Ansprüche auf Insolvenzgeld
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:51
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Von der IGM-Seite, sehr interessant:
Ansprüche notfalls einklagen
Ansprüche gegenüber Siemens will die IG Metall gegebenenfalls auch auf dem Rechtsweg durchsetzen. Dazu gehört der Rechtsbeistand für Mitglieder, die mit Feststellungklagen Widerspruch gegen den Betriebsübergang von Siemens zu BenQ durchsetzen wollen. In Musterverfahren kann dann geklärt werden, ob dieser Betriebsübergang überhaupt rechtswirksam geworden ist. Ansprüche auf Insolvenzgeld werden durch diese Klageverfahren nach Aussage von Juristen und Vertretern der Bundesagentur für Arbeit entgegen der Darstellung Siemens' nicht gefährdet.
Na, da bin ich mal gespannt, ob man in einem Jahr noch etwas von diesen Prozessen hört. Am Ende einer Betriebsschließung oder Insolvenz kam - wenn man Glück hatte - doch immer nur eine Beschäftigungsgesellschaft - das Lieblingskind der Arbeitgeber und Gewerkschaften - heraus. Dann großes Geschrei: Betriebsbedingte Kündigungen vermieden. Keine Info wieviele dann doch in ALGI+II gelandet sind. Ich kann's nicht mehr hören. Ich erinnere an die Enttäuschung der Opel-Kollegen, an die Betriebsschließung von AEG. Für mich ist das alles nichts anderes als ein großes Geschrei. Nachher verfolgt doch niemand mehr wie es den Leuten geht und was aus ihnen geworden ist. Kein Schwein interessiert sich dann mehr für uns.
Die Situation ist beschissen - finanziell und gerichtlich. Warum wird den nichts gegen BenQ gemacht? Die sacken das Geld ein und jeder zuckt nur mit den Axeln. Diese muss man mindestens genauso anschießen wie den Siemens. Das vermisse ich !!!! Deshalb glaube ich, dass die IGM nur Show macht. Wer hat den den dämlichen Ergänzungtarifvertrag unterschrieben, wo wir auf alles mögliche verzichen mussten? Hat uns da jemand gefragt! Das Geld könnten wir jetzt brauchen. Und was haben wir nun davon? Und wo sollen die Arbeiter in Kamp-Lintfort arbeiten, selbst wenn sie die Klage gewinnen. Danach kündigt Siemens doch sofort. Es gibt bei Siemens keine Handyfabriken mehr. Toll! Das hilft mir aber weiter!
Dieses sinnlose Hoffnung machen, macht mich fertig. BenQ ist zu Ende - Aus und Siemens wird einen Dreck tun und sich der Mitarbeiter erbarmen. Was soll nun der Quatsch von 3000 Leuten 2000 zu entlassen, um dann die Firma weiterzuführen. Großes Geschrei - Firma gerettet? Was sollen die denn noch machen. Wer kauft denn eine Firma wo die Patente und sonst das wichtige weg ist?
Macht lieber gleich zu - und verwendet das Insolvenzgeld für die Mitarbeiter, anstatt für irgendwelche sinnlosen Versuche, den kaputten Laden zu retten!!! Nur damit wir in drei Monaten die gleiche Scheiße wieder haben. Aber dann ist es ein anderer Laden, dessen Namen keiner kennt - dann regt sich mit Sicherheit keiner mehr auf.
Ich kann Dir nur rechtgeben, das alles ist eine einzige große Verarsche.
Es begann mit den tollen Ergänzungstarifverträgen, die angeblich die Jobs sichern.
Es setzt sich damit fort, dass sich der Aufsichtsrat ständig aus der Verantwortung stiehlt.
Politiker entrüsten sich dekorativ und freuen sich, sich in Szene setzen zu können
ohne dadurch konkrete Verpflichtungen einzugehen. Wie sich auch die Presse freut
mal wieder was zu schreiben zu haben (was uns aber wenigstens auch etwas nutzt).
