mit einem Konzept für die Zukunft sieht man leicht, daß es allein um die Bereicherung auf Kosten der Arbeitnehmer geht. Zudem scheint auch die Hoffnung zu bestehen, die Diskussion um die möglichen Koalitionen nach der Wahl könnte das Problem in den Hintergrund drängen.
Wenn das an Visionen übrig geblieben ist, die man eigentlich von Vorständen erwartete, wird es da nicht dringend Zeit, sich neue Vorstände zu suchen? Schließlich müssen mal wieder die Kontrollinstumente wie der Siemens Aufsichtsrat versagt haben, in dem der frühere Vorstand sitzt. Anstelle Wahlkampf zu machen, hätte der Aufsichtsrat bei dem Konzern schon längst Alarm schlagen müssen, wenn er die ihm zur Verfügung stehenden Bilanzen aufmerksam läse. Es wäre aber kein Wunder, wenn dieser Aufsichtsrat auch nicht funktioniert, sondern nur Tantiemen kassiert.
Nach sieben Jahren Schröder-Disaster mag es doch keinen verwundern, dass weitere Arbeitsplätze abgebaut werden. Kein eindeutiges Bekenntnis des Wählers zu einem Wechsel und damit verbundenen Reformen ist sicherlich der Gefährdung weiterer Arbeitsplätze förderlich. Einem verdienten ehemaligen Vorstandsvorsitzenden fehlende Visionen oder Bereicherungsabsicht zu unterstellen ist nicht angebracht und spricht für den beschränkten Intellekt des Verfassers.