Nokia benqs Siemens Com!
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:58
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,481025,00.html
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,481098,00.html
Oh Ihr armen Schaeflein, was habt Ihr denn erwartet?
Von der eigenen Mutter an Nokia verramscht und die ist Kopf-, Konzept- und Fuehrungslos.
Wheely nutzt das aus und legt 'nen Kavaliersstart hin. Finnland 700 Stellen und Deutschland 2800 Stellen weg. Das Hemd ist nun mal doch naeher als die Jacke, zumal wenn die schon ein wenig abgetragen und loechrig ist.
... und was macht Ihr? Schaut wie das Kaninchen auf die Schlange und wartet bis Ihr gefressen werdet. Bei Arbeitnehmern die den Namen verdienen haette nicht nur der Wirtschaftausschuss die Sitzung abgebrochen, sondern eine halbe Stunde spaeter waere in dieser Firma nichts mehr gegangen. Ach ja richtig ein, braver Siemenser hofft ja auf das gute im Menschen und ein wilder Streik, Werksbesetzungen u.ae. sind ihm voellig wesensfremd, er fuehlt sich schon als Revolutionaer wenn er ein Transparent die Strasse rauf und runter traegt.
Ihr habt es einfach nicht besser verdient!
8)
Es ist nicht die Tatsache dass überhaupt Personal abgebaut werden soll (das war bekannt)
und auch nicht die Art und Weise des Personalabbaus (die ist ja erst noch zu verhandeln),
sondern es ist der gegenüber den bisherigen Ankündigungen rund verdoppelte Umfang des
verordneten Abbaus, die Tatsache dass in Deutschland weit mehr Personal als sonstwo in der Welt abgebaut werden soll,
und die bisherige Politik des Dementierens und Verschweigens,
die die betroffene Belegschaft so wütend werden lässt.
Wie schon bei BenQ, sollen nun auch bei NSN Deutschland 3.000 Kollegen ihre Jobs verlieren;
genau gleiche Größenordnung, wenn auch andere Methoden.
Aus Siemens-Sicht ist aber die Methode die gleiche: Ausgliedern, verkaufen, und tschüs.
Ein wesentlicher Unterschied ist freilich, dass BenQ Verluste machte und Pleite ging,
während NSN durchaus vorzeigbare Gewinne erwirtschaftet, aber noch mehr Rendite will.
Was bedeutet die verdoppelte Abbauzahl-Vorgabe konkret für die betroffene Belegschaft?
Die bisher behauptete Abbauquote von 10% in vier Jahren (entspricht 2,5% pro Jahr) wäre noch
weitgehend “biologisch“, also mit natürlicher Fluktuation, zu bewältigen gewesen,
deswegen hätte niemand als Langzeitarbeitsloser in HartzIV abrutschen müssen.
Mit 23% in 3,5 Jahren ist das definitiv nicht mehr möglich.
Deshalb hat Michael Leppek recht, wenn er von einer „Kriegserklärung an die Beschäftigten“ spricht.
Warum nun dieser hohe, überproportionale Abbau-Anteil für Deutschland?
Wer der Siemens-Erfahrung folgte „glaube immer das Gegenteil von dem, was das Management
sagt“, und daher die immer wieder gebetsmühlenartig behaupteten 10-15% nicht glaubte,
behielt leider recht. Aus guten Gründen wurde immer wieder von uns kritisch hinterfragt, ob sich
diese 10-15% „weltweit“ einigermaßen gerecht und gleich auf die diversen Standorte verteilen
würden, freilich immer wieder nur mit der Antwort „es sind 10-15%“.
Dass wegen der Dominanz des finnischen Managements bei NSN in Deutschland prozentual mehr als in Finnland abzubauen sei,
wurde ebenso dementiert, wie dass Deutschland wegen seines Lohnniveaus überproportional betroffen sein könnte.
Und nun heißt es plötzlich: „Der Konkurrenzdruck aus Niedriglohnländern“.
Da erhebt sich natürlich ganz wie von selbst die Frage: Kannten wir diesen Konkurrenzdruck
gestern noch nicht, oder warum sonst erfahren wir das erst heute?
Dass sich die Belegschaft massiv verarscht fühlt, liegt auch an der Informationspolitik des
NSN-Managements, die sich um keinen Deut besser als die von Siemens darstellt.
Seit wann wusste das NSN-Management schon von einem überproportionalen, die 10-15% bei
weitem überschreitenden Abbauvolumen für Deutschland, dass wir das heute erst erfahren?