Die BenQ-Kollegen, die nicht zu den 1900 gehören die jetzt schon wissen dass es vorbei
ist halten sich dank des unverantwortlich optimistischen Geredes des Insolvenzverwalters für die Glückspilze und ahnen nicht, dass sie die Arschkarte gezogen haben, weil
sie lediglich etwas später rausfliegen und Jobs vermittelt bekommen (oder auch nicht).
Auch der Insolvenzverwalter macht in einem Maße auf Optimismus das ich in die gleiche
Kategorie einstufen muss.
Siemens, BenQ und Gewerkschaften schieben sich gegenseitig die Schuld zu.
In der Öffentlichkeit wird der Eindruck erweckt, Siemens unterstütze finanziell ganz
massiv, weil die meisten Leute nicht einschätzen können wie wenig das ist
(abgesehen davon dass die Kollegen kein Geld sondern Jobs brauchen).
Und der Eindruck, das Problem sei so gut wie gelöst: 2000 freie Stellen bei Siemens,
Siemens unterstützt BenQ-Bewerber, na prima! Gar nix prima, wenn man sich die
Vermittlungsquoten der letzten Com-Personaldrehscheibe oder die Siemens-interne
Vermittlungsquote der Siemens-internen beE's anschaut, weiß man wie wenig
Aussicht auf Erfolg die BenQ-Bewerber haben dürften. Eine echte Verpflichtung
zur Rück-Übernahme langjähriger ex-Siemens-Mitarbeiter aber ging Siemens freilich nicht ein. Aber: Auf BenQ Taiwan schimpft kaum einer, weil es nichts nützen würde:
Was juckt es die Taiwanesen, wenn wir hier in Deutschland schimpfen wie die Spatzen?
Und wie ich damals, vor einem Jahr, schon gesagt habe: Wenn mir einer anbieten würde
"nimmst Du meinen Firmenteil, ich gebe Dir auch ein paar hundert Millionen dazu"
hätte ich das so großzügig angebotene Geld sicher auch genommen... Warum dann nun über die Moral der Taiwanesen schimpfen? Konkret sinnvoll fände ich hingegen, wenn wir nun Siemens öffentlich in die Pflicht nehmen, seine laut verkündete Hilfe bei der Suche nach Siemens-Jobs auch in die Tat umzusetzen, dass also nicht nur "geholfen" wird (aber leider ohne Ergebnis) sondern dass die Kollegen auch wirklich auf die freien Siemens-Stellen versetzt werden, auch dann wenn das Umschulungskosten verursacht oder die Kollegen schon etwas älter sind. So ein Internet-Diskussionsforum würde sich gut dafür eignen, dass BenQ-Siemens-Bewerber öffentlich darüber berichten, wie mit ihren Bewerbungen umgegangen wurde und was daraus wurde: Ein neuer Job, oder nur ein Sturm im Wasserglas zur Beruhigung der Öffentlichkeit?
Den einzigen Hauptschuldigen, den wir zu fassen kriegen ist Siemens. BenQ Corp. kriegen wir nicht zum Schaffot gezogen. Deshalb brauchen wir auch keine Zeit verlieren, uns mit diesen 'Gaunern' auch noch zu befassen, können wir höchstens bei der nächsten Urlaubsreise auf HartzIV Kosten mal in Taipeh vorbeischauen und dem K.Y.Lee mal ein Siemens-Handy ins Fenster werfen, nur zur Demonstration, was es aushält, sonst keine Hintergedanken, andere versenken ja auch Handys in Wassergläsern.
Den Taiwanern ist das Thema richtig peinlich. Ein Versuch, als kleine Handy-Nachbauklitsche zu einem weltumspannenden Konzern mit eigenem Brand zu werden, ist vollständig in die Hose gegangen. War es Dummheit, Unfähigkeit, wurden sie 'gekauft'?????
