Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG – Was passiert mit SEN?
erstellt von dave
—
zuletzt verändert:
27.12.2014 01:12
Zurück zu Siemens Stellenabbau
Die Süddeutsche Zeitung schreibt heute unter "Einig über Abbau von Arbeitsplätzen"
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/941/167459/
"Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung aus Unternehmenskreisen ist vorgesehen, dass etwa 800 Beschäftigte das Angebot erhalten, sich umschulen zu lassen und auf andere Stellen im Konzern zu wechseln. Weitere 270 Mitarbeiter könnten in den vorgezogenen Ruhestand gehen. Die übrigen betroffenen Beschäftigten sollen offenbar Aufhebungsverträge mit hoch dotierten Abfindungen erhalten."
800 sollen sich umschulen lassen und auf andere Stellen im Konzern wechseln. Also eine neue Fachausbildung? Wird ein Arbeitsplatz an Abschluss der Ausbildung zugesichert oder besteht bereits bei Vertragsabschluss ein gesicherter Arbeitsplatz? Wo sollen die 800 Arbeitsplätze bereitgestellt werden und wie wird der Verdienst geregelt?
270 sollen in den vorgezogenen Ruhestand gehen. Ob alle 270 Mitarbeiter dies auch wollen?
Aufhebungsverträge mit hoch dotierten Abfindungen? Siemens hat noch nie mehr als ein Monatsentgelt pro Jahr Firmenzugehörigkeit gezahlt. Warum sollte sich dies bei SEN ändern. Keine Abfindungen über dem von NSN erwarten.
Diese Nachricht soll, wie die Pressekonferenz, nur die Öffentlichkeit verwirren.
Auch die Meldung bei n.tv soll nur verwirren. Der Stellenabbau kommt
http://www.n-tv.de/944619.html?060420080954
"Siemens vorsichtig optimistisch Geringerer SEN-Stellenabbau?"
"Der Stellenabbau in der zum Verkauf stehenden Siemens-Telekomsparte SEN könnte laut einem Zeitungsbericht geringer ausfallen als zunächst angekündigt. In Verhandlungskreisen sei man vorsichtig optimistisch, dass in Deutschland weniger Arbeitsplätze als die im Februar genannten 2000 Jobs gestrichen werden könnten, schreibt die Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag"."
Die Haus und Hof Presse der Siemens AG meldet weiter von den SEN Verhandlungen.
Ein Siemens-Sprecher bestätigte am Montag in München damit einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung» von heute. Im ersten Schritt geht es in der Telekomsparte SEN um den Abbau von 1200 Arbeitsplätzen, mittelfristig sollen weitere 800 Stellen abgebaut werden. Mit einer Einigung zwischen Siemens und der IG Metall wird nach Informationen aus Branchenkreisen möglicherweise noch in dieser Woche gerechnet.
Einigung zwischen Siemens und der IG Metall? Sind nicht Betriebsrat und Vorstand die Verhandlungspartner? Was wird hier für ein Spiel gespielt?
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/9051
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/941/167459/
Normal ist der Engagement Poll bereits letzte Woche ausgelaufen. Aber die Teilnahme hat nicht die 60% erreicht. Also eine Woche Nachfrist. Doch bereits jetzt zeichnet sich einige Ergebnisse ab.
Auf die Frage: "Ihre Einschätzung: Wird Ihre Region bzw. Ihr Geschäftsbereich nach dem Umbau genügend Solidarität, Flexibilität und Fachkompetenz aufbringen, um die Arbeit auch in verkleinerten Teams effizient zu schaffen?"
Fast 8000 haben die Frage beantwortet und mehr als die Hälfte haben mit Nein geantwortet.
Die Frage: "Ungeachtet der persönlichen Sorge, die Sie oder Kollegen verständlicherweise verspüren: Glauben Sie, dass die Pläne richtig sind, um SEN in eine erfolgreiche Zukunft zu führen?"
Ein Drittel der 8000 haben sich für Nein entschieden.
Die Antworten zeigen die Stimmung in der Belegschaft. Ob der kommende Interessensausgleich sich auf die ausstehenden Antworten auswirkt?
