Und alle lieben sich wieder
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:59
Zurück zu Siemens Stellenabbau
Im Siemens Dialog der IGM steht:
" Die Betriebsratsvorsitzende Stella Heuss begrüßte ihn (Ganswindt) im Namen der ArbeitnehmervertreterInnen und äußerte sich positiv zu seiner Entscheidung, als neuer und früherer Bereichsvorstand wieder an den Standort zurückzukehren. ... Dazu bot Ganswindt einen konstruktiven Dialog zwischen Management und Belegschaft an: "Wir sollten offen miteinander reden. ... Insgesamt gelang es Ganswindt offensichtlich, den Beschäftigten zu vermitteln, dass bei COM nun vor allem mit Blick nach vorn die Ärmel hochgekrempelt werden. Überzeugend, weil sachlich und ohne unglaubwürdige Schönfärberei auftretend, verschwieg er auch nicht, dass letztlich die EBIT-Vorgaben des Zentralvorstands das Maß aller Dinge sein werden. Sie kann COM nach Ganswindts Einschätzung erreichen ("eine Zielmarge 8 bis 11 Prozent ist erreichbar"), "wenn wir gemeinsam den Willen haben zu gewinnen [...] Dafür brauche ich ihre Unterstützung."
http://dialog.igmetall.de/Ansicht.73+M5aef9e42836.0.html
Es ist ja wirklich toll, dass alles wieder so harmonisch ist. Wir brauchen uns gegenseitig, klatschen in die Hände, erhöhen den Siemens Aktienkurs und freuen uns. Wenn es ein Artikel im Siemens Intranet der BL wäre, würde ich ja nichts sagen, aber auf einer IG Metallseite, hätte ich wenigsten einen kritischen Unterton erwartet. Wie kann die BRV sich freuen, dass Ganswindt wieder zurückkehrt. Schreibt ja schon die Presse, dass diese Nachricht eine Art Schock ausgelöst hat. Schrieb doch das Handelsblatt am 05.09.05: "Ein Sanierer kehrt zurück Thomas Ganswindt übernimmt erneut die Kommunikationssparte von Siemens." Alles vergessen?
Wieso sich Stella Heuss so gefreut hat, dass ihr "Dr. Ganswindt" wieder zurück gekommenist, ist mir auch rätselhaft. Sein Vortrag und die Diskussion waren schon vorbei, wäre also unnötig gewesen, ihn so herzlich zu begrüßen. Aber sie konnte es halt nicht lassen, sich bei ihm einzuschleimen. Wie peinlich!
Nun, so positiv wie der von der IGM war mein Eindruck nicht. Der Spaßfaktor bei der letzten Veranstaltung mit Hrn. Unterberger war da deutlich höher. Der Mann ist halt noch begeisterungsfähig und glaubt das, was er sagt (ist doch was). Danach war ich richtig motiviert (ich bin gleich in mein Büro gegangen um irgendetwas zu „delivern“. Und dass wir „immer noch negativ sind, aber besser negativ“ hat mich doch ungemein beruhigt).
Von der gestrigen Veranstaltung kann ich das nicht behaupten.
Neues gab es eigentlich nicht. Es ist mir nicht ganz klar geworden, was der Sinn dieser Veranstaltung war. Das „eine Zielmarge von 8 bis 11% ist erreichbar […] wenn wir gemeinsam den Willen haben zu gewinnen […] Dafür brauche ich ihre Unterstützung“ hat Ganswindt höchstens halbherzig rüber gebracht. Es war aber auch nicht das übliche „die Situation ist katastrophal, der Weltuntergang besteht bevor, deswegen müsst ihr jetzt abgebaut werden“ - Gejammere. Wahrscheinlich war der Sinn doch eher, die Mitarbeiter zu beruhigen, ich würde mal vermuten, sie wollen erst ihre anderen Baustellen (MD, CPE, …) fixen (jetzt rede ich auch schon so) und so lange, bis sie bei uns wieder zuschlagen wollen sie in der Hofmannstraße Ruhe haben.
Wie die IGM das so positiv darstellen kann, ist mir ein Rätsel. Was soll man dazu sagen? Da fehlen selbst mir die Worte. Reicht den Artikel doch mal versuchsweise bei „Siemens Heute“ ein. Die Jungs und Mädels von der dortigen Redaktion würden sich viel Arbeit sparen.
