Infos der heutigen BR-Sitzung
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:57
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Der erneute Versuch, den Antrag gegen Auswahlrichtlinien doch noch auf die Tagesordnung der heutigen BR Sitzung zu bringen, scheiterte. Die Behandlung des Antrags wurde mehrheitlich abgelehnt.
Damit bleibt für uns weiterhin unklar, wie der BR Mch H sich zu der Frage der Auswahlrichtlinien positioniert. In persönlichen Gesprächen wird zwar betont gegen Auswahlrichtlinien und Namenslisten zu sein, aber es findet sich keine Mehrheit darüber einen rechtsverbindlichen Beschluss zu schaffen, der der Belegschaft Rechtsicherheit geben würde.
Im Zusammenhang mit unser Antragstellung und der damit verbundenen Flugblattaktion kündigte die IG Metall
ohne vorherige Abstimmung im IGM-VK ihre Fraktionsgemeinschaft mit der NCI-Liste auf. Damit wurde unsere BR-Liste "Netzwerk pro Hofmannstraße" aus der IG Metall Fraktion (IGM, ULH/UNS, NCI) im BR ausgeschlossen.
Somit hat die IG Metall die Zusammenarbeit mit uns aufgekündigt. Als Reaktion darauf – und weil wir aufgrund der Eskalation fürchteten, vom IGM-Server verbannt zu werden, sind wir mit unserer NCI-Seite auf die Domain www.nci-net.de umgezogen.
natürlich verstehe ich deine Reaktion. Im Interesse aller Kollegen bitte ich euch, bleibt drin in der IGM und stärkt dort den Standpunkt von NCI, wie Inken ihn in ihrem Brief wunderbar zum Ausdruck gebracht hat.
Es geht um gleichberechtigte demokratische Zusammenarbeit, den einzigen Weg, den wir gehen können um gemeinsam Schlagkraft zu entwickeln gegen die menschenverachtenden Pläne und Beschlüsse der Konzernvorstände.
NCI hat Rückgrat bewiesen mit seinem Antrag und auch seinem Beharren darauf, für die Kollegen klare Verhältnisse zu schaffen. Laßt nicht zu, daß dieser Geist aus der IGM verschwindet. Er ist ein Faustpfand für die kommenden Auseinandersetzungen.
Mit solidarischen Grüßen
Friederike
[quote:Gast format="text/plain"]War da was vorbetreitet??
War der Antrag nur Mittel zum Zweck??
[/quote]
Nachdem sich die Differenzen mit der IGM in den letzten Wochen deutlich zugespitzt haben, war zu erwarten, dass wir über kurz oder lang den Zugang zum IGM-Server gesperrt bekommen. Insofern waren wir natürlich vorbereitet und konnten prompt reagieren.
Welchen Zweck wir mit unserem Antrag verfolgt haben, ist unserem
[url href="http://www.nci-net.de/Archiv/Betriebsrat/2005-04-26-NCI-Flugblatt-AuswahlRL-8.PDF"]Flugblatt[/url]zu entnehmen und auch dem Statement von Inken auf unserer neuen Homepage.
[quote:Friederike format="text/plain"]Im Interesse aller Kollegen bitte ich euch, bleibt drin in der IGM und stärkt dort den Standpunkt von NCI, wie Inken ihn in ihrem Brief wunderbar zum Ausdruck gebracht hat.[/quote]
Eine Zusammenarbeit kann nur stattfinden, wenn eine gemeinsame Grundlage vorhanden ist, ähnliche Ziele verfolgt werden. Und natürlich, wenn beide Seiten dies wollen.
Für mich ist derzeit jedoch nicht der Hauch davon zu erkennen. Ich stehe einzig und allein auf der Seite der Belegschaft und vertrete deren Interessen und zwar mit den bescheidenen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Die persönlichen Interessen von Gewerkschaftsfunktionären sind mir völlig egal. Für Betriebsräte, die ihrer Aufgabe, für die Interessen der Mitarbeiter (und zwar ohne Ansehen der Person) zu kämpfen nicht nachkommen, habe ich keinerlei Verständnis.
Logische Konsequenz war, dass ich aufgrund der Ereignisse der vergangenen Wochen meinen Austritt aus der IGM erklärt habe.