Viel interessanter wäre die umgekehrte Frage, ob sich die Antworten auf den kommenden Interessenausgleich auswirken. Aber ich fürchte die Antwort kennen wir alle -
solche Polls haben nur eine reine Ventilfunktion zum Dampfablassen, dieser Feedback
interessiert keinen, eigentlich interessiert überhaupt niemanden wie die Belegschaft denkt, geschweige denn dass man sich bei künftigem Handeln, bei Verhandlungen etc.
daran zu orientieren gedenkt - und leider schließt das häufig auch den BR mit ein.
Bei NSN haben sie das auch vor. Es gibt schon ein Blog zu diesem Thema mit der Bitte, auch schön brav mitzumachen, damit in Zukunft alles viel, viel besser wird in dieser Firma. Ich hab gedacht, jetzt haut's mich vom Hocker. Rein aus Jux fing ich kann eine ziemlich alberne Wortklauberei als Kommentar an (die englische Sprache ist und bleibt mein Lieblingsspielzeug) und siehe da, es beteiligen sich einige Kollegen ganz ernsthaft daran! Wie die Anglisten an der Uni. Soweit sind wir also schon: Wir vergnügen uns mit linguistischen Feinheiten, um nicht vor Langeweile einzuschlafen. Wo soll das noch hinführen...
Heidi, wenn Ihr Euch bei NSN schon langweilt, gibt es in der Martinsstrasse sicher zuviele Mitarbeiter. Da ist Head Count Reduction als Dauerbrenner angesagt. Die Opinion Polls - von Experten analysiert - geben auch Anhaltspunkte zur Auslastung der Mitarbeiter. Ist die Beteiligungsquote niedrig, ist das ein Indiz, dass die Kollege das Management nicht mehr respektieren. DC Empfehlung: sich mit Hilfe der beE einen neuen Job suchen.
Nach dem keine Informationen vorliegen, haben sich Siemens und der Betriebsrat nicht geeinigt. Lag es an den hohen Forderungen des Betriebsrats? Steht Siemens nicht mehr zu den Zusagen auf der Pressekonferenz, dass unter ihrer Regie die Sanierung durchgeführt wird? Für Mitte der Woche ist eine Betriebsversammlung angekündigt. Ob dann eine Vollzugsmeldung verkündet wird.
Auch der Mitarbeiter Update könnte eine Meldung bringen, nur heute wurde nichts gemeldet.
Die Gesundheitsumfrage auf der InWaChRo-Homepage hat u.a. ergeben,
dass 12% der Feedbackgeber angaben, derzeit keine Arbeit zu haben.
Wohlgemerkt: Einen "Job" mit Gehalt und Arbeitszeiten, aber eben nichts zu tun.
Das bringt mich auf ganz andere Gedanken als DC.
Auf den nämlich, dass das ein ganz typischer Missstand ist, wie er nur und ausschließlich nur in managergeführten Unternehmen wie NSN (oder auch SEN, Siemens, ...) vorkommen kann.
In einem eigentümergeführten mittelständischen Unternehmen würde jeder Unternehmer sagen
"solange Du auf meiner Payroll stehst lieferst Du für Deine Kohle auch eine Arbeitsleistung ab", unabhängig davon was das für Mitarbeiter (geliebte oder ungeliebte) sind. Arbeit gibt's schließlich genug. Stattdessen lässt man so viele Mitarbeiter bei vollem Gehalt untätig herumsitzen, schlimmer noch, arbeitswillige Mitarbeiter ziehen sogar vor Gericht um zu erzwingen, dass sie außer ihrem Gehalt auch noch was zu arbeiten kriegen! (und bekommen natürlich Recht; im Gerichtsurteil wird dann dazu sogar noch das Grundgesetz zitiert) Verkehrte Welt, weit sind wir gekommen!
Eine andere Antwort als DC's Lieblingskind "beE" könnte lauten "vernünftige Verteilung
der vorhandenen Arbeit". Die einen wissen nicht mehr wo ihnen der Kopf steht vor lauter
Arbeit, und die anderen drehen unfreiwillig Däumchen! Ich finde es gut, ehrlich gesagt,
dass Letztere dazu stehen und sagen "hallo ich würde gerne mehr tun, darf aber nicht".
Denn nur wenn dieser Irrwitz offen ausgesprochen wird, kommt vielleicht dann doch auch mal jemand auf die Idee damit Schluss machen zu wollen. In Zukunft vielleicht sogar von sich aus, weil das eine selbstverständliche Führungsaufgabe wäre, und nicht erst nachdem man durch ein Gerichtsurteil dazu gezwungen wurde.