NSN wurde vor einem Monat gegründet; weiß das NSN-Management heute mehr über unser
Geschäft als zum 1.4.07, oder hat es nicht vielmehr vor 4 Wochen schon genau gewusst,
was es uns zumuten will, und uns dies bisher ganz bewusst verschwiegen?
Und wieso ist die Informationsreihenfolge „erst Presse, dann Wirtschaftsausschuss, dann die
Belegschaft, und irgendwann dann mal vielleicht auch die lokalen Betriebsräte“, ganz entgegen
geltendem deutschen Arbeitsrecht übrigens?
Wahrscheinlich um uns vor vollendete Tatsachen zu stellen, um nicht diskutieren zu müssen;
Zitat Beresford-Wylie, der „keinen weiteren Spielraum für neue Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite“ sieht
(was heißt hier überhaupt „neu“, es ist überhaupt noch nicht verhandelt worden!):
“Die Zahlen stehen fest. Wir werden nun mit den einzelnen Einheiten und Arbeitnehmervertretern
darüber sprechen, wie wir die Pläne umsetzen können“. Das ist es (oder vielmehr das soll es sein):
Vor vollendete Tatsachen stellen, nur noch über die Methoden aber nicht über den Umfang des Abbaus reden.
Dazu ist das letzte Wörtchen aber noch nicht geredet !!!
Übrigens ist nicht nur die Frage relevant, seit wann das NSN-Management schon wusste,
in welchem Umfang es uns rasieren will; ganz genau wie bei BenQ ist auch bei NSN wieder die
Frage nicht unerheblich, ob auch das Siemens-Management schon von einem beabsichtigten
Abbau von 3.000 Stellen in Deutschland wusste, als es SN aus Siemens ausgliederte.
Wenn das belegt werden könnte, dann könnten nämlich noch rückwirkend Widersprüche gegen den Betriebsübergang
von Siemens zu SN abgegeben, und so Siemens in die Pflicht genommen
werden, die überzähligen NSN-Kollegen wieder aufnehmen zu müssen.
Eine ganz andere Frage ist freilich, ob sich NSN mit diesem Stellenabbau überhaupt einen Gefallen tut:
Ein sehr hoher Anteil soll die Entwicklung treffen. Schon vergessen dass wir ein
HighTech-Unternehmen sind? Wer soll dann neue Technologien mit attraktiven neuen Produkten entwickeln,
mit denen wir die Konkurrenz wieder abhängen können?
Und tun „Restrukturierungskosten“ und Negativ-Image dem Unternehmen wirklich gut, sind sie
die Einsparungen wert? Wie würde es sich gar auswirken, wenn es deswegen zu einem
Verbraucherboykott in Deutschland und Finnland gegen alle Produkte nicht nur von NSN,
sondern auch Nokia und Siemens käme? Alles ein wenig zu kurz gedacht!
Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage nach den Abbau-Methoden.
Ausgliederung? Der kann man widersprechen.
Kündigung? Frühestens in 2,5 Jahren.
Aufhebungsverträge? Kann man ablehnen; bei der bei uns bestehenden Altersstruktur
(nach ja schon zahlreichen „Freiwilligenaktionen“ in den letzten Jahren)
dürfte das der Regelfall werden. Und dann?
Personalchef Bosco Novak sagt dazu „wir werden diejenigen, die NSN verlassen, mit Fairness
und Respekt behandeln“; das erinnert mich an den Spruch „der Segen des Herrn allen,
die reichlich zur Kollekte gaben“… Klar behandelt man alle nett, die NSN verlassen, Kunststück!
Viel interessanter wird sein, wie mit denen umgegangen wird, die gehen sollen aber nicht wollen!
Da stehen uns turbulente Zeiten bevor. Aber wir haben damit ja schon Erfahrung…
Bei uns am Münchener Standort sind weit über 500 externe Mitarbeiter beschäftigt.
Wenn die alle abgebaut werden (d.h. die Verträge werden einfach nicht verlängert) würde die Abbauzahl (Kostenersparnis) recht schnell erreicht werden!
Ergebnis ist seit Jahren, dass ständig nach internen geschaut wird, die gehen sollen und die externen (teilweise ohne besondere Qualifikation und ziemlich arrogant etc.) werden "geschätzt".
Eben!
Aber auf diese Denke kommt man nur, wenn man die Augen davor verschließt, was "kapitalistisches Produzieren" und "Geschäft" tatsächlich für die (noch) Benutzten und die zu Überflüssigen erklärten bedeutet.
