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Wut und Verzweiflung bei Karstadt

erstellt von vanders — zuletzt verändert: 03.09.2009 11:12
Die Konzernleitung hat wichtige Entscheidungen verschleppt. Nun muß die Belegschaft dafür büßen. Tausende Verkäuferinnen und ihre Familien rutschen in die Sozialhilfe und in kleineren Städten veröden die Stadtkerne.

Der Essener Aufsichtsrat des Kauf- und Versandhauses erwies sich als Gehilfe - nicht als Kontrolleur - des Managementes, das wichtige Lenkungsaufgaben versäumt hat, Netzwerk IT berichtete von der Hauptversammlung . Die von der Gewerkschaft verdi getragene Minderheitsmeinung des Aufsichtsrates steht hier .

Mitarbeiter würden bei weit harmloseren Versäumnissen rausfliegen. Doch beim Management ist das anders. Da muß sich der Konzern dem Management anpassen. Von Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft ist nichts zu spüren.

Man muß sich hier wirklich fragen, ob Verbesserungen des Aktienkurses allein schon solche radikalen Einschnitte in das Leben der Mitarbeiter und der Gesellschaft rechtfertigen.

Hat das Management schon vergessen, daß der "Ladenschluß":../gewerkschaft/2004-09-20.7792019109 auf Betreiben der Kaufhäuser verlängert wurde mit der Wirkung, daß der Umsatz sich auf mehr Stunden verteilt hat, in denen zusätzlich Verkäufer anwesend sein müssen. Das hat also doch keine größeren Umsätze gebracht.

Und was hat sich Karstadt von der Auslagerungsdebatte erhofft, mit der Konzerne wie Siemens und Daimler billigere Arbeit erzwungen haben. Karstadt kann nicht drohen, ins billige Ausland zu gehen, weil hier die Kunden sind. Warum hat Karstadt sich nicht im Arbeitgeberverband gegen die Auslagerer gewehrt, die das Geschäft im Inland verderben?

Hat sich das Management nicht überlegt, was Kunden machen, wenn Karstadt nicht mehr mit motivierter Belegschaft atraktiv genug ist. Deshalb könnte dieser Radikalschnitt zu einer Katastrophe des ganzen Konzerns und der sie tragenden Gesellschaft werden.

Dazu einige "ausgewählte Pressestimmen":gewerkschaft/karstadtaz

(10) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
Erst kann man schuften von früh bis spät, immer freundlich sein. Die Familie wird vernachlässigt. Für die Kinder muß eine Extrabetreuung gesucht werden, wenn die Oma nicht einspringen kann. Und jetzt soll alles vergeblich gewesen sein?
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
Karstadt holt sich Dr. Matthias Bellmann vom Siemens Bereich Information & Communication Networks als Personalvorstand. Denn bei Siemens ist er bei der Zusammenführung der Bereich ICN & ICM = Information & Communication Mobile zum COM überflüssig. Er hat bei Siemens weltweit massiv Personal für ICN als Personalleiter abgebaut. In Deutschland hatte er auch gewisse Erfolge. Nur in München ist er an einen Betriebsrat und eine wehrhafte Belegschaft gekommen. Die geplante Entlassung von 2600 Siemens-Mitarbeiter ging voll daneben. Auch nach 2 Jahren erfolglosen Bemühen der Personalabteilung stellen sich keine Erfolge für ihn ein. Die Betroffenen wehren sich mit Hilfe eines Mitarbeiternetzwerkes erfolgreich. Ich hoffe, die Karstadt-Leute können den anstehenden Entlassungswahn erfolgreich verhindern. Entlassungen stehen massiv an, warum sonst wird ein Spezialist gebraucht?
vanders 15.08.2008 11:10
Gibt es eine Liste der professionellen "Sanierer", damit man bei deren Erscheinen weiß, was ein Management plant?
polwol 15.08.2008 11:10
Es gab einen Michael Rinke bei Siemens unter den zuvorgenannten Bellmann. Der soll zu Kaufhof gewechselt haben. Er ist auch mit einer Vortragsreihe "Personalabbau ohne Kündigung" über die Lande gezogen.
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
Michael Rinke ist Rechtsanwalt und seit 2003 Direktor Personal bei der Karstadt Warenhaus AG in Köln. Zuvor hatte er verschiedene Stabs- und Linienfunktionen im Personalbereich der Adam Opel AG, der Metro AG und der Siemens AG inne. Er hat auch den Personalabbau bei Siemens München Hofmannstraße eingeleitet. Nur als es dort schiefgelaufen ist und die Belegschaft sich gewehrt hat, ist er gegangen. Jetzt hat er den alten Chef wieder. Gibt es eine Seilschaft Bellmann und Rinke?
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
Im Manager Magazin steht einiges über die letzten Taten von Herrn Bellmann und es ist nicht geschmeichelt. Der aktuelle Artikel ist unter http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,320640,00.html abrufbar.

Auszug zum direkten Nachlesen:
" Neuer Personalvorstand ist auf Beschluss des Aufsichtsrats der bisherige Siemens-Manager Matthias Bellmann.

Der neue Arbeitsdirektor wird in Personalunion auch Personalvorstand der Karstadt Warenhaus AG.