Der Link fürs Flugblatt sollte funktionieren:
[url href="http://www.nci-net.de/Archiv/Betriebsrat/2005-04-26-NCI-Flugblatt-AuswahlRL-8.PDF"]http://www.nci-net.de/Archiv/Betriebsrat/2005-04-26-NCI-Flugblatt-AuswahlRL-8.PDF[/url]
Es geht jetzt, weil ich Deinen Text als "HTML" abgespeichert habe. Viel besser ist es, "strukturierten Text" zu nehmen.
Bald gibt es eine neue Version von Plone. Ich gehe davon aus, daß einige Probleme gelöst werden. Ich werde daher keine neuen Änderungen an Netzwerk IT vornehmen, bis das neue System läuft.
Die Frage "bleiben oder austreten" muss natürlich jeder für sich entscheiden.
NCI und IGM sind nunmal zwei sehr unterschiedliche Dinge (Mitarbeiternetz und
Gewerkschaft); da gibt es erhebliche Differenzen zu Themen wie z.B. "mündige
aufgeklärte Belegschaft oder Geheimdiplomatie" und "engagierte Belegschaft mit eigener Meinung, oder folgsame Fraktionsdisziplin". Das war doch von Anfang an klar, dass die große Gewerkschaft IG Metall recht hierarchisch strukturiert ist und sich dazu ein dichtes Netz von Spielregeln, Satzungen etc. etc. geschaffen hat, das diese Hierarchie darin unterstützt, dass wir Metaller im Gleichtakt marschieren. NCI hingegen steht für eine unbeugsame eigene Meinung (genau genommen nicht etwa eine, sondern viele Meinungen, denn hinter NCI stehen ja viele Leute, und bei uns hat jeder das Recht auf seine eigene Meinung);
wir NCI'ler lassen uns ungern steuern oder Fesseln anlegen, beugen uns keinem Fraktionszwang gegen die eigene Überzeugung.
Beide Strukturen haben Vor- und Nachteile.
Der Knatsch mit der IGM war da aber meiner Meinung nach vorprogrammiert.
Das ändert jedoch nichts daran, dass wir alle drei brauchen:
Mitarbeiternetz, Gewerkschaft und Betriebsrat.
Auch wenn's nicht immer einfach ist, ich gedenke auch weiterhin bei allen 3
mitzumachen, solange es nur irgendwie geht, ohne dass ich mir deswegen selbst untreu werden müsste. Wir sollten uns auch nicht über diese Differenzen zu sehr zerfleischen, sondern uns nun wieder unseren eigentlichen Aufgaben zuwenden,
in diesen düsteren Zeiten fortgesetzten Personalabbaus gibt es viel zu tun, und der Feind steht ganz woanders!
Ich will damit den NCI/IGM-Knatsch in keinster Weise kleinreden, ich selbst habe davon womöglich noch am meisten abgekriegt, aber ich will einfach den Blick nach vorne lenken: Es gibt viel zu tun für uns alle. Für NCI, IGM und BR.
Da bleibt nicht viel Zeit für Krieg untereinander, das können wir uns schlicht nicht leisten.
Zurück zur Frage: Austreten oder nicht. Ich hänge immer noch der Hoffnung nach,
dass ich durch meine Mitgliedschaft in allen 3 Institutionen mit dazu beitragen kann, dass wir wieder an einem Strang ziehen (jeder für sich auf seine Art, aber nicht gegeneinander). Aber nur wer in der IG Metall bleibt, kann (z.B. im IGM-VK) auch Einfluss auf die Politik der IG Metall nehmen. Austreten wäre da wie eine Kapitulation vor der Macht der alteingesessenen Funktionäre. Ich denke, solange noch Hoffnung besteht die IG Metall zu modernisieren und fit zu machen für eine engagierte, selbst-denkende aktive Gewerkschaftsbasis, sollten wir diese Chance nutzen, das geht jedoch nicht durch einen Gewerkschafts-Austritt.
Aber wie gesagt: Das muss natürlich jeder/jede für sich entscheiden.