Woran kann es liegen, dass es keinen Vertrag gibt? Nur am Geld, was sonst. Erst große Versprechungen auf der Pressekonferenz machen und wenn es um die Realisierung der Zusagen geht, wird gekniffen und keine Verantwortung übernommen. Das Image von Siemens als "sozialer" Arbeitgeber sollte öffentlich aufpoliert werden. Jetzt ohne Presserummel achte Joe Käser aufs Geld und Siegfried Russwurm lehnt sich mit der Personalverantwortung zurück.
"Wir rechnen Mitte nächster Woche mit einem Ergebnis", hieß es. War wohl nix in dieser Woche.
Die Erwartungen wurde in Rosa - statt Rotstift im Euro am Sonntag beschrieben.
http://www.finanzen.net/eurams/eurams_aktuell.asp?pkBerichtNr=157817
Was nützt denn dieser ganze Kündigungsschutz, wenn es den Menschen so an die Gesundheit geht wie im Gesundheitsreport von Frau Wanzek beschrieben? Wenn das Haus fertig gebaut ist, dann gibt es da keine Arbeit mehr. Also nichts wie weg von dieser Baustelle und was anderes angefangen. Was bringt denn dieses ganze Null-Future-Rumgehänge? Lieber bt, wenn soll man denn verklagen, wenn das Haus fertig gebaut ist und schon alle eine Wohnung haben (Oder ein Handy)? Es soll ja Leute geben, die es für sinnlos halten von dem toten Pferd abzusteigen und sich lieber für einen anderen Umgang mit dem toten Pferd entscheiden. Aber wie zielführend ist das?
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Was nützt denn dieser ganze Kündigungsschutz, wenn es den Menschen so an die Gesundheit geht wie im Gesundheitsreport von Frau Wanzek beschrieben? [/quote]Sind Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen finaziellen Probleme der Gesundheit förderlicher? Nach meinem Kenntnisstand nicht.
Eine beE soll ja gerade die Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit verhindern. Deswegen wird sie i.d.R. auch von der Agentur fuer Arbeit unterstuetzt.
SEN und NSN Mitarbeiter, die sich langweilen oder schon innerlich gekuendigt haben, sollten sich besser fuer den Fortschritt, fuer den Eintritt in die beE, entscheiden. Neuer Elan, neue Chancen, Qualifizierungsangebote, neuer Job, bessere Gesundheit!
Bis heute gibt es keine Presseinformationen über den Verhandlungsstand zwischen Siemens und dem Betriebsrat über den Sozialplan. Sind die Verhandlungen ins Stocken geraten? Siemens hat es doch eilig diese Verhandlungen zu führen, weil sie SEN für den Verkauf hübsch machen will. Besteht keine Eile mehr, weil der Käufer kein Interesse mehr an SEN hat?
Dieses Auf und Ab erleben die Mitarbeiter seit fast zwei Jahren. Will Siemens jetzt den Fristablauf für den Kündigungsschutz aus der Überleitungsvereinbarung abwarten? Mit derartigen Drohungen können Mitarbeiter nicht erschreckt werden.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Es soll ja Leute geben, die es für sinnlos halten von dem toten Pferd abzusteigen und sich lieber für einen anderen Umgang mit dem toten Pferd entscheiden. Aber wie zielführend ist das?[/quote]
Es kommt auch darauf an, ob das Pferd wirklich tot ist, oder ob es gezielt misshandelt wird, bis nur noch die Notschlachtung (sprich: Insolvenz) als Ausweg bleibt. Letzteres drängt sich im Falle NSN Deutschland regelrecht auf.
...Notschlachtung (sprich: Insolvenz) als Ausweg bleibt. Letzteres drängt sich im Falle NSN Deutschland regelrecht auf...
Heidi, das liegt natuerlich in erster Linie an Euch in der Martinsstrasse. Kunden zufrieden stellen, effizient arbeiten, besser als die Kollegen in den BRIC Laendern sein. Dann ist auch das Insolvenzrisiko gering. Beispiel auch BENQ. Waehrend Mobile Phones Deutschland Verluste schrieb, waren die Handy-Fabriken in China und Brasilien aeusserst profitabel.