Wer sich im Denken der Logik kapitalistischer Rentabilitätsrechnungen unterwirft, kommt zwangsläufig auf St. Florian: er will "sich" (das Geschäft des Kapitals) g e g e n andere durchsetzen, um verschont zu bleiben. Dabei wird er nur b e n u t z t und v e r s c h l i s s e n, bis die Freiheit der Kalkulation auch ihn als zu teuer und nicht mehr rentabel - also überflüssig erklärt.
[quote:KL format="text/plain"]Bei uns am Münchener Standort sind weit über 500 externe Mitarbeiter beschäftigt.
[/quote]
Es ist doch angeblich im Sinne der Firmen über Leiharbeitnehmer die Mitarbeiterzahl flexibel halten zu können.
Nur in den Letzten Jahren der diversen Abbauwellen hat sich eben immer gezeigt, dass zuerst die langjährigen Mitarbeiter gehen sollen, und gleichzeitig hat man zusätzliche Leiharbeitnehmer eingestellt. (Da hat man eben gleich wieder Potential frei zum flexiblen gestalten!)
Die Mitarbeiter müssen sich ernsthaft überlegen wie lange sie sich das noch bieten lassen, und zwar jeder einzelne!
Jeder muss sich früh genug informieren über seine Rechte! Und Rechte die man nicht wahrnimmt, sind für die Katz!
Also Kollegen besinnt euch, ob ihr eure Rechte so einfach mir nichts dir nichts aufgeben wollt!! Ich glaube es finden sich etliche die durchaus bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen, und alle die glauben, dass sie es alleine nicht durchstehen, sollen sich anschließen. So nach dem Motto - gemeinsam sind wir stark !
Nur sich in sein Mauseloch zurückziehen nützt keinem was - kommt raus und redet miteinander und versucht euch gemeinsam zu wehren.
"Jeder muss sich früh genug informieren über seine Rechte! Und Rechte die man nicht wahrnimmt, sind für die Katz!
Also Kollegen besinnt euch, ob ihr eure Rechte so einfach mir nichts dir nichts aufgeben wollt!! Ich glaube es finden sich etliche die durchaus bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen, und alle die glauben, dass sie es alleine nicht durchstehen, sollen sich anschließen. So nach dem Motto - gemeinsam sind wir stark ! "
Ja mit den Rechten ist das so eine Sache: Der gleiche Staat, der die Freiheit der Kalkulation und somit des Eigentums in die Welt setzt und als seine heilige Kuh hütet, soll jetzt die Benützten mit Rechten ausstatten, damit nicht sie gemolken werden für das Wachstum des Kapitals sondern damit sie wohl die heilige Kuh melken dürfen??
Ziemlich naiv oder? Welche Rechte meinst du überhaupt?
Na z.B. schon mal: zu einem Angebot in die beE oder einem Aufhebungsvertrag nicht zu zustimmen. Sich auch zu überlegen, dass man Betriebsübergängen widersprechen kann.
Und auch bei Kündigungen kann man sich noch immer wehren!
Nur sollte man sich eben vorher informieren, damit man nicht (so wie du) gar nicht weiß, dass man hier in diesem Staat bereits Rechte besitzt.
Bisher mussten die meisten davon keinen Gebrauch machen, aber sie waren halt einfach da - auch wenn die meisten nicht mal wissen, wie lange ihre Kündigungsfrist läuft!
völlig richtig !
Es muss Schluss sein, dass wir uns einfach widerstandslos schlachten lassen !
Der Laden gehört komplett bestreikt.
Wenn wir einfach nur abwarten und nichts tun werden die Zumutungen dieses wildgewordenen Managements immer schlimmer.
Nur so erreichen wir auch die nötige öffentliche Aufmerksamkeit bei Politikern und Kunden, die das Management garantiert nicht möchte.
Ein anderes Druckmittel sehe ich nicht.
"Nein" sagen, nötigenfalls für seine Rechte auch vor Gericht gehen,
öffentlichen und auch politischen Druck aufbauen, Streiks, nötigenfalls sogar ein Verbraucherboykott - ich denke, so ganz wehrlos sind wir denn doch nicht!
Wichtig wird m.E. nun sein, dass sich der GBR nicht mit faulen Deals über den Tisch ziehen lässt, so von der Sorte "wenn Ihr diesem und jenem zustimmt
bauen wir dafür 100 Leute weniger ab", um sich so die wenigen Waffen, über die wir noch verfügen, auch noch aus der Hand schlagen zu lassen.
