Wut und Verzweiflung bei Karstadt
Der Essener Aufsichtsrat des Kauf- und Versandhauses erwies sich als Gehilfe - nicht als Kontrolleur - des Managementes, das wichtige Lenkungsaufgaben versäumt hat, Netzwerk IT berichtete von der Hauptversammlung . Die von der Gewerkschaft verdi getragene Minderheitsmeinung des Aufsichtsrates steht hier .
Mitarbeiter würden bei weit harmloseren Versäumnissen rausfliegen. Doch beim Management ist das anders. Da muß sich der Konzern dem Management anpassen. Von Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft ist nichts zu spüren.
Man muß sich hier wirklich fragen, ob Verbesserungen des Aktienkurses allein schon solche radikalen Einschnitte in das Leben der Mitarbeiter und der Gesellschaft rechtfertigen.
Hat das Management schon vergessen, daß der "Ladenschluß":../gewerkschaft/2004-09-20.7792019109 auf Betreiben der Kaufhäuser verlängert wurde mit der Wirkung, daß der Umsatz sich auf mehr Stunden verteilt hat, in denen zusätzlich Verkäufer anwesend sein müssen. Das hat also doch keine größeren Umsätze gebracht.
Und was hat sich Karstadt von der Auslagerungsdebatte erhofft, mit der Konzerne wie Siemens und Daimler billigere Arbeit erzwungen haben. Karstadt kann nicht drohen, ins billige Ausland zu gehen, weil hier die Kunden sind. Warum hat Karstadt sich nicht im Arbeitgeberverband gegen die Auslagerer gewehrt, die das Geschäft im Inland verderben?
Hat sich das Management nicht überlegt, was Kunden machen, wenn Karstadt nicht mehr mit motivierter Belegschaft atraktiv genug ist. Deshalb könnte dieser Radikalschnitt zu einer Katastrophe des ganzen Konzerns und der sie tragenden Gesellschaft werden.
Dazu einige "ausgewählte Pressestimmen":gewerkschaft/karstadtaz