Da wäre allenfalls öffentlicher, internationaler, politischer Druck notwendig, um deren Versuch, nun endlich in die UNO zu kommen, etwas holpriger zu machen. Aber wer macht das schon von unseren tollen Politikern, die sind doch gerade völlig entkräftet vom gelungenen Rente-auf-67-hochschieben und der erfolgreichen, gelungenen Gesundheitsreform.
Ich kann nur alle die BenQler aufrufen, die noch keinen Widerspruch gegen den Firmenübergang eingereicht haben, dies unverzüglich zu tun, völlig egal ob sie weiter basteln dürfen oder schon zu Hause Zeitungen lesen. Der Druck auf Siemens durch die bevorstehende Feststellungsklage muß erhöht werden. Wir wollen Siemens doch mit 3000 neuen, gut ausgebildeteten, hoch motivierten, flexiblen Mitarbeitern beglücken, die gestählt und abgehärtet das größte private Chaos meisterlich gehandelt haben!!! Wir haben die Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters und der Agentur für Arbeit vor Hunderten von Mitarbeitern, daß die Drohung der Fa. Siemens bezüglich Insolvenzgeldaberkennung und Verpetzen bei der Agentur für Arbeit völlig irrelevant ist. Daran erkennt man nur, wie hilflos die Herrschaften im Pink Panther Palast herumtaktieren.
ALSO .... W I D E R S P R U C H einlegen, A L L E! Bitte !!
Druck im Kessel erhöhen, wenn der platzt, wüßte ich schon, wen ich gerne wegfliegen sehen würde ... weit weg ... z. B. wieder nach USA ... oder auf den Mond. Hat die Rolex einen Mondkalender?
Lieber BT,
natürlich teile ich im Großen und Ganzen Deine Einschätzung. An einem Punkt würde ich etwas anders herangehen. Du schreibst: Die Presse freut sich auch, daß sie was zu schreiben hat...
was uns aber hilft(sinngemäß).
Ich begrüße es außerordentlich, daß es Journalisten gibt, die sich in dieser Auseinandersetzung aktiv einsetzen und mit ihren Beiträgen uns helfen, weiterzugehen. Manchmal sind sie mir fast etwas zu ungeduldig.
Ich habe sie jedenfalls registriert - und finds klasse!
D.h. auch in diesem Berufszweig findet eine gewisse Polarisierung statt, an der Frage, wofür es lohnt, sich einzusetzen.
Gruß Friederke
Fällt euch nichts auf? Pleiten wie bei BenQ gibt es viele, aber nur hier wird so intensiv berichtet. Vielleicht geht es gar nicht um BenQ und die MA, sondern um den Sturz von Klaus Kleinfeld bzw. darum, dass er im Sinne Siemens funktioniert. Gegen den Sturz hätte ich nichts. Er macht Siemens kaputt, was mir persönlich wurst sein kann, denn ich bin da nicht mehr. Aber galubt ihr allen Ernstes, dass diese BenQ Pressekampangne nicht gesteurt ist? Die MA sind den Initiatoren völlig egal, ihnen geht es um was ganz anderes. Fällt euch auf, dass es nun wieder ruhig wird. Wer verfolgt weiter, wie es weiter geht, wenn es ganz ruhig wird. Unterstützt die IGM dann alle Widersprüchler oder verlaäuft für die meisten die Sache im Sande? Ich wage zu propherzeien letzteres. Wer hat Sinitec verfolgt. Wo war da die Kampagne der IGM. Hier hätte man echt was machen können. Mir ist die IGM inzwischen scheißegal; aber ich hasse es, wenn Hoffnungen gemacht werden, um deren Erfüllung sich dann niemand mehr kümmert. Die ganze Särge bei IGM Demos sind symbolische. Wir tragen es zu Grabe. Kein Hahn kräht mehr danach, wenn KK im Sinne von HvP funktioniert oder gestürzt wird.