"Fast wie ein Geschenk" sei es zur Fusion des Gemeinschaftsunternehmens Nokia Siemens Networks gekommen, hat unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel letztes Jahr gesagt.
www.abendblatt.de/daten/2006/06/21/576451.html
oder auch
www.bundesregierung.de/nn_48292/Content/DE/Artikel/2006/06/2006-06-20-deutschland-und-finnland.html
Jeder Kollege/Kollegin sollte ihr einen Brief oder e-mail schicken, in der er/sie sich für dieses "Geschenk" auch recht artig bedankt (z.B. Kontakt unter www.angela-merkel.de).
13.000 e-mails, 13.000 Wählerstimmen, mit Angehörigen und Freunden evt. mehr als das doppelte, das erzeugt doch womöglich schon etwas Druck.
Vielleicht könnte man über den Betriebsrat auch eine pressewirksame Unterschriftenaktion organisieren?
Nein wie niedlich, der Bundesmama ein Brieflein schreiben oder eine Unterschriftensammlung machen - wollt Ihr ernst genommen werden, oder soll man sich totlachen.
Es ist schon beschaemend, was 50 Jahre Wohlstand aus euch gemacht haben, ein Haeuflein von greinenden Zauderen, die immer noch auf die Wende zum Guten hoffen und zu Mama springen, wenn ihnen einer Ihr Butterbrot weggenommen hat.
Auch wenn Ihr ein Universitaetsdiplom habt, so seid Ihr dennoch nur abhaengig Beschaeftigte, also auch nichts Besseres als der Strassenfeger um die Ecke und damit ein ganz einfacher Proletarier, nur schoener verpackt als 1920.
Es ist an der Zeit sich zur Wehr zu setzen und dabei ist es voellig scheissegal ob die Methoden legal oder illegal sind.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Nein wie niedlich, der Bundesmama ein Brieflein schreiben oder eine Unterschriftensammlung machen - wollt Ihr ernst genommen werden, oder soll man sich totlachen.
Es ist schon beschaemend, was 50 Jahre Wohlstand aus euch gemacht haben, ein Haeuflein von greinenden Zauderen, die immer noch auf die Wende zum Guten hoffen und zu Mama springen, wenn ihnen einer Ihr Butterbrot weggenommen hat.
Auch wenn Ihr ein Universitaetsdiplom habt, so seid Ihr dennoch nur abhaengig Beschaeftigte, also auch nichts Besseres als der Strassenfeger um die Ecke und damit ein ganz einfacher Proletarier, nur schoener verpackt als 1920.
Es ist an der Zeit sich zur Wehr zu setzen und dabei ist es voellig scheissegal ob die Methoden legal oder illegal sind. [/quote]
dann mach doch mal konkrete Vorschläge, was man tun soll:
1. Streik ?
2. Demonstrationen?
3. RAF? (gibts nicht mehr, hat auch nichts gebracht)
4. was noch?
bitte um konstruktive Ideen!
Beitrag verschoben zum Projekt [url href="http://www.netzwerkit.de/projekte/ekf/BeitrAumlGeAbMai2007"]Elektronische Kriegsführung[/url]
"spontaner, deutschlandweiter und unbefristeter wilder Streik und Werksbesetzungen"
Ja, das wäre mal was, das würde Politik und Management das Fürchten lehren.
Aber nicht mit dieser Belegschaft. Die werden sich alle ducken und hoffen, dass Sie bei den 25% Abbau schon nicht dabei sind.
Nicht wenige sind auch noch stockkonservativ hoch drei und halten sich für halbe Unternehmer:
viele die ich kenne wählen CSU oder FDP und noch nicht mal die sozial "verkommene" SPD, wie Rudolf Dressler seine Partei mittlerweile nennt – aber bestimmt keine nicht-system-immanente Partei.
Gibt auch einige ganz Unbelehrbare, die selbst jetzt noch den AUB verteidigen,
Gewerkschaft: "igittittigitt – wir sind doch was besseres" – sagt keiner, meinen sie aber, bis das System sie eines Tages ausgelutscht hat und ausspuckt und sie selbst in der HarzIV-Scheiße sitzen
Also vergiss mal den Streik
[quote:spartacus format="text/plain"]"spontaner, deutschlandweiter und unbefristeter wilder Streik und Werksbesetzungen"
Ja, das wäre mal was, das würde Politik und Management das Fürchten lehren.