Leider ist Muenchen - was den ex COM Bereich betrifft, bereits ein Elefantenfriedhof geworden. Zu hoher AT Anteil, Gehaelter auf Fuehrungskraefte Niveau fuer Leute, die eigentlich nur Sachbearbeitertaetigkeiten machen usw. kann sich ein Konzern auf Lange Sicht nicht leisten.
Die Süddeutsche Zeitung ist wieder besser informiert als die Mitarbeiter. Es wird deutlich die Position der Siemens AG als Eigentümer von SEN wiedergegeben.
"Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ließen die Arbeitnehmervertreter am Donnerstagabend eine Frist des Managements zur Annahme des Sanierungsplans verstreichen."
Warum haben die Betriebsräte diese Frist verstreichen lassen? Weil z.B. Zusagen nicht eingehalten wurden oder neue Bedingungen aufgetaucht sind, oder u.s.w.
"Trotz stiller Diplomatie hinter den Kulissen blieben zahlreiche Betriebsräte der betroffenen Sparte aber nach Angaben aus Verhandlungskreisen bei ihrer harten Haltung. Sie fordern weit reichende Garantien des Siemens-Managements beim Verkauf der Sparte."
Zusagen der Siemens AG sollen verbindlich sein und auch gerichtlich belastbar. Schönwetteraussagen und unverbindliche Erklärungen nutzen nichts. Das Beispiel BenQ hat dies gezeigt. Beste Beispiel sind die reisekostenrichtlinien im Falle einer Versetzung. Dort wird viel zugesagt, aber immer un ter dem Vorbehalt "kann". Gut das sich die SEN Betriebsräte kein Augenpulver andrehen lassen wollen.
"Ein Teil der Beschäftigten habe Chancen, mit neuer Qualifikation an anderer Stelle im Konzern wieder einen Job zu finden - "wenn Stelle und Bewerber zusammenpassen", so Russwurm."
Neue Stellen für die Mitarbeiter von SEN. Das klingt schön, aber der Nachsatz ist erneut der siemenstypische Vorbehalt.
Artikel: Streit um Stellenabbau vom 12.04.2008
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/165/168677/
Das Problem ist nicht MchM-spezifisch: Irgendwer irgendwo auf der Welt ist immer billiger.
Selbst in China werden manchen Unternehmern die Arbeitnehmer in den Küstenregionen
schon wieder zu teuer, deshalb ziehen sie nun ins Landesinnere weiter.
Vom Geschäftsergebnis ist dieser Effekt leider weitgehend unabhängig, d.h.:
Wenn ich durch meine Arbeit dazu beitrage, dass die Firma gutes Geld verdient,
habe ich damit noch lange keinen sicheren Arbeitsplatz mehr.
"Trotz stiller Diplomatie hinter den Kulissen": Habe ich schon mal erwähnt
dass ich diese Geheimdiplomatie hinter verschlossenen Türen HASSE ?!
Irgend welche selbst ernannten Interessenvertreter verhandeln ohne Auftrag der
beschlossenen Belegschaft heimlich und hinter verschlossenen Türen über unser Schicksal,
nach Wochen gibt man dann zu jetzt mit Verhandlungen zu beginnen (die in Wahrheit
schon fast abgeschlossen sind), und - oh Wunder - nach wenigen Tagen dann schon
das fertige Verhandlungsergebnis! Das man in der Regel zuerst aus der Presse erfährt.
Mit "man" meine ich nicht nur die Belegschaft, sondern häufig auch ihren örtlichen Betriebsrat.
Und das sind dann "vollendete Tatsachen", an denen sich nichts mehr ändern lässt:
Vogel friss oder stirb.
Diese bevormundente Geheimdiplomatie, die die betroffene Belegschaft vollständig
außen vor lässt, ist einer der Punkte, in denen sich NCI-Betriebsräte von den anderen
Betriebsräten unterscheiden. Klar muss man nicht minutiös jedes Verhandlungs-
Zwischenergebnis gleich berichten, man muss auch mal ein paar Tage lang etwas
vertraulich verhandeln können, aber - in der Regel stimmt schon: "Wer etwas verbirgt hat etwas zu verbergen". Ist noch selten was Gutes für uns dabei herausgekommen. Und es stimmt schon was Du schreibst: Solche Weichmacher wie "aus heutiger Sicht", "wenn...", "möglichst" etc. entwerten jedes Verhandlungsergebnis völlig, und genau solche Weichmacher sind häufig das Ergebnis solcher Geheimdiplomatie. Eine frühzeitig einbezogene Belegschaft würde sich mit sowas schwerlich abspeisen lassen.
