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Fusionen als Entlassungsgründe

erstellt von valter zuletzt verändert: 30.08.2008 14:32
Erst soll Synergie, dann der Einbruch der Geschäfte begründen, daß bei Fusionen wie Alcatel-Lucent und Nokia-Siemens (NSN) massenweise Beschäftigte auf die Straße gestellt werden.

Die Alarmglocken müssen bei Arbeitnehmern läuten, wenn wieder Firmen fusionieren. Es geht nicht darum, wer künftig bestimmt und das Management stellt. Das machen die Herren schon unter sich aus. Fusionen dienen auch zur Begründung von Massenentlassungen, weil dabei immer auch Synergien entdeckt werden.

Bei der Fusion von Nokia-Siemens werden Synergien in Form von Arbeitsplatzreduktionen gehoben, zugleich werden Jobs in Billigländer verlagert, Entwicklungsaktivitäten reduziert oder ausgelagert, NCI vom 2.8.2007 in dem Artikel über Alcatel-Lucent versus NSN.

Kommen dann auch noch infolge der Fusion schlechte Quartalszahlen zutage, weil die in Zukunft überflüssigen Mitarbeiter nur noch lustlos auf das Ende ihrer Karriere warten, dann werden wie bei Nokia Siemens noch mehr Jobs abgebaut, sz vom 2.8.07. Nach der Berichterstattung eines Fehlbetrages von 1,26 Milliarden Euro kündigte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo am Donnerstag an, den Sparkurs bei dem Netzwerk-Unternehmen zu verschärfen.

Sparkurs , Restrukturierung , Fusion oder Auslagerung sind heutzutage nur andere Worte für Entlassungen, Kündigungen, Rauswerfen und Existenzverluste. Sie sind auch nicht auf bestimmte Branchen festgelet, wie Beispiele im Automobilbau bei NEOMAN und Lebensmitteln bei UNILEVER zeigen.

Diesmal trifft der NSN-Jobabbau ohne verschärften Sparkurs 2.290 Stellen in Deutschland vor allem München, ORF vom 13.7.07, nämlich 1.500 in drei Münchener Standorten sowie 450 in Berlin. Bei Alcatel-Lucent mit weltweit 12500 Stellenverlusten gibt es ähnliche Entlassungs-Dimensionen in Deutschland vor allem in Stuttgart und Nürnberg.

Das Erstaunliche dieser Entlassungen ist doch, daß sie in Zeiten anziehender Konjunktur passieren, in der angeblich "Fachkräfte händeringend gesucht":../../politik/sozial/news20070626-004 werden. Was wird erst, wenn die Konjunktur wieder schwächer wird?

Da die einzigen Fusionswächter derzeit die Kartellbehörden sind, die sich überhaupt nicht für Folgen der Fusion für die Beschäftigten interessieren, muß man wohl über neue politische Instrumente nachdenken, um Beschäftigte besser zu schützen.

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