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Bahnbeschäftige wollen schnell streiken

Bahnstreik - Leipzig Bahnstreik - Leipzig
Quelle: DPA
Der Tarifkonflikt bei der Deutsche Bahn AG könnte schon bald Folgen für die Fahrgäste haben. Der Chef der größten Bahngewerkschaft Transnet spricht schon von der letzten Chance für den Konzern, den Ausstand noch abzuwenden. Die Friedenspflicht ist bereits abgelaufen. Und es gibt noch ein Hindernis

Die Streikgefahr bei der Deutschen Bahn wächst: Vor Runde zwei der Tarifverhandlungen an diesem Donnerstag für die 150.000 tariflich Beschäftigten, hat die größte der drei Bahngewerkschaften den Druck erhöht: „Wir erwarten ein deutlich besseres Angebot der Arbeitgeberseite, vor allem was das Thema Arbeitszeit angeht“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Alexander Kirchner. Der Konzern müsse sich in dieser Verhandlungsrunde bewegen: „Das ist die letzte Chance, Streiks abzuwenden“, kündigte Kirchner gegenüber der WELT ONLINE an.

Nach den Verhandlungen mit dem Konzernvorstand kommt am Freitag die Tarifkommission von Transnet und GDBA zusammen. Dabei könnte ein Arbeitskampf beschlossen werden. „Wir befinden uns nicht mehr in der Friedenspflicht. Der Tarifvertrag, der die Arbeitszeiten regelt, ist bereits am 31. Dezember 2008 ausgelaufen“, sagte Kirchner. Warnstreiks seien bereits in den kommenden Tagen möglich. „Das kann noch im Januar losgehen“, so der Gewerkschaftschef. Die GDBA und die Lokführergewerkschaft GDL, die sonst ein schwieriges Verhältnis zu den anderen beiden Bahngewerkschaften hat, hätte Kirchner an seiner Seite. GDL-Chef Claus Weselsky hatte das erste Angebot der Bahn als „Witz“ bezeichnet.

Transnet und GDBA fordern zehn Prozent mehr Lohn und Dienstpläne, die einen bessere Freizeitplanung der Bahnmitarbeiter ermöglichen. Das fordert auch die GDL, die getrennt für die 20.000 Lokführer verhandelt. Sie will 6,5 Prozent mehr Lohn.

Die Bahn hatte zum Auftakt um ein Prozent höhere Löhne sowie erfolgsabhängige Einmalzahlungen geboten. Insgesamt kämen die Beschäftigen so im Schnitt auf ein Lohnplus von 2,7 Prozent. Der Konzern begründet die geforderte Zurückhaltung bei den Gehältern mit der schwierigen wirtschaftlichen Großwetterlage. Vor allem im Schienengüterverkehr sind die Umsätze der Bahn zuletzt massiv eingebrochen. Über die Arbeitszeit wolle man verhandeln, hieß es im Bahnvorstand. „Das hören wir seit zwei Jahren, wir verlangen nun konkrete Vorschläge“, so Kirchner.

Derzeit sieht es nicht so aus, als könnten Konzern und Gewerkschaften das gemeinsame, ehrgeizige Ziel erreichen, diese Tarifrunde innerhalb von drei Verhandlungsterminen im Januar abzuschließen. In praktisch allen entscheidenden Punkten liegen Bahn und Gewerkschaften weit auseinander. Der Vorstand hatte unter anderem eine Bezahlung vorgeschlagen, die sich an der Flexibilität des Mitarbeiters orientiert. Dem will Transnet nur zustimmen, wenn zusätzliche Zulagen bezahlt werden. Einmalzahlungen, die sich am Ergebnis der jeweiligen Bahnsparte orientieren, lehnt die Gewerkschaft ganz ab.

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