[quote:dc format="text/plain"]Heidi, das liegt natuerlich in erster Linie an Euch in der Martinsstrasse. Kunden zufrieden stellen, effizient arbeiten, besser als die Kollegen in den BRIC Laendern sein. [/quote]
Wir müssen nicht besser, sondern billiger sein. Und das ist praktisch nicht zu schaffen, wenn sogar ich viel zu teuer bin! Im Vergleich zu den meisten meiner Kollegen habe ich ein eher geringes Einkommen. Man hört ja immer wieder, dass in Deutschland das soziale Netz abgebaut werden muss, damit dieses Land international wieder konkurrrenzfähig wird. Das wird noch richtig übel, denn ich kenne ja diejenigen, denen es in Zukunft schlechter gehen soll! Und das sind bestimmt nicht die Spitzenverdiener, die Sachbearbeiter-Tätigkeiten ausführen.
Unter der Überschrift "SEN-Meister: Siemens holt die Axt raus" wird in deutlicher und verständlicher Sprache das von Siemens gewünschte Ergebnis dargelegt.
"Bei der Telefonnetzwerk-Sparte SEN rollen die Köpfe. Natürlich nicht freiwillig, denn die Konzernspitze säbelt durch die Reihen der Mitarbeiter."
Einfache Worte die die erzwungene "Freiwilligkeit" aufzeigen. Trotz Kündigungsschutz aus der Überleitungsvereinbarung sollen die 1200 bis 2000 Mitarbeiter "freiwillig" gehen.
"Rund 300 Mitarbeitern wird soeben Altersteilzeit angeboten, 900 werden vorbehaltlich ihrer Zustimmung in eine Transfergesellschaft abgeschoben, wo sie 2 Jahre mit geringerem Gehalt “zwischengelagert” werden, bevor sie dann ganz auf der Straße sitzen, sofern sie nicht zu vermitteln sind."
Das ganze kostet Geld, aber SIemens ist langjährige Mitarbeiter los. Was mit den Leuten nach der beE passiert ist egal, Hauptsache es ist "Sozialverträglich".
http://www.theinquirer.de/2008/04/15/senmeister_siemens_holt_die_axt_raus.html
Präambel
Wirtschaftliche Situation SEN
Der Markt für Unternehmenskommunikation wird sich weiter konsolidieren. Die Siemens AG als Gesellschafterin der SEN steht in Verhandlungen mit potentiellen Partnern, um diese Entwicklung aktiv mit zu gestalten und SEN bei einer entsprechend guten Möglichkeit in eine Partnerschaft einzubringen.
Das Tempo, mit dem die Branche sich vom national geprägten Telekommunikationsgeschäft hin zum globalen Software- und Servicebusiness wandelt, nimmt rasant zu.
Um weitere Kostensenkungen zu erreichen, muss SEN weltweit mit standardisierten Prozessen arbeiten. SEN muss sich zu einem echten Welt-Unternehmen wandeln, mit einer globalen Unternehmensstruktur.
Im Detail bedeutet das u. а. folgende Herausforderungen:
- Technologiewandel hin zu VoIP
- Im Großkundensegment Wandel vom Produkt- zum Lösungsgeschäft
- Weiter rückläufiges Mietgeschäft
- Wandel vom klassischen Wartungsgeschäft hin zu höherwertigen Serviceleistungen
Umfassendes Turnaround Program
Die wichtigsten Maßnahmen bündelt SEN intern in einem umfassenden Turnaround Programm. Für die Kunden ist dies durch die erfolgreiche Einführung der neuen weltweiten Positionierung („Open Communications") bereits spürbar geworden und wird in 2008 durch weitere Neuerungen wie den OpenScape Unified Communications Server, OpenScape Video oder OpenScale Services, etc. untermauert. Der steigende Anteil verkaufter Produktlinien (Stichwort HiPath 8000) und Services im Zielsegment sowie bedeutende Kundengewinne bestätigen diese Strategie.