Aber nicht mit dieser Belegschaft. Die werden sich alle ducken und hoffen, dass Sie bei den 25% Abbau schon nicht dabei sind.
Nicht wenige sind auch noch stockkonservativ hoch drei und halten sich für halbe Unternehmer:
viele die ich kenne wählen CSU oder FDP und noch nicht mal die sozial "verkommene" SPD, wie Rudolf Dressler seine Partei mittlerweile nennt – aber bestimmt keine nicht-system-immanente Partei.
Gibt auch einige ganz Unbelehrbare, die selbst jetzt noch den AUB verteidigen,
Gewerkschaft: "igittittigitt – wir sind doch was besseres" – sagt keiner, meinen sie aber, bis das System sie eines Tages ausgelutscht hat und ausspuckt und sie selbst in der HarzIV-Scheiße sitzen
Also vergiss mal den Streik
[/quote]
Leider hast du ja soo recht!
Aber auch hier gilt die alte Weisheit "Jeder ist seines Glueckes Schmied" und "Wer nicht wagt der nicht gewinnt".
Ich habe allerdings die Befuerchtung, dass die Siemens Schaeflein, in guten Zeiten fett und faul geworden, brav zu ihrem Schreibtisch pilgern werden, sich acht Stunden lang wichtig fuehlen, den Kopf einziehen und hoffen dass es sie auch diesmal nicht trifft.
Und wenn doch hadern sie heftig mit ihrem grimmen Schicksal und halten den Rest der Welt dafuer verantwortlich.
Nun gut wer so leben will! Den aufrechten Gang muss man lernen, der wird einem nicht in die Wiege gelegt. Sollen die Jungs halt Brieflein schreiben, Merkelinchen wird sich fuerchterlich echauffieren und ansonsten geht alles seinen Gang.
Jedem so wie er es verdient.
Streik !!!
Streiken muss man solange der Streik noch ein wirkliches Druckmittel ist. Heute wollen die Manager noch nicht alle Kollegen in Deutschland entlassen, dann würde das Geschäft völlig zusammenbrechen. Wartet man mit einem Streik zulange, werden ganz nach Salamitaktik jedes Jahr immer mehr Kollegen entlassen, bis es eben nicht mehr wehtut, wenn der kümmerliche Rest dann irgendwann einmal streiken sollte.
Es muss den gewissenlosen Henkersknechten des globalisierten Kapitals klar gemacht werden, dass die Belegschaft die Kündigungen nicht einfach gottgegeben hinnimmt. Hierzu ist natürlich etwas Voraussetzung:
SOLIDARITÄT – alle für einen – einer für alle.
D.h. es muss klar gemacht werden, dass jeder Mitarbeiter die Kündigung seines Kollegen, selbst wenn er vielleicht (noch) nicht betroffen ist, als nicht zu tolerierenden Angriff auf sich selbst betrachtet. Der Streik sollte notfalls wochenlang durchgeführt werden, bis das Management die Abbaupläne komplett fallen lässt.
Und sie werden nachgeben, der Einbruch des Geschäfts, die Verunsicherung der Kunden, das steht kein Manager durch, das wippt ihn.
Für seine Rechte auch vor Gericht gehen ist bestimmt nicht die schlechteste Idee, aber wer kennt schon alle seine Rechte?
Halten die Kollegen zusammen oder gehen sie sich bereits gegenseitig an die Gurgel? Was für Informationen werden gestreut? Welche sind wahr, welche halbwahr, welche glatt unwahr?
Als Zuschauer bekommt man nur Bruchstücke mit, Aussagen wie "ein Teil der Kollegen muss schon Bewerbungen schreiben wurde ihnen gesagt" oder " was immer auch ausgehandelt wird und früher (beim Übergang zu NSN) wurde gilt nur für Mitglieder der IG Metall, alle andren haben z.B. keinen Kündigungsschutz bis 2009" oder noch schlimmer "der BR vertritt nicht alle sondern nur den IG Metall Teil der Belegschaft" - da fragt man sich dann ob das MM schon geschickt alle gegeneinander aufgebracht hat oder wo man erfährt was irgendwelche Wahrheitsgehalt hat, was gilt für wen, warum, wie lange?
Ich war ja selber nicht dabei, aber was mir so aus MchM erzählt wurde,
war dieser öffentlich ausgetragene IGM-AUB-Hickhack sicherlich keine gute Idee.
