Schadensersatz wegen Bestechungen
Viele Jahre lang weigerte sich der ehemalige Siemens CEO Pierer, seine Verantwortung für die Schmiergeld Affäre in Milliardenhöhe zu übernehmen. Um seinen Anteil von 5 Millionen wurde lange gefeilscht. Noch immer haben der Ex-Finanzvorstand Neubürger und der Telekommunikationsvorstand Ganswindt ihre Verantwortung nicht übernommen, die mit zusammen 20 Millionen beziffert wird. Deshalb wurde beim Landgericht München Klage eingereicht.
Verantwortung nehmen Vorständen wohl nur noch unter Druck an. Ist es nicht mehr die Hauptsache der Vorstands-Arbeit selbst Verantwortung für den eigenen Bereich zu übernehmen? Beim Kassieren von Boni sind sie doch auch schnell dabei. Doch wenn es an die Verantwortung geht, dann sieht es inzwischen schlimm aus. Werte wie Ethik werden bestenfalls von den Mitarbeitern verlangt. Vorstände glauben immer noch davon frei zu sein.
Denkt man an die heute bekannten bestechungsfreien Parteispenden, kommen einem allerdings Skrupel. Haben diese Vorständen nur an die falschen Personen gespendet und hätten sie sich doch lieber eine Partei ausgewählt, dann wäre alles legitim?
Mit dem Prozess um Schadensersatz vom Telekommunikationsvorstand kommt endlich auch ein Hauptverantwortlicher bei der Zerschlagung der Hofmannstrasse in München vor ein Gericht. Der Widerstand der Betroffenen führte zur Gründung des Mitarbeiternetzes NCI , deren Beteiligte geübt sind beim Besuch von Gerichtsterminen.