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Pokert der Karstadt Vorstand zu hoch?

erstellt von vanders — zuletzt verändert: 16.03.2010 10:01
Ver.di könnte Karstadt sanieren, aber darum scheint es nicht zu gehen. Will der Karstadt Vorstand vielmehr die Gewerkschaft noch weiter deklassieren, die auf breiter Ebene auf dem Rückzug ist?

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Einsparungen von rund 483 Millionen Euro, die Verdi in den Verhandlungen mit Karstadt schon angeboten hatte, reichen dem Konzern nicht aus, BerlinerMorgenpost vom 14.10.04. Er will mehr von der Belegschaft und der sie vertretenden Gewerkschaft.

Betriebsbedingte Kündigungen sind nur ein Thema, bei dem Karstadt keine Zusicherung machen will, wie auch beim Verbleib der zum Verkauf stehenden 77 Häuser.

Als ob es einem Vorstand Probleme bereite, Zusagen zu machen, die ohnehin kaum überwacht werden, weil sie schwierig zu kontrollieren sind. Wenn es später zu den Kündigungen käme, ist derselbe Vorstand vielleicht nicht mehr am Ruder und die Neuen fühlen sich an gar nichts gebunden, schon gar nicht an Versprechungen ohne Sanktionen.

Warum fährt dieser Vorstand den harten Kurs weiter? Sicher kennt er die Zeichen der Zeit, daß Gewerkschaften als Regulativ ausgedient haben. Globalisierung ist dabei nur eine Fazette, die bei Karstadt aber kaum zutrifft, weil das Kaufhaus im Land seiner Kunden bleiben muß.

Hat der Karstadt Vorstand erkannt, daß die Gewerkschaft ihre Kraft verloren hat, weil sie sich von der Basis abgekoppelt hat, weil sie selbst zugesagt hatte, ohne Rückkopplung mit der Belegschaft zu verhandeln?

Vielleicht hat sich sogar die Gewerkschaft mit ihren Betriebsräten verrechnet, wenn die Karstadt Mitarbeiter sich ihrer Kraft als Kollektiv besinnen und die Gesellschaft auf ihrer Seite ist. Eine Solidarisierung mit Kunden hat ja bereits stattgefunden, HamburgerAbendblatt vom 14.10.04.

Verhandlungen könnten sich bald als vergeblich erweisen, bei denen man die Betroffenen vergessen hat und das könnte langsam auch die Gewerkschaft erkennen. Ein gutes Beispiel ist der Widerstand bei den Busbauern von MAN in Salzgitter .

Ist es doch ein Kräftepoker, bei dem Karstadt große (Arbeitgeber-Verbands-) Ziele setzte und am Ende verliert, weil die Forderungen an die Gewerkschaft zu hoch waren und deshalb zu einer Mobilisierung der Belegschaften führte?

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