AEG Streik hat die Marke ruiniert
Die Schließung des AEG Stammwerkes in Nürnberg, die Streik und Boykott auslösten, war ein Phyrrussieg vor allem für den Electrolux-Konzern. Ein Jahr danach ist die Masse der AEG'ler in der GPQ und wartet auf neue Arbeit, NN vom 8.12.06. Das sind viele Einzelschicksale derjenigen, die ihre Job's nicht kampflos dem Konzern überlassen wollten.
Der von der Schließung beabsichtigte Transfer der Produktion in Billiglohnländer klappt immer noch nicht, weil die AEG'ler sich weigerten, ihr know how weiterzugeben. Dafür werden sie nicht bezahlt, die eigenen Arbeitsplätze zu vernichten. Schließlich ist der Streik nur knapp mit einer Urabstimmung beendet worden, obwohl noch über 60% streikbereit waren.
Ist schon egal, dachten viele AEG'ler, ob wir arbeitslos sind oder streiken. Streik macht wenigstens etwas Sinn, wenn den Konzernen einmal gezeigt wird, daß sie so nicht mit den Beschäftigten umgehen können. Das sind alles Menschen, die nie vergessen, wie sie mißhandelt wurden.
AEG und Electrolux haben so den Streik wieder hoffähig gemacht und Angst erzeugt, daß nicht jeder wild auf den Verlagerungszug aufspringt. Er hat deutlich gemacht, daß Verantwortung zum Unternehmen gehört und daß die weitere Mißachtung der Menschen ungeahnte Reaktionen auslösen.
Aber auch die streikenden AEG'ler haben Federn gelassen. Die im Sozialtarif vereinbarte Beschäftigungsgesellschaft hat keineswegs wieder Arbeit in dem Umfang geschaffen wie versprochen wurde. Im Nachhinein denkt so mancher, daß es besser gewesen wäre, noch weiter zu streiken bis der Konzern in die Knie gegangen wäre.