Also, um wenigstens 2 Bedenken zu nehmen:
1) Der BR vertritt die gesamte Belegschaft; dafür sorgen auch wir NCI-Betriebsräte schon mit, keine Sorge. Aber ich will auch den IGM-BR-Kollegen nichts unterstellen:
Dass IGM-Funktionäre in dieser Situation versuchen auf ihre spezielle Art neue Gewerkschafts-Mitglieder zu werben (worüber ich so meine Meinung habe),
heißt ganz bestimmt nicht dass die IGM-Betriebsräte nur für Metaller da wären.
(Und wie gesagt, wir sind ja auch noch da)
2) Was Kündigungen anbetrifft, mit denen ist meiner Meinung nach nicht vor Oktober 2009 zu rechnen, und dies völlig unabhängig ob man nun IGM ist oder nicht, ob man Tarifler oder AT ist, oder Raucher oder Nichtraucher...
Ein Verstoß gegen die schriftliche Nichtkündigungszusage (in der ja nichts
davon drinsteht, dass die nur für Metaller gälte) würde, völlig ungeachtet
eventueller Prozessaussichten, einen derartigen öffentlichen Flurschaden
für die Firma verursachen, dass dies sicherlich nicht geschehen wird.
Leider muss man aber auch sagen: Auch nicht geschehen muss, die Firma hat
das gar nicht nötig, passt ja alles schon prima: Bis September 2009 wird's
wohl Freiwilligen-Aktionen geben, mit dezentem Hinweis "wenn nicht genügend
freiwillig gehen sind anschließend Kündigungen fällig", und im September 09 werden dann die Schäfchen zusammengezählt und Konsequenzen aus dem Ergebnis beschlossen; da ist der Arbeitgeber dann wieder ganz entspannt, denn die Nichtkündigungszusage ist dann schon abgelaufen.
Also alles relativ.
Was mir aber am wichtigsten ist: Lasst Euch nicht gegeneinander ausspielen,
und vor allem sollten die BR-Fraktionen bitte jeglichen Fraktionsgeist
ruhen lassen: Wir müssen geschlossen diesen Abbauplänen entgegentreten!
Miteinander, nicht gegeneinander. Streiten können wir später mal wieder,
jetzt haben wir wichtigeres zu tun.
Diese Bruchstücke möchte ich jetzt gerne etwas ergänzen.
Es war keine Rede davon, dass der BR nur die IG-Metall-Mitglieder vetritt! Das geht ja gar nicht, denn der BR ist immer für die gesamte Belegschaft zuständig. Außerdem besteht der BR nicht nur aus der IGM-Fraktion, sondern es sind auch andere Listen vertreten. Alle BR-Mitglieder werden sebstverständlich ihr Möglichstes tun, um die Belegschaft zu unterstützen.
Allerdings warnte der BR-Vorsitzende alle nicht gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter, dass sie im Falle eines Gerichtsverfahrens eventuell schlechter dastehen könnten als IGM-Mitglieder. Das war keine Drohung, sondern ein Hinweis! Es ist einfach eine Tatsache, dass es jedem Arbeitgeber selbst überlassen bleibt, ob er die mit der Gewerkschaft getroffenen Vereinbarungen auch auf Nicht-Mitglieder anwendet oder nicht. In der Praxis wurde das zwar bis jetzt immer getan, aber einen Rechtsanspruch gibt es nicht!
Ich finde es absolut richtig, diese Tatsache offen anzusprechen. Es bringt nichts, eine unliebsame Wahrheit zu verschweigen. Damit ist niemandem gedient.
Kennen und Durchsetzen der eigenen Rechte ist schon eine sinnvolle Sache. Es wird den Personalabbau aber nicht verhindern. Kündigungen sind in Deutschland eben nicht generell verboten. Der Arbeitgeber kann nur bei der sozialen Auswahl Fehler machen. Da hilft dann das Recht dem Einzelnen, aber nicht dem größeren Rest, bei dem die Sozialauswahl rechtlich o.k. war.
Der Arbeitgeber wird seine Abbaupläne früher oder später durchsetzen, jedenfalls was die Anzahl betrifft. Und das ist juristisch nicht zu verhindern. Hier hilft nur SOLIDARITÄT. Die Belegschaft muss sich den Zumutungen des Kapitals geschlossen entgegenstellen. Gegen alle, wenn sie einig sind, kann die Firma nicht gewinnen.
