TSTG: Beschäftigte demonstrieren gegen drohende Arbeitslosigkeit
Schließung nicht mehr abzuwenden?
Eine Verhinderung der Schließung, wie sie die IG Metall ursprünglich anvisiert hatte, erscheint angesichts der aktuellen Sachlage vielen Beteiligten als unwahrscheinlich: Während der TSTG-Mutterkonzern Voestalpine Gespräche über einen Sozialplan für die mehr als 400 Beschäftigten einfordert, verhandelt die Deutsche Bahn - der bislang wichtigste Kunde der TSTG - mit der Schienensparte des Konkurrenten Arcelor Mittal in Polen als neuem Lieferanten. Ob die Übernahme der Schienenproduktion durch Arcelor Mittal Bestandteil einer Absprache des Schienenkartells ist, konnte bislang nicht abschließend geklärt werden.
(Redaktioneller Nachtrag: Arcelor Mittal legt in einer E-Mail vom 14.11. an Netzwerk IT Wert auf die Feststellung, "zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Weise an dem illegalen Schienenkartell beteiligt" gewesen zu sein.)
Kollegen fordern Garantien
Angesichts dieser Situation und der drohenden Arbeitslosigkeit - die für viele der TSTG-Beschäftigten ein Leben auf Hartz-4-Niveau bedeuten würde - fordern viele Werksangehörige Garantien für Ersatzarbeitsplätze ein. Entlassungen in der Stahlindustrie wären ein bemerkenswerter Dammbruch und ohne Beispiel in den letzten Jahrzehnten. Die Betriebsäte von TSTG und TKS hatten ebenso wie die IG Metall bereits angekündigt, dass vergleichbare Ersatzarbeitsplätze bei ThyssenKrupp für alle Kollegen vorhanden wären.
Demo durch die Duisburger Innenstadt
Auch darum geht es bei der Demo am kommenden Mittwoch. Der Zug startet um 11.00 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof. Alle Duisburgerinnen und Duisburger sind aufgerufen, sich zu beteiligen.