Schon traurig, was aus diesem BR und der IG Metall in den letzten 1 1/2 Jahren geworden ist. Und ich begrüße es nicht, dass Ganswindt zurück ist.
Der Herr sprach: "jubiliere und sei froh, denn es hätte schlimmer kommen können!". Und ich jubilierte und war froh. Und es kam schlimmer.
Tut mir einen Gefallen und wählt diesen BR 2006 ab, das hält doch keiner aus!
Die AUB ist aber auch nicht besser. Die ist von der Firmenleitung installiert. Sie hält sich vornehm zurück, nur nicht auffallen und anecken, um dann als DIE Alternative kurz vor der BR-Wahl zu erscheinen. Es ist wie bei der Bundestagswahl. Man weiß nicht, wen man wählen soll. Ich begreife immer noch nicht, wie die IG Metall die BR Hoheit in Mch H verspielen konnte - ohne Sinn und Verstand, Hauptsache: "Alle lieben sich wieder."
"Man weiß nicht, wen man wählen soll":
Ich hoffe Ihr seht es mir nach wenn ich diese schöne Gelegenheit
einfach mal ungeniert für ein wenig Wahlwerbung missbrauche:
Für die BR-Wahlen in Mch-H empfehle ich
die NCI-Betriebsratsliste "Netzwerk pro Hofmannstraße" !!!
Wir kuscheln weder mit dem Arbeitgeber (wie die AUB), noch mit der leider etwas
verkrusteten IG Metall (aus der viele von uns erst kürzlich ausgetreten sind),
sondern gehen unseren eigenen Weg, und stellen auch weiterhin unbequeme Fragen,
selbst dann wenn die IGM-Führung gerade mal wieder "Friede" angeordnet hat.
Doch, es gibt eine Alternative: Wir müssen halt einfach selbst anpacken,
mit unserer eigenen NCI-BR-Liste. Heute ist das noch viel nötiger, als vor 1 Jahr.
Der GBR-Vorsitzende Ralf Heckmann kritisierte die Besetzung Position des Bereichsvorstandsvorsitzenden durch Thomas Ganswindt mit den Worten:[quote]"Sehr skeptisch. Wir betrachten das eindeutig als Übergangslösung, weil sich hier ein Zentralvorstand selbst als Bereichsvorstand kontrollieren soll. Wir gehen davon aus, dass Herr Ganswindt in absehbarer Zeit an der Com-Spitze abgelöst wird."[/quote]So kann Herr Ganswindt seine eigenen Fehler elegant vertuschen. Er berichtet ja an sich selbst. Leider hat er beim com.together angedroht, dass das keine kurzfristige Lösung sein soll, sondern auf Dauer gedacht ist. Vielleicht hat ihm der Siemensvorstand auch Gelegenheit gegeben, seine Scharte von 2002/2003 wieder auszubügeln. Wir werden es sorgfältig beobachten.
naja, einerseits und andererseits.
Einerseits hat Hr.Ganswindt, auch wenn er
nun anderes vorzuhaben behauptet, bisher primär nach der Devise "Sanieren = Stellenabbau" gehandelt, das macht natürlich misstrauisch.
Andererseits finde ich es aber auch wieder gut, wenn mal ein paar dieser viel zu vielen Hierarchieebenen verschwinden, von den beiden
Ebenen Pauly-Ganswindt war doch eindeutig eine (mindestens...) überflüssig, oder? Ich brauche nicht schon wieder einen neuen hochbezahlten Häuptling dazwischen.
Die [url href="http://ftd.de/km/ko/20891.html"]ftd[/url]schreibt über Ganswindt:
[quote]Wer wissen wolle, wie der neue Siemens-Com-Chef Thomas Ganswindt die Krisensparte künftig führen wird, brauche sich nur ein Foto von ihm anzuschauen.
"Das sagt viel aus: strukturiert, analytisch, knallhart und wenn es sein muss auch autoritär", heißt es aus Unternehmenskreisen über den neuen Bereichsvorstand.[/quote]Und Siemens-Analyst Frank Rothauge vom Bankhaus Oppenheim urteilt:[quote]"Als er ab 2001 die Siemens-Festnetzsparte ICN leitete, strich er dort Tausende von Stellen. So etwas prägt und macht einen für die Zukunft aggressiver als andere."[/quote]Das deckt sich auch mit meiner Einschätzung. :disgust:
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Hast du noch den Link dazu?[/quote]
http://www.ftd.de/km/ko/20891.html
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