Man muss den Managern klarmachen, dass der Abbau viel teurer kommen wird, als die Mitarbeiter weiter für sich arbeiten zu lassen.
• Demonstrationen, Protestaktionen
Die Öffentlichkeit und die Politiker werden aufmerksam, die Kunden verunsichert. Das kostet Aufträge und Umsatz. Vielleicht mag in Deutschland nach Geräten von BenQ in Zukunft auch niemand mehr Nokiahandys haben? Und so mancher Arzt denkt womöglich auch sozial und kauft keine Siemensprodukte mehr.
• Streik:
Ist die wirksamste Maßnahme. Das wird aber nur in Betrieben klappen, bei denen auch ein großer Anteil der Kollegen gewerkschaftlich organisiert ist. Und Streikgeld gibt es natürlich auch nur für Gewerkschaftsmitglieder.
• Massenhaft in die Gewerkschaft eintreten
Da werden die Manager, denen das in ihrem Betrieb passiert von Politikern und anderen Unternehmern ganz heftig angegangen werden. Denn da könnte sich ja die politische Richung in diesem Land ändern.
1% vom Monatsgehalt ist zwar nicht wenig, aber immer noch besser als hinterher von HartzIV vegetieren.
Und vielleicht macht es auch Sinn, sich bei der nächsten Wahl zu überlegen, welche Partei mehr auf Seiten der Arbeitnehmer steht und welche eher nicht.
Ich weiß, das klingt alles nicht nett. Aber die Firma hat nunmal ALLEN Kollegen den Krieg erklärt.
Alles schön und gut, aber habt ihr euch schon mal überlegt die traute Siemens-Familie
zu verlassen? Einfach so!? Seit 2001 (ICN/ICM/COM) wird man doch in diesem Bereich
nur noch als ein lästiges Anhängsel gesehen. Zugegebenermaßen wird man dafür fürstlich
entlohnt, da in den Jahren davor noch und noch AT´s ernannt wurden und keiner auf dieses
"Geschenk" verzichten will. Aber wenn sich jemand ernsthaft dazu entscheiden sollte,
sich das nicht länger bieten zu lassen und nicht immer nur darauf warten zu wollen wann dem Vorstanden die nächste Schnappsidee zur Gewinnmaximierung in den Sinn kommt, gibts zumindest in Bayern mit ein wenig Mut genügend Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln.
Ein Leben lang in dieser "trauten" Familie zu verweilen, zu jammern und sich damit abzufinden ständig zittern zu müssen ob man morgen nicht vielleicht doch einfach rausgeschmissen wird mag zwar bequem sein, riecht aber doch irgendwie nach...naja...langweiligem Beamtentum und ängstlichem "Eier schaukeln".
Nix für ungut, aber lassts euch mal durchn Kopf gehen...:zz:
[quote:Ex-Siemensianer format="text/plain"]Alles schön und gut, aber habt ihr euch schon mal überlegt die traute Siemens-Familie
zu verlassen? Einfach so!? [/quote]
Du hast ja wirklich recht !
Wenn ich 10 Jahre jünger wäre und nicht eine spezielle Ausbildung von Siemens damals gemacht hätte, wäre ich bereits weg! Mich hält eigentlich nur noch die drohende Arbeitslosigkeit an meinem Arbeitsplatz. Denn meine Lebenshaltungskosten die bleiben, auch wenn ich mit über 50 Jahren keinen Arbeitsplatz mehr finde. Und bis 65 ist noch sehr sehr lang.
Und viele Jüngere Kollegen die denken ja auch ernsthaft drüber nach, sich was anderes zu suchen - nur gerade die sollen nach Willen von NSN ja nicht gehen ....
Es mag ja zynisch klingen, aber: Letztlich ist das alles auch eine
Aufwands/Kosten-Nutzen-Rechnung. Für uns und für die Gegenseite.
Zum Beispiel Abfindungsangebote: Je höher die vom Arbeitgeber angebotenen
Abfindungen, desto mehr Kollegen (wenn sie nicht gerade im kritischen
Altersfenster 40-57 liegen, was aber nach den vielen "Frewilligen"-Aktionen
bei uns leider auf sehr viele zutrifft) werden es annehmen,
je niedriger es liegt, desto weniger.