Gr0ßartig finde ich die Spam-Beitrags_Bekämpfung. Lob an den admin.
Die Verschwörungstheorie über den Sturz des armen Klaus Kleinfeld kann ich nicht teilen. Zeitungen freuen sich einfach wenn sie etwas Interessantes zu berichten haben, das ist ihr Job, und Siemens hat da in letzter Zeit einiges zu bieten gehabt. Ich bin mir auch sicher, alleine BenQ hätte nicht zu solchen Schlagzeilen geführt, aber es ist die Gleichzeitigkeit der Ereignisse (BenQ-Pleite, Kleinfeld-Gehaltserhöhung, Com-Ausgliederung, vielleicht auch noch die Magnetschwebebahn), genauso wie ja auch bei den Massenentlassungen der Deutschen Bank (bei gleichzeitig den Rekordgewinnen und der etwas anrüchigen Rollen von Ackermann im schwebenden Gerichtsverfahren). Ganz ehrlich, was aus Klaus Kleinfeld wird ist mir völlig egal und den Journalisten sicherlich auch. Aber es ist halt nun mal schon eine besondere Schlagzeile wert, wenn einerseits tausende von
Kollegen ihre Jobs verlieren, weitere Tausende ihnen (zumindest mal auf dem Weg der Ausgliederung) folgen sollen, und gleichzeitig das upper management sich die Taschen füllt. Dazu braucht es keine Verschwörungstheorien, auch ohne Fernsteuerung wird und muss jeder gute Journalist bei sowas hellhörig werden und das Thema aufgreifen.
Die Demonstrationen der IGM sind m.e. heuchlerisch. Schliesslich haben die BENQ Kollegen der IGM den sog. Ergaenzungstarifvertrag und somit auch eine neue Bemessungsgrundlage fuer das beE Gehalt und ALG I zu verdanken. Wenn die Gewerkschaft behauptet, die Firma haette "erpresst" (entweder ... oder Ungarn), ist es an der Zeit, den Spiess mal umzudrehen. Hier ist jetzt die Politik gefragt, die Firma zu einer akzeptablen Loesung zu draengen. Druckmittel: Transrapid und andere Export-Subventionen, Auftraege der noch staatseigenen Bahn, oeffentliche Auftraege, Einladungen des Vorstandsvorsitzenden zu politischen Veranstaltungen usw. Wenn Merkel und Stoiber nur wollen, koennen sie die Bosse in den Schwitzkasten nehmen.
Frau Merkel kann ja vielleicht was erreichen, aber unser guter Edmund Stoiber? Dem trau ich das nicht zu! Bei "Stoiber" und "Transrapid" denke ich an diese rhetorische Meisterleistung:
[url href="http://www.cartoonland.de/archiv/stoiber-und-der-transrapid/"]Stoiber und der Transrapid[/url]
Einfach download server 1 anklicken.
Jetzt im Ernst: Stoiber ist nicht der Typ, der sich mit Wirtschaftsbossen anlegt.
Die CDU/CSU steht ganz oben auf der Siemens-Spendenliste. Ja, natürlich nicht mehr ganz direkt, wie in den 80er Jahren, sondern über den Verband der Metall- und Elektroindustrie, aber viele Herrschaften, insbesondere der CSU, hängen direkt am Siemenstropf. So z.B. der CSU Fraktionschef Joachim Herrmann, der Syndikus bei Siemens war. Und prompt hat Besagter auch eine prima Pressekampagne am 26.10. inszeniert:
"Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Siemens vorbildlich."
steht hier: http://www.csu-landtag.de/htmlexport/101_32303035323134.html
Sowas hört man gern in diesen Zeiten. Ich frag mich nur selbst ständig, was ich drüber denken soll? Wollen die einen wirklich provozieren? Wollen die französische Verhältnisse? Halten die einen wirklich für so blöd?
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