Den Aufgabenbereich bei der Konzernholding übernimmt Bellmann von Helmut Merkel, der aber weiterhin im Vorstand bleibt. Er behält das Aufgabengebiet, das er bisher neben der Personal-Sparte betreute: Das stationäre Geschäftsfeld als Vorstandschef der Karstadt Warenhaus AG - also den Warenhandel in den Filialen (nicht im Versand). Bellmann kommt von der krisengeschüttelten Siemens-Festnetzsparte ICN ("Information & Communication Networks").

**Eine Entlassungwelle in der Siemens-Sparte endete bisher mit 518 Beschäftigten, die in einer konzerneigenen Beschäftigungsgesellschaft geparkt sind - und 159 Mitarbeitern, die vors Arbeitsgericht zogen. In erster Instanz gingen sämtliche Prozesse zu Gunsten der Mitarbeiter aus. In zweiter Instanz gewannen bisher 18 Mitarbeiter, zwei einigten sich mit Siemens auf einen Vergleich.** "

Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
meist begegnet man sich 2-mal. Wie schaut der Bellermann die Rausgeschmissenen an, wenn sie ihm begegnen, nicht nur im Traum. Da mß man doch rennen, um nicht gesehen zu werden. Eine Abordnung Montagsdemo zu ihm wäre mal angebracht, damit er sein Unwesen einstellt.

Man muß sogar fragen, warum läuft so etwas noch frei herum und darf weiter Menschenleben vernichten?
RainerSchrott 15.08.2008 11:10
Tja....

was soll man dazu sagen, das ist ja wie Tourismus für Manager.
Von der einen Firma in die andere Firma.Neue Umgebung und Neue Leute.

Ich hoffe doch das die Kollegen von Karstadt unseren Weg des Arbeitskampfes gehen und NICHT auf geben nach dem Motto .. Was soll ich den da machen..
Weil, schließlich hatten die Kollegen Ihre Arbeit getan was die Vorgesetzten forderten.
Und jetzt versucht man Opfer zu finden in der Masse.!

In Japan ist das so, dass die Vorgesetzen den Suizid anwenden, aber dafür sind unsere Manager zu Feige dazu, es ist einfacher den schwächeren vor zu schieben .. Er war es gewessen ..!

Ich hoffe doch das VERDI einen anderen Schritt geht als die IGM in Salzgitter oder evtl. in München

Rainer
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
Der Tagespiegel berichtet http://host1.tagesspiegel.de/newsticker/ticker/detail.php?id=78711

Essen (dpa) - Der Vorstand der KarstadtQuelle AG wird von vier auf sechs Mitglieder vergrößert. Neuer Finanzvorstand wird zum 1. Oktober der derzeitige Finanzgeschäftsführer des Gas-Spezialisten Messer Griesheim, Harald Pinger. Neuer Personalvorstand soll noch in diesem Jahr der bisherige Siemens-Manager Matthias Bellmann werden. Er werde in Personalunion auch Personalvorstand der Karstadt Warenhaus AG, heißt es von dem Konzern.

Beim Personal sparen und oben beim Vorstand hinterherwerfen. Umverteilung von unten nach oben in Reinkultur. Vorallem der Bellmann, Profilierung auf Kosten von Gekündigten und Arbeitslosen. Vernichtung von Existenzen als besondere Qualifizierung. Soll sich doch gleich selbst wegsanieren.
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:10
In der TAZ-Meldung http://www.taz.de/pt/2004/09/29/a0069.nf/text.ges,1 steht das deutlicher. Ich hoffe die Gewerkschaft macht das auch wahr und wird durch die Betriebsräte vor Ort unterstützt. Ich hoffe es ist kein Papiertiger, der auf Kuschelkurs geht und die Mitarbeiter verscheissert. Es wird durch den Vorstand bereits jetzt schon versucht, die Standorte in betroffene und nicht betroffene einzuteilen, um die Geschlossenheit der Belegschaft zu spalten. Ganz nach dem Motto: Teilen und Herrschen. Die Ansätze von Ver.di und Gesamtbetriebsrat sind gut, hoffe die Taten und Aktionen folgen.

"FRANKFURT/MAIN taz Das hat Stil. Während bei dem angeschlagenen Handelsriesen KarstadtQuelle nach Berechnungen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und des Gesamtbetriebsrates des Unternehmens bis zu 30.000 Arbeitsplätze zur Disposition stehen, werden zwei zusätzliche Vorstandsmitglieder "eingestellt". Von vier auf sechs Mitglieder wurde der Vorstand der Konzernholding gestern erweitert. Die harten Sanierer kommen von außen. Der neue Finanzvorstand Harald Pinger von Messer Griesheim. Und der neue Personalvorstand Matthias Bellmann, der die "tiefen Einschnitte" in den Personalkörper wird durchführen müssen, von Siemens. Keine Unternehmensbindung - keine Sentimentalitäten.

Doch leicht wird Bellmann die Umsetzung des Sanierungskonzepts des Vorstandes nicht gemacht werden. Die Gewerkschaft Ver.di und der Gesamtbetriebsrat von KarstadtQuelle haben gestern massiven Widerstand gegen die Sanierungspläne des Vorstandes angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung widersprachen die Arbeitnehmervertreter nachdrücklich der Darstellung von Konzernboss Christoph Achenbach, wonach die Belegschaft den Kurs der Konzernleitung und der Mehrheit der Aufsichtsräte mittragen würde. Den "historischen Solidarpakt" (Achenbach) gebe es nicht."