Die Mikrofinanz-Industrie? Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut
Wann |
27.06.2012 von 20:00 bis 22:00 |
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Wo | Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg |
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Wer denkt beim Stichwort Mikrokredite nicht an Bangladesch, Armutsbekämpfung, Gemeinwohl...? Das positive Image der Mikrokredite als Strategie gegen Armut hält sich bis heute. Nicht zuletzt wegen der Figur von Muhammad Yunus, über den Entwicklungsminister Dirk Niebel sagt, er habe „mit der Grameen Bank“ vorgemacht, dass man auch mit ganz armen Menschen nachhaltige Bankgeschäfte tätigen kann“. Dafür bekam Yunus 2006 den Friedensnobelpreis und wurde zum Symbol des guten Samariters.
Soweit die Mär, soweit der Mythos. Weniger bekannt ist die Kehrseite der Mikrofinanz-Industrie, wie die englische Bezeichnung lautet. Es handelt sich um ein Geschäftsmodell, das Gemeinschaften in Südasien in die Überschuldung treibt. Die Folgen sind psychosozialer Druck, Pfändung und Enteignung bis hin zum Suizid. Dabei sollte schon eine einzige Zahl genügen, um den Glauben an die wohltätige Wirkung der Mikrofinanz-Industrie zu verlieren: 35 Prozent. So hoch sind die effektiven Zinssätze für Mikrokredite im weltweiten Durchschnitt.
Mit Gerhard Klas kommt ein Journalist nach Nürnberg, der sich seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Er hat das erste kritische Buch in deutscher Sprache zum Thema verfasst: „Die Mikrofinanz-Industrie – Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut“, das im Februar auf Platz Eins der Sachbuch-Bestsellerliste landete. Gerhard Klas wird über Allianzen von Investoren, Banken und NGOs sprechen, den Paradigmenwechsel der Entwicklungshilfe nachzeichnen, mit den Mythen der Mikrofinanz-Welt aufräumen und nicht zuletzt die Querverbindungen zum reichen Deutschland ziehen.
organisiert von: Komm e.V. und organisierte autonomie (OA)