AEG Urabstimmung am 10. Januar?
Der Fahrplan für die kommende Auseinandersetzung sieht demnach wie folgt aus. Bis 3. Janaur befinden sich die Kollegen im Betriebsurlaub bzw. den bezahlten Freischichten. Danach soll am 4.,5. und 9. Januar gearbeitet werden, da der Freitag im Bayern ein Feiertag ist. Am 10. könnte es dann die Urabstimmung geben, deren Ergebniss nach dem wilden Streik vor Weihnachten leicht vorhersagbar ist. Ab 11. Januar kann nach diesem Zeitplan dann auch legal gestreikt werden.
Damit ist fraglich, ob die Rechnung der Electrolux Manager zur Beruhigung der Lage aufgehen wird. Horst Winkler, Electrolux Produktionsvorstand in Europa, hatte nach der Menschenkette mit 6000 Teilnehmern am 20.Dezember erstmals Zugeständnisse angeboten. Er bot laut Netzzeitung Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag an, was Electrolux zuvor immer abgelehnt hatte. Gleichzeitig gibt es Gerüchte, dass Electrolux 50 Millionen auf die bisher kalkulierten 250 Millionen € Schließungskosten draufpacken könnte.
Schmerzhafter als ein paar Millionen mehr "Restrukturierungsaufwand" könnte für Electrolux allerdings die nachhaltige Schädigung der Marke "AEG" werden. Diese droht, falls der von verschiedener Seite diskutierte Käuferstreik im neuen Jahr ins Laufen kommt. Schon jetzt wird über kleinere Boykottaktionen in den Medien berichtet.
Ob der schwedische Multimilliadär Wallenberg als Großaktionär von Electrolux, der für die "Übernahme der MTU":http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=438986&kat;=5&man;=3 Kleingeld und Ruhe an anderer Stelle seines Finanzimperiums benötigt, bei fallenden Aktienkursen lange ruhighält, darf bezweifelt werden.
Vielleicht wird Electrolux Vorstand Straberg 2006 schneller durch einen Billiglohnmanager ersetzt werden, als er zu träumen wagt.