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Kippt die Urabstimmung bei der AEG?

erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 18:34
Electrolux und IG Metall-Führung haben offenbar die Stimmung der Belegschaft falsch eingeschätzt. Die gestrige Unsicherheit weicht offener Empörung, nachdem Details des Sozialplans bekannt werden. Jetzt droht die ganze Urabstimmung zu kippen.

Um 11.00 Uhr zieht IGM Funktionär Jürgen Wechsler die Notbremse auf der eilig einberufenen Streikversammlung. Angeblich läge noch kein Vertrag vor. "Das für 17.00 Uhr geplante Treffen der Tarifkommission wird auf keinen Fall eine Entscheidung treffen," verspricht er den Streikenden. Damit rückt die von Electrolux herbeigesehnte Arbeitsaufnahme in weitere Ferne.

Wie kam es zu der überraschenden 180° Wende? IGM und Electrolux hatten geglaubt, sie könnten die AEG'ler nach 7 Wochen Streik am Faschingsdienstag überrumpeln. Das Spiel mit den "hohen Abfindungen" und einer Vorruhestandsregelung ging zunächst auf. Dann werden immer mehr Details bekannt. Wie so oft bei Verträgen, ist das Kleingedruckte entscheidend, dass in diesem Fall in keiner Zeitung erwähnt wird! Im "Druckwächter":../../../../../projekte/aeg Projekt der AEG auf dieser Plattform informieren Kollegen, dass diese Regelung erst nach "25 Jahren Betriebszugehörigkeit greift":../../../../../projekte/aeg/chronik/details280206.

Damit fallen viele der älteren Beschäftigten aus der Frühverrentung raus. Statt eines nach jahrelanger Bandarbeit wohlverdienten Lebensabend erwartet sie damit eine Abfindung, die von Steuern und Hartz IV schnell aufgebraucht sein wird. Ob unter diesen Umständen noch eine Mehrheit für den faulen Kompromiss zustande kommt, zweifelt wohl inzwischen selbst die IG Metall an.

(1) Kommentare

Mathes 15.08.2008 11:08
Man kann nur wünschen, dass die AEG-Kollegen den IG-Metall-Apparatschiks den oberfaulen Kompromiss mit Elektrosucks per Urabstimmung so gründlich um die Ohren hauen, dass alles zu spät ist.
Dies himmelschreiende Verarschung zeigt einmal mehr die Klüngelwirtschaft zwischen Konzernherren und Gewerkschaftsspitzen in der bundesrepublikanischen "Konsensgesellschaft".
Wenn Elektrosucks herumposaunt, die Kosten für die Werkschliessung würden trotz der "Kompromissregelung" im geplanten Rahmen bleiben, gibts dafür nur zwei mögliche Erklärungen:
1. Ein Streik und die damit verbundenen Folgekosten waren von Anfang an ins Schliessungskonzept eingeplant. Frei nach dem Motto, man plant von Anfang an ein Brötchen pro Mitarbeiter als Abfindung, bietet ab er zunächst nur trockene Brotkanten und lässt sich dann nach wochenlangem Streik zum Brötchen "heraufhandeln" und feiert dass dann als "Erfolg" für die Belegschaft.
2. Es gibt deshalb keine Mehrkosten, weil der "Kompromiss" nach mehr aussiht, aber nicht wirklich mehr hergibt. Frei nach Winston Churchil: Traue nur den Statistiken, die Du selbst gefälscht hast !

Daraus kann für die AEGler nur folgen: Zeigt den Funktionären und Managern in der Urabstimmung, wo der Hammer hängt !!!

Der Streik zeigt Wirkung; politisch und in in der Elekrosucks-Umsatzstatistik, lasst Euch nicht um den Erfolg betrügen !