Genauso umgekehrt: Je teurer wir der Firma einen entsprechend massiven
Stellenabbau werden lassen (dazu sind nicht nur direkte Restrukturierungs-
kosten zu zählen, sondern auch so Dinge wie Imageverluste, öffentlicher
Flurschaden, zurückgehende öffentliche Aufträge weil die Politik
verärgert ist, und das gesteigerte Bewusstsein wie sich das auf die
Motivation der Truppe und damit auch wieder aufs Geschäft auswirkt),
desto mehr wird sich die Firma überlegen, wie kompromisslos sie ihre
Pläne auch wirklich durchsetzt.
Stellenabbau können wir nicht generell verhindern, aber wir können vielleicht
seine Art und Weise, die Konditionen, und auch seinen Umfang beeinflussen.
Der Arbeitgeber entscheidet generell immer nach dem Geldbeutel, also kann
eine solche Einflussnahme nur in der Form funktionieren, dass wir die
Message transportieren "je anständiger Du in dieser Situation mit uns
umgehst, desto besser letztlich auch für Deinen Geldbeutel". Indem
wir durch unseren Widerstand mit dazu beitragen, dass unanständiges
Vorgehen beim Personalabbau (dazu zähle ich auch, wenn wir nicht nur
Portfoliooverlapbereinigungen, sondern auch Verlagerungen in Niedriglohnländer
ausbaden sollen) teurer wird als ein anständiger Umgang mit der Belegschaft,
und auch dafür sorgen dass dies dem Management auch bewusst wird.
Selbst wenn es nur graduelle Unterschiede ausmacht, es macht sehr wohl einen
Unterschied ob das Management völlig reibungslos Leute rausschmeißen kann
oder ob es dabei so richtig knallt und knirscht, und jeder Einzelne,
dessen Job am Ende des Tages so vielleicht doch noch gerettet werden konnte,
war es dann auch wert sich gewehrt zu haben. Auch wenn wir so natürlich nicht alle retten können.
[quote:Ex-Siemensianer format="text/plain"]Alles schön und gut, aber habt ihr euch schon mal überlegt die traute Siemens-Familie zu verlassen? ...[/quote]Als ich jung war, habe ich wiederholt Ansätze dazu gemacht, nämlich immer dann, wenn ich mit meinen Chefs unzufrieden war oder mein Aufstieg am Ende schien. Und oh Wunder, jedesmal geschah etwas, um mich zurück zu halten.
Aber jetzt im Alter sind meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt (im Moment noch) gleich null, und meine Chefs haben mich zum Abschluss einer Altersteilzeit gemobbt, obwohl ich es noch bringe und die Arbeit mir Spass macht(e).
[quote:Ex-Siemensianer format="text/plain"]Ein Leben lang in dieser "trauten" Familie zu verweilen, zu jammern und sich damit abzufinden ständig zittern zu müssen ob man morgen nicht vielleicht doch einfach rausgeschmissen wird mag zwar bequem sein, riecht aber doch irgendwie nach...naja...langweiligem Beamtentum und ängstlichem "Eier schaukeln".
Nix für ungut, aber lassts euch mal durchn Kopf gehen...:zz:[/quote]Mangels anderer Chancen nehme ich noch mit, was ich mitnehmen kann. Anschließend kann ich entweder beruhigt in Rente gehen, oder die Chancen für Ältere sind dann sogar wieder gut genug, dass ich noch die wenigen Jährchen bis 65 was finde.
Das mit einem neuen Job außerhalb von NSN ist für ältere Mitarbeiter – jenseits von 40! - sicher nicht so einfach.
Umsomehr ist abwarten bis zum gefeuert werden spätestens in 2009 die falsche Strategie.
Wie sagte Roman Herzog: "Es muss ein Ruck durchs Land gehen." Es ruckt aber nicht vom abwarten, sondern dadurch, dass etwas getan wird.
Wenn die Firmenleitung sich nicht bewegt, wie wär's denn mit regelmäßigen Montagsdemos vor dem Wittelsbacher Platz oder Mahnwachen vor Standorten über Nacht – Fackelschein macht sich gut im TV?
Die feinen Herren im Siemens Vorstand und Aufsichtsrat haben zwar im Moment womöglich anderes zu tun, als sich um NSN zu kümmern, aber da könnte man ja damit nachhelfen. Und bei allem Blick nach Finnland nicht vergessen: Die Schweinereien bei NSN können und konnten nur beschlossen werden, wenn Siemens als Anteilseigner zustimmt.
Regelmäßige Montagsdemos haben immerhin sogar schonmal ein Regime zum Fallen gebracht – und das völlig gewaltfrei!
Auf Basis von Ploneboard