0. Personalanpassungsbedarf
Mit dem gesamten Maßnahmen Bündel aus Restrukturierung, Turnaround Programm und Produktoffensive soll die Kostenposition von SEN global als auch regional verbessert, die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland gestärkt und die Fokussierung auf ertragsreiche Zukunftsthemen ausgebaut werden. Die Umsetzung dieser Programme führt zu einem Personalanpassungsbedarf in Höhe von 1.240 Mitarbeitern (rechnerisch).
Die in diesem Zusammenhang mit den vorgenannten Programmen verbundenen Maßnahmen stellen Betriebsänderungen gemäß § 111 S.3 Nr. 1, 4, 5 BetrVG dar.
Durch die Berücksichtigung bereits vereinbarter bzw. erfolgter Austritte und unter der Bedingung, daß alle 262 Mitarbeiter, die alle Voraussetzungen einer ATZ erfüllen, diese auch abschließen und in die Siemens AG wechseln, ergibt sich ein noch offener Anpassungsbedarf von 822 Mitarbeitern (rechnerisch).
Tabelle 1:
Bereich Summe TK ÜT Nord Mitte Süd
HQ 24% 56% 44% - - -
FuE 15% 61% 39% - - -
LAB 38% 98% 2% 1% 1% 5%
SMB 23% 97% 3% 3% 0% 3%
Summe 100% = 822 MA(rechnerisch)
Sofern nicht alle Mitarbeiter den angebotenen ATZ-Vertrag annehmen, erhöht sich der offene Anpassungsbedarf entsprechend.
Sofern eine Nachbenennung von weiteren Mitarbeitern notwendig wird, wird firmenseits dabei berücksichtigt, dass die Relation zwischen Tarifmitarbeiter und ÜT im Stammhaus, in der Entwicklung sowie in den Regionen Nord, Mitte, Süd für LAB und SMB getrennt wie in der Ursprungsliste (Zusammenfassung siehe Tabelle 1) beibehalten wird.
Sofern bis zum 30.6.2008 nicht eine gern. Ziffer 0. hinreichende Zahl von Austritten aus der SEN vereinbart wurde, so wird weiteren Mitarbeitern ein Angebot nach dieser Regelung unterbreitet. Hierfür wird - bei unverändertem Ende der ЬеЕ - eine zweite Eintrittsmöglichkeit zum 1.10.2008 eröffnet.
Der SEN GBR und die SEN GF bilden eine Arbeitsgruppe (je zwei Personen) die die Einhaltung der Struktur des Personalanpassungsbedarf, wie oben begrenzt, sicherstellt.
Mit der Tabelle habe ich meine Probleme. Der erste Teil ist noch berechenbar und verständlich.
Umrechnung nach Mitarbeiter:
HQ: 197,28 davon 110,48 Tarif und 86,80 Übertarif
FuE: 43,20 davon 26,35 Tarif und 16,85 Übertarif
LAB:109,44 davon 107,25 Tarif und 2,19 Übertarif
SMB: 66,24 davon 64,25 Tarif und 1,99 Übertarif
Die Aufteilung von LAB und SMB nach den Regionen Nord, Mitte und Süd kann mit diesen Werten nicht berechnet werden. Die Werte machen keinen Sinn, oder verstehe ich was falsch?
1. Geltungsbereich
1.1. räumlich: alle Betriebe der SEN (Betriebsratseinheiten Е1 bis E 10)
1.2. persönlich: alle Mitarbeiter der SEN, soweit sie keine Leitenden Angestellten gemäß § 5 Abs. 3 BetrVG sind.
1.3. zeitlich: bis zum Abschluss der oben bezeichneten Personalanpassungsmaßnahmen
1.4. Diese Vereinbarung gilt nicht für Mitarbeiter,
- deren Arbeitsverhältnis aufgrund einer Befristung endet,
- die aus anderen als betriebsbedingten Gründen das Unternehmen verlassen,
- die zu den jeweils möglichen beE-Eintrittstermine ungekürztes Altersruhegeld aus der gesetzlichen Rentenversicherung beanspruchen können,
- die die Voraussetzungen für eine Altersteilzeit oder vorzeitige Beendigung von Arbeitsverhältnissen älterer Mitarbeiter (vB) erfüllen und mit denen eine solche vereinbart wurde,
- die aufgrund einer Eigenkündigung ausscheiden, es sei denn, diese vermeidet eine betriebsbedingte, arbeitgeberseitige Kündigung.
