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Nokia und Siemens

erstellt von dave — zuletzt verändert: 25.08.2008 15:57
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Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 24.Juni 2006 07:06
Am 19. Juli 2006 wurde die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwischen Siemens und Nokia bekannt gegeben. Gleichzeitig mit der Pressekonferenz hat die FAZ eine kleine unscheinbare Meldung im Netz veröffentlicht. [url href="http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=28008435"]http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=28008435[/url] Es geht um die Netzwerksparte, welches Nokia in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen will. Es ist das zweite Nokia-Standbein neben den Handys. Nokia verlegt die Führung von Mobilfunknetze ab Juli von Finnland nach Indien um Kosten einzusparen und das Wachstum beim Betrieb von Funknetzen zu steigern. Nokia möchte von der indischen IT-Outsourcingbranche profitieren. Kosten runter - Profite rauf. Die Begründung laut dem FAZ-Net-Artikel: "Die Verlegung erfolgt nach einem im ersten Quartal um 33% auf 149 Mio EUR gefallenen Betriebsgewinn der Netzwerksparte. Innerhalb der Netzwerksparte entfallen über 30% des Umsatzes auf den Betrieb von Mobilfunknetzen. Teile des Geschäfts sollen in Finnland bleiben." Wurden wir am Montag über die wirtschaftliche Erfolgsaussichten des Gemeinschaftsunternehmens verarscht?

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 24.Juni 2006 10:57
Ein 50:50 Gemeinschaftsunternehmen der einstigen Konkurrenten. Das beiden Gesellschaftern der niederländischen BV (eine Art steueroptimierte GmbH) hilft 1,5 Milliarden Euro Investitionen einzusparen und zusätzlich auch noch ein paar tausend Menschen. Werden nur einige tausend Arbeitslose bei 10-20% Entlassungsquote bei 60.000 Mitarbeiter produziert. Das ist innovativ und reformfreudig. Die Börse, Analysten und Regierungen jubeln bei soviel wirtschaftlichem Handeln. Privatisierung von Vorteilen und Gewinnen, Sozialisierung von Nachteilen und Nebenkosten.

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 24.Juni 2006 22:17
So ganz 50:50 soll es nicht sein. Der Klausi hat am 19.6. um 19:30 Uhr auf eine Mitarbeiterfrage erklärt, dass Siemens etwas mehr hat. Die sogenannte "Goldene Aktie".

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 25.Juni 2006 10:20
Goldene Aktie, JA, 50:50 auch JA, aber beim Stellenabbau wird ex Siemens die Nase vorn haben. Schlieslich war und ist das Nokia Management erfolgreicher!

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 25.Juni 2006 12:26
Als Nokia würde ich mich weigern, das Joint-Venture mit der Festnetzsparte von Siemens zu machen, wenn die versprochene Restrukturierung nur durch betriebsbedingte Kündigungen in der Hofmannstr. erreicht werden kann, d.h. wenn nicht genügend BeE-Angebote angenommen werden. Kleinfelds Auftritt am Montag hat mir klar gemacht, daß er genau so ist, wie er in der Presse immer wieder beschrieben wird. Sein Pech - wie z.B. auch bei der Rolex - daß alles ans Licht kommt. Deswegen regt er sich wohl auch so über die Schreiberlinge auf, ähnlich wie einst Franz-Josef Strauß (Zitat: Ratten und Schmeißfliegen) . Statt des Deals mit Nokia wollte Kleinfeld eigentlich viel lieber Com für 8 Mrd. an Merryl Lynch verschachern, wurde aber vom Aufsichtsrat gebremst. Steht morgen im Spiegel, Focus, etc.

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 25.Juni 2006 21:18
Das Auswechseln des Siemens-Management ist einer der positiven Posten für die Belegschaft. Seit 2000 versuchen immer wieder unterschiedliche dieser Erfolgsmanager ÖN, PN, ICN, ICM, COM zu sanieren. Einmal wird getrennt, dann wieder zusammengeführt oder abgespaltet. Jedesmal wird durch die x-te Umorganisation funktionierende Teile aufgesplittet und die Belegschaft verunsichert. Es kann fast ein System der absichtlichen Behinderung vermutet werden. Wie war das mit dem Niedergang der Telekommunikationsbranche nach den Platzen der Dot-Blase? Da würden alle Abschreibungsleichen aus dem Keller ausgegraben. Selbst Forderungen die älter als 10 Jahre waren, nur um ein negatives Ergebnis im Credo der anderen Hersteller zu erzeugen und die Gunst der Stunde zu Entlassungen zu nutzen. Hauptsache die Belegschaft muß für Managementfehler abgebaut werden. Denn dies ist die einzige Methode die von jedem dieser Vorstände angewendet wurde. Wenn Siemens 40.000 Mitarbeiter und Nokia 23.000 einbringt, kann der Abbau bei Siemens größer sein. Aber Nokia ist immer noch besser als der Verkauf an einen Finanzhai, selbst wenn Nokia eigene Probleme hat. Dort wären wesentlich mehr Stellen betroffen, da diese nur auf einen schnellen Profit aus wären.

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 25.Juni 2006 21:53
Die Anzahl der Siemens Mitarbeiter schwankt und liegt derzeit bei 40000. Da sind auch Leute von der PSE und CT dabei. Vorläufig werden die Mitarbeiter von CT ruhig gestellt mit der Aussage, dass es nur die treffen wird, die - ausschließlich - für COM arbeiten. Das kann sich aber schnell auf überwiegend oder gelegentlich ändern. Es sollen 3000 Mitarbeiter von CT betroffen sein. Weitere Zentralbereiche sind nicht ausgenommen. Es entfällt immerhin mehr als 20% durch COM.

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 27.Juni 2006 18:44
Das ist es eben was mich immer wieder so ärgert: Dass diesem tollen Management immer nur Stellenabbau als Sanierungsmaßnahme einfällt. Sehr kreativ. Und sehr erfolgreich, wie man ja an der Com-Erfolgsstory sehen kann. Wenn man z.B. die Laufbahn des T.G. anschaut: Hat er eigentlich jemals auch etwas AUFgebaut? Übrigens sitzen nur 11000-12000 Leute von Nokia-Siemens in Deutschland, 10% Abbau davon wären 1200 Stellen; die gleiche Zahl wie bei der jetzigen Restrukturierung. Klingt irgendwie nach einem halbe-halbe-Deal: Die eine Hälfte von 2400 Leuten baut Ihr noch bei Siemens ab, die andere Hälfte machen wir dann... Natürlich wirkt sich der Com-Ausverkauf auch auf noch ganz andere Zentralstellen außerhalb des Com aus, schließlich geht mit dem Com ein ganz erheblicher Siemens- Teil weg, der zentrale Dienstleistungen bei SBS, im Wittelsbacherplatz etc. teilweise überflüssig macht. Das wird noch einen ganzen Rattenschwanz weiterer Stellenabbaumaßnahmen nach sie ziehen, in Unternehmensteilen an die wir heute noch gar nicht denken.

Re: Nokia und Siemens

Abgeschickt von dave am 27.Juni 2006 22:02
Der ganze "Rattenschwanz" kostet auch richtig Geld. Weil Com als Hauptzahler für gemeinsame Dienste und Funktionen nicht mehr abgezockt werden kann, sind die laufenden Kosten auf die bleibenden Bereiche aufzuteilen. Da sind die Renditen der so erfolgreichen Bereiche von MED oder PG gleich weiter unten. PG hat heute das Nichterreichen der Vorgaben angekündigt, ist aber für das nächste Jahr zuversichtlich.:zz: Die indirekte Querfinanzierung wird unterbrochen
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