Ehrendoktorverleihung in München
erstellt von dave
—
zuletzt verändert:
25.08.2008 15:59
Zurück zu Siemens Stellenabbau
Siehe den neuesten Artikel bei NCI!
Ich setze vor allem auf die Jugend und auf die Frauen, daß am Dienstag die Ehre der Wissenschaft gerettet wird, indem dort ein massiver Protest stattfindet! Die Wissenschaft hat die Aufgabe, den Menschen zu dienen und nicht dem Profit.
Alles Andere verdient diesen Namen schlicht nicht.
Gruß Friederike
Für Kapazitätsanpassungen hat er den Doktortitel nicht bekommen. Er ist promovierter Pädagoge. Pädagogik ist die traditionelle Bezeichnung für die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Bildung und Erziehung befasst.
Ziel der Pädagogik ist nicht nur positive Sozialisation, das heißt eine Einordnung des Menschen in die vorherrschende Gesellschaft, sondern auch Erziehung zur Mündigkeit und Selbstbestimmung.
Seine Dissertation hat er zum Thema "Berufliche und allgemeine Erwachsenenqualifizierung in der Bundeswehr. Einstellungen und Einstellungsresistenzen längerdienender Unteroffiziere gegenüber der dienstzeitbeendenden Bildung und Ausbildung an den Bundeswehrfachschulen" verfasst.
Mit Kapazitätsanpassung hat das - soweit ich das beurteilen kann - nichts zu tun.
[quoteC format="text/plain"]Schade, dass es keine Ehrenprofessur gibt, sonst haette ich einen guten Kandidaten. Er ist jedoch schon Doktor! Und dazu sehr erfolgreich, bei Kapazitaetsanpassungen und anderen Themen.
[/quote]
Andere Themen? Welche denn?
Allerdings, wenn jemand einen Ehrentitel verdient hat, dann doch wohl eher sein damaliger Kollege von ICM, denn der verfügte wenigstens über eine ordentliche Portion gesunden Menschenverstand und schaffte es, in dem ganzen Chaos noch halbwegs auf den Teppich zu bleiben!
Dein Freund und ehemaliger/zukünftiger Vorgesetzter ist einfach zu empfindlich. Ich kann mich noch erinnern, wie er mich in einem kurzen Telefongespräch darauf hinwies, dass er Verballhornungen seines Namens nicht sehr schätzte. Da lag mir schon auf der Zunge: "Wäre Ihnen denn eine VerBELLhornung lieber?" Natürlich sprach ich das nicht aus. Aber so jemand macht sich doch nur selber das Leben unnötig schwer! Und die Leidtragenden sind dann im Endeffekt die Mitarbeiter.
Ja Heidi,
es ist irgendwie komisch, wir dürfen sehr viel nicht aussprechen, was uns auf der Zunge liegt. Weils die zu honorierenden Herrschaften eventuell infrage stellen würde. Ich persönlich bin zu dem Schluß gekommen, niemandem mehr eine Ehre zu erweisen, die er nicht vor meinen Augen verdient hat.
Gruß Friederike
Liebe ChrisR, kann man einen Ehrendoktor wirklich so genau eingrenzen auf etwas Vergangenes, was irgendmal in der Bundeswehr passiert ist, auch wenn der gleiche Mensch sich danach als Konzernvorstand ganz anders hervorgetan bzw. herabgelassen hat?
Dieser Siemens Direktor war doch schon lange für die menschenverachtenden Kahlschlag Entscheidungen bei ICN bekannt. Wenn das die TH Professoren nicht haben sehen wollen, sind sie blind oder irgendwie gefügig gemacht worden. Die Bundeswehr-Pädagogik hat er jedenfalls nicht eingesetzt, um etwas für die Menschen bei Siemens zu tun.
Niemand will Ganswith seine Vergangenheit in der Pädagogik streitig machen, aber für das Chaos bei ICN, für das er heute bekannt ist, gibt es keinen Anlaß zur Ehre, eher zur Ächtung, damit die Vernichtung von so vielen menschlichen Existenzen (pädagogisch) nicht auch noch Schule macht.
Lieber Valter,
ich sehe hier keinen so großen Widerspruch zwischen der einen und der anderen Tätigkeit. Im Gegenteil, das paßt doch gut zusammen. Es war ja schließlich nicht irgendeine Pädagogik und auch nicht irgendeine Ausbildung, sondern die Ausbildung für die Einsätze, wie sie inzwischen auf der ganzen Welt passieren. Natürlich grundgesetzwidrig.