2. Beschäftigungssichernde Maßnahmen
Um den o.g. Personalabbau zu erreichen und damit - soweit möglich - die Beschäftigung für die übrige Belegschaft zu sichern, werden die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen umgesetzt:
2.1. Soweit möglich, werden angesprochene Mitarbeiter auf vergleichbaren freien Arbeitsplätzen - auch in anderen Betrieben des Unternehmens und des Konzerns - beschäftigt (Versetzungen). Für diese Mitarbeiter wird ab 14.04.2008 bis zum 30.09.2008 eine Betreuungseinheit zur Arbeitsplatzvermittlung eingerichtet. Diese Personaldrehscheibe wird von GSS HR PS РТ/RS gesteuert. Hierdurch soll die standortübergreifende, konzernweite sowie externe Vermittlung von Mitarbeitern verstärkt werden.
Die örtlichen Betriebsräte werden rechtzeitig und umfassend eingebunden, um den Mitarbeitern einen optimalen Zugang zu den offenen Stellen zu gewährleisten.
2.2. Spezielle Qualifizierungsmöglichkeit
а) Mitarbeitern wird eine Qualifizierung mit dem Ziel ermöglicht, einen durch die IHK anerkannten Abschluss zu erreichen (Fachkraft, Facharbeiterbrief oder IHK¬Prüfungszeugnis). Die Durchführung erfolgt durch die Siemens AG, SPE für die von ihr abgedeckten Ausbildungsrichtungen.
b) Andere von der SPE unterstützte Qualifizierungsmöglichkeiten (z. B. Bachelor, FISI) können ermöglicht werden.
с) Voraussetzung für den Beginn dieser Ausbildungsmaßnahmen ist insbesondere der Wechsel in die ЬеЕ gemäß Ziffer 3 und dass die Ausbildung längstens mit der beE Laufzeit abschließbar ist.
2.3. Angebot von Aufhebungsverträgen (mit anschließendem Eintritt in eine betriebsorganisatorisch eigenständige Einheit (§ 216b SGB 111) gern. Ziffer 3 dieser Vereinbarung; KompTime). Möglichkeiten eines "Ringtausches" werden nach Absprache zwischen örtlichem Betriebsrat und Betriebsleitung genutzt. Ringtausch liegt vor, wenn ein Mitarbeiter seine Bereitschaft zum Abschluss eines Aufhebungsvertrages bekundet, der nicht unter den Geltungsbereich dieser Regelung fällt. Sofern keine betrieblichen Erfordernisse dagegen sprechen, kann das Arbeitsverhältnis einvernehmlich beendet werden. Der frei werdende Arbeitsplatz ist nach Absprache zwischen dem örtlichen Betriebsrat und der örtlichen Betriebsleitung von einem Mitarbeiter zu besetzen, dessen Arbeitsplatz entfällt, soweit dies fachlich - ggf. mit einer vertretbaren Anpassungsqualifizierung von längstens 6 Monaten - möglich ist.
2.4. von Altersteilzeitverträgen im Blockmodell (ATZ, vgl. СР-RS 06198 mit Nachträgen; auf Ziffer Х 4а der Abfindungsregelung im genannten СР-RS wird besonders hingewiesen). Zur Möglichkeit des Ringtausches siehe 2.3.
Mitarbeiter, die bis zum 15.06.2008 neu einen ATZ-Vertrag abschließen (max. Gesamtlaufzeit 6 Jahre; Beginn Aktivphase der ATZ: frühestmöglicher Zeitpunkt), erhalten ein Angebot, ab 01.07.2008 in die Siemens AG, СOM PC überzutreten. Der bisherige Dienstsitz wird beibehalten; Versetzungen werden dadurch nicht eingeschränkt. Sie haben gleichzeitig die Bereitschaft zu erklären, im Rahmen des AÜG auch in anderen Unternehmen zu arbeiten, der vertragliche Tätigkeitsbereich kann mit dieser Änderung in zumutbarem Umfang geändert werden, um die Ausleihchancen zu erhöhen.
2.5. Angebot von "vorzeitigen Beendigungen von Arbeitsverhältnissen älterer Mitarbeiter" (vB, vgl. СР-АS 69104). Zur Möglichkeit des Ringtausches siehe