Nachdem der von mir im BR eingebrachte Antrag noch nicht einmal zur Tagesordnung zugelassen wurde, weil viel zu wenige BR-Kollegen dafür stimmten,
hat sich dieser Betriebsrat noch nicht einmal inhaltlich damit auseinandergesetzt.
Natürlich in diversen Fraktions-Vorbesprechungen, aber eben nicht im BR-Gremium.
Ich denke, dahinter stecken vor allem die Philosophie der "Geheimdiplomatie" (die ich aber für sehr gefährlich halte, abgesehen davon dass der Arbeitgeber über die ach so geheime Auswahlrichtlinien-Problematik schon längst informiert ist) und die Befürchtung, durch entsprechende bindende BR-Beschlüsse, die die BR-Vorsitzenden in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken, werde man diese "demontieren". Die Folge: Bezüglich Auswahlrichtlinien bleibt es (und dies ganz bewusst) bei unverbindlichen Meinungsäußerungen und Versprechen einzelner Betriebsräte, aber auf einen rechtsverbindlichen klaren Betriebsratsbeschluss müssen wir weiter warten.
Diesen Schritt vom "sagen" zum "beschliessen" haben die Kollegen leider nicht gewagt.
Ich bin sehr enttäuscht !
[quote:Bernhard Tröger format="text/plain"]
Zurück zur Frage: Austreten oder nicht... Aber nur wer in der IG Metall bleibt, kann (z.B. im IGM-VK) auch Einfluss auf die Politik der IG Metall nehmen. Austreten wäre da wie eine Kapitulation vor der Macht der alteingesessenen Funktionäre. Ich denke, solange noch Hoffnung besteht die IG Metall zu modernisieren und fit zu machen für eine engagierte, selbst-denkende aktive Gewerkschaftsbasis, sollten wir diese Chance nutzen, das geht jedoch nicht durch einen Gewerkschafts-Austritt.
Aber wie gesagt: Das muss natürlich jeder/jede für sich entscheiden.[/quote]
Komische Logik. Warum soll ich in einer Institution bleiben, die mir nichts bringt. Warum soll ich Geld dafür zahlen, damit mir die IGM Funktionäre eins auf den Kopf hauen, meine Meinung unterdrücken, mich an die Wand drücken? Das ist vergleichbar mit dem Verhalten einer Ehefrau, die bei ihrem Mann bleibt, obwohl er sie täglich schlägt. Jeder würde dieser Frau raten, diesen Mann zu verlassen.
Es ist ganz einfach: Wenn alle austreten und sich andersweitig organisieren, dann gibt es bald keine IG Metall mehr. Dann können sich die Funktionäre mit sich selbst beschäftigen und ich fürchte, es würde ihnen gar nicht auffallen, dass sie keine Basis mehr haben, höchstens, wenn sie am Monatsende kein Gehalt mehr bekommen.
Das Wohl und Wehe der Arbeitnehmerschaft hängt nicht vom Bestehen der IG Metall ab, sondern von der Einstellung der Menschen, von ihrem Wissen über ihre Rechte, das ihnen Wege aufzeigt, wie sie sich wehren können. Wir brauchen keine IG Metall als Instituition, die alles bekämpft, was lebendig um sie ist.
Wir brauchen Bewusstseinsbildung. Wir brauchen Menschen, die uns vorleben, wie man sich wehren kann, und die Mut haben. Wir brauchen unsere eigene Solidarität, die uns zusammenhalten lässt, die auf den Schwächeren schaut, die Wissen weitergibt, ohne was dafür zu erwarten.
Es gibt Menschen, die das leben. Wenige zwar, aber überall, innerhalb und außerhalb der IG Metall. Gewerkschafter sein, hängt nicht an der Mitgliedschaft in irgendeiner Organisation, sondern äußerst sich im Handeln.
Dafür setze ich meine Kraft lieber an als für die Reformierung einer IG Metall, die sich gar nicht reformieren will.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wir im NCI haben diesen Antrag auf breiter Basis diskutiert, die Flugi-Aktion auch. Unsere Mädls haben hervorragende rechtliche Recherchen durchgeführt, den Antrag sauber formuliert und den anderen in unseren NCI Treffen fundiert erklärt, sachlich, nüchtern, einfach auf Fakten gestützt, ihre Aussagen belegt, auch nachlesbar auf der Homepage. Das hat mir gefallen. Ich hatte danach das Gefühl, eine Basis für meine eigene Meinungsbildung zu haben.