Die "Resistenzen" hätten mich natürlich auch interessiert.
Gruß Friederike
Sorry, da liegt ein Missverständnis vor. Meine Antwort bezog sich auf den Beitrag von DC. Er schrieb darin nicht über Ganswindt, sondern über seinen Lieblingschef und angeblichen Freund, den ehemaligen ICN-Personalchef und jetzigen Personalvorstand von Karstadt/Quelle, Dr. Bellmann. Damit sind wir (zugegeben) vom Thema abgewichen.
Ganswindt ist Ingenieur, er studierte Maschinenbau in Bochum. Aber zumindest zum Punkt "herausragender strategischer, personaler wie sozialer Kompetenz", für die er seine neueste Ehrendoktorwürde erhält, kann man anderer Meinung sein.
Was ist eigentlich sozial? Die Wikipedia definiert: „Umgangssprachlich ist sozial die Eigenschaft (zumeist) einer Person, auch das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus, Gegensatz Egoismus), fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken (Gegensatz: Eigennutz), etwa gegenüber Untergebenen großmütig oder leutselig zu sein, gegenüber Unterlegenen ritterlich, gegenüber Gleich- und Nichtgleichgestellten hilfreich, höflich und taktvoll.“
Folgendes soll sich auf einem Seminar zugetragen haben, auf dem Hr. Ganswindt den anwesenden Damen erklärt haben soll, wie man Karriere macht:
Sein erster Vorschlag lautete: „Machen Sie es so wie ich. Ich habe mit meiner Frau schon während des Studiums ausgemacht, dass sie sich später um die Kinder kümmern wird.“
In meiner Gegenwart hätte sich keiner getraut, solche Chauvi-Sprüche von sich zu geben. Ich hätte ihm sofort den Laufpass gegeben. Nehmen wir mal an, seine Frau hat ebenfalls ein Ingenieursstudium absolviert (ist ja nicht unwahrscheinlich, wenn er sie während des Studiums kennen gelernt hat). Eine Frau, die sich dafür entscheidet tut das ganz bewusst und ist für gewöhnlich besser als die männlichen Kommilitonen. Und jetzt sitzt sie daheim und passt nur noch auf die Kinder auf? Welche Verschwendung! Umso schlimmer, wenn er solche Ansichten vertritt, dass Hr. Ganswindt mein Jahrgang ist. Wäre er 15 Jahre älter würde ich es vielleicht noch entschuldigen - in dem Alter ist es einfach hoffnungslos. Aber so?
Sein zweiter Vorschlag war: „Wenn Sie einen Job angeboten bekommen, denken sie nicht darüber nach, sagen Sie sofort zu. Am nächsten Tag könnte es zu spät sein.“
Ich gehe mal davon aus, seine Familie hat da nicht mitzureden. Sie hat keine andere Wahl. Wenn er eine weitere Stufe der Karriereleiter erklimmt, muss sie mitziehen. Egal, ob da Kinderfreundschaften auseinander gerissen werden, ein Schulwechsel (vielleicht in einer für die Kinder gerade schwierigen Entwicklungsphase) ansteht oder die Frau vielleicht andere Interessen hat.
Wenn ich mir dann weiterhin die Art und Weise, wie der Personalabbau bei ICN durchgeführt wurde, anschaue (ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, das hautnah mitzuerleben), kann ich von der Definition der Wikipedia zum Begriff sozial eigentlich nicht mehr so viel wieder erkennen.
Danke für die Klarstellung. Wenn ich es richtig verstanden habe, war Dr. Bellmann dann eine Stufe höher verantwortlich für die NCI-Vorgänge und DC kümmert sich um die Ehrenprofessur für ihn.
Ich finde das alles hochinteressant. Natürlich auch die Story über Ganswindt und seine Denkweise in Bezug auf Frauen.
Gruß Friederike
DC darf man nicht so ernst nehmen. Seine Beiträge haben an Qualität eingebüßt, seit Dr. B. weg ist. Auch sein Schreib-Stil hat sich stark verändert. Ich vermute, dass der Original-DC (vielleicht Dr. B. selbst) mittlerweile durch einen Werkstudenten ersetzt wurde. Seine Aufgabe ist es, in den Foren zu provozieren und die Arbeitgeberseite zu vertreten.
Mich stört das weniger. Im Gegenteil, seine Beiträge liefern oft gute Vorlagen und bringen die Diskussion wieder in Gang. Zumindest reizt er mich zum Widerspruch.
Auf Basis von Ploneboard