Und wenn ich mir die Fakten so anschaue, dann erscheinen mir die Strategieargumentationen des BR mehr als merkwürdig. Mein Vertrauen in diesen BR wird nicht gerade dadurch erhöht, dass sie einen Antrag nicht auf die Tagesordnung setzen! Ich empfinde das als einen Affront und frage mich, warum haben sie so eine Angst, diesem klaren und nichts unbilliges verlangenden Antrag zuzustimmen. Warum? Sie tun alles, um das zu verhindern. Sie versauen ihren Ruf (kaum ein neuer BR hatte wohl so gute Startvoraussetzungen), sie versauen ihre Wahlchancen, sie verlieren IGM Mitglieder, die die Nase voll haben und was der Gipfel ist, sie bestrafen die NCI BR Liste Netzwerk pro Hofmannstraße mit dem Aussschluss aus dem gewerkschaftlichen Bündnis im BR, nur weil NCI, im BR einen Antrag einreicht (was das normalste der Welt ist) und die Belegschaft darüber aufklärt, dass er nicht auf die Tagesordnung gesetzt wurde (warauf diese ein Recht hat, insbesondere in solch wichtigen Fragen).
Wenn eine BR-Vorsitzende durch die Einreichung und Abstimmung über einen Antrag demontiert wird, ja dann stimmt irgendwas nicht in diesem BR. So sehe ich das jedenfalls.
Ja, in Zeiten wie diesen, muß man lernen die Menschen genau einschätzen zu können. Wo sie stehen, wie sie denken und ob Wort und Tat bei ihnen übereinstimmt.
Insbesondere muß man lernen die "Pappenheimer" einschätzen zu können, die einen Spezialauftrag verfolgen. In der Regel fallen sie dadurch auf, daß sie nicht zur Sache sprechen sondern Angriffe ad hominem fahren. Bzw. mit Begriffen operieren, die das ermöglichen.
Es ist überhaupt die Zeit des Lernens. Die gesamte Diskussion hier verfolge ich äußerst gespannt, denn sie ist die Diskussion, die überall geführt wird. Bei NCI ist immer die Besonderheit, daß sie das öffentlich und vorbildlich tun. Das hat sich bis heute nicht geändert. Naja Prototyp des Neuen halt.
Insofern sind nicht nur Heribert oder Inken vorbildlich, es sind alle, die an diesem Strang ziehen. Vielleicht mußt du es bald "NCI-Kult" oder "Kollegen-Kult" nennen.
Oder "Kult der Demokratie"? Oder "Kult des Menschlichen"?
Oder "Kultur"?
Gruß Friederike
@Olli
Wenn man keine Argumente mehr hat, weicht man auf Killerphrasen aus. Du hattest noch nie Argumente.
@Friederike
Du hast völlig recht. Das Entscheidende ist, dass Wort und Tat übereinstimmen. Bei der IG Metall stimmen die Worte nicht mehr mit den Taten überein und das spüren die Menschen, genauso wie sie in der Ära Heribert gespürt haben, dass Worte mit Taten übereinstimmen. Deshalb wirkt das Bedauern der IG Metall über den Auszug von NCI befremdlich, ebenso die Betonung der IG Metall wie wichtig ihre Rolle bei der Gründung von NCI war. Sie spielte in Wirklichkeit überhaupt keine Rolle. Die tatkräftige Hilfe der IG Metall-Mitglieder bei der Gründung von NCI beschränkte sich auf zwei Frauen, Iris und Inken, die mehr zufällig in der IG Metall waren. Vergeblich war ihr Versuch, in der IG Metall Fuß zu fassen. Sie wollten etwas tun und sie haben etwas getan - völlig ohne IG Metall, völlig ohne Heribert, einfach so. Das weiß kaum jemand.
Ich kann nicht von Vertrauen sprechen und gleichzeitig, die Menschen im unklaren darüber lassen, was auf sie zukommen wird. Vertrauen beinhaltet auch, dass, der, der sich mein Freund nennt, nichts vor mir verschweigt, zumindest nichts wichtiges. Vertrauen beinhaltet auch, dass ich meinem Freund wichtiger bin als dies mein Feind ist. Vertrauen bedeutet das Gefühl, dass der, der sich mein Freund nennt, wirklich hinter mir steht. Aber ich fürchte, das begreifen Menschen nicht, die BR und Gewerkschaftsarbeit ohne Idealismus machen und im schlimmsten Fall zu Karrierezwecken. Wer seine Basis derart unterdruckt, dass sie geht, um sich von diesem Druck zu befreien, versteht wirklich nichts von gewerkschaftlichem Denken und Handeln, auch wenn er sich Gewerkschaft nennt. Es sind nicht die Namen, es sind die Taten. In einer Beschäftigungsgesellschaft gibt es auch keine Beschäftigung.
Lieber Ardschuna,
dich hatte ich vor Augen, als Olli von "Personenkult" sprach. Deine menschlichen Fähigkeiten hatte er schlicht übersehen, sie paßten nicht ins Programm. Zum Verhältnis NCI/IGM: NCI ist Ausdruck des Kampfes vor allem der Frauen. Das hat Heribert verstanden. Hagen Reimer übrigens auch.
Heidi auch. Es gibt sozusagen ein link zwischen den kämpfenden Frauen und den bewußten Gewerkschaftern, die auf Seiten der Kollegen stehen und es findet ein Lernprozeß zwischen beiden statt. Ich weiß selber noch nicht genau, was diesen link ausmacht. Aber es gibt ihn und er funktioniert ausgezeichnet.
Gruß Friederike
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Das skandalöse Verhalten der IGM BR-Fraktion ist ein Grund mehr aus der IGM auszutreten.
Meine Austrittserklärung ist schon unterwegs ! [/quote]
Warum austreten? Last nicht locker und verändert diesen.... Denn von innern heraus ist man da besser dran. Last euch das nicht gefallen, verändert den Laden zum positiven, den die BAsis bestimmt und nicht die da oben,. Also eine starke Basis kann das verändern.
@Anonymous User
"Es ist ganz einfach: Wenn alle austreten und sich andersweitig organisieren, dann gibt es bald keine IG Metall mehr. Dann können sich die Funktionäre mit sich selbst beschäftigen und ich fürchte, es würde ihnen gar nicht auffallen, dass sie keine Basis mehr haben, höchstens, wenn sie am Monatsende kein Gehalt mehr bekommen."
Der Gedankengang scheint mir nicht ganz konsistent zu sein. Denn wenn ich schon die Mehrheit der Mitglieder zum Austritt bewegen koennte, kann ich sie auch zu einer internen Revolte gegen die momentane Gewerkschaftspolitik ueberzuegen. Eine neue Gewerkschaft zu gruenden ist in meinen Augen nocht unrealistischer als die IGM von innen her zu reformieren. Egal welchen Weg man waehlt, ohne Ueberzeugungsarbeit und Mehrheitsbeschaffung werden beide scheitern. Im Moment sehe ich die groeste Gefahr darin, dass sich die Mitgliederbasis aus Enttaeuschung aufloest und nichts schlagkraeftiges (d.h. organisiertes) nachkommt. Dann heist es endgueltig: Gute Nacht Arbeitnehmer-Rechte. Eine Aufklaerung ueber die bestehenden Rechte reicht nicht aus, wenn die Gesetze einfach geaendert werden. Um das zu verhindern, braucht man eine starke Organisation mit politischem Einfluss. Die IGM war es seit Jahrzehnten und hat immer noch gute Chancen es wieder zu werden.
Dem Beitrag von Bernhard kann ich nur zustimmen.
Wenn du der Meinung bist, dass du die Gewerkschaft reformieren kannst, dann tu das. Ich halte es für Zeit- und Energieverschwendung, weil jeder solche Versuch von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Aber diese Erfahrung musst du selber machen.
Ich gedenke jedenfalls nicht die Leute auch noch zu finanzieren, die meine Interessen so mit Füßen treten.
Auf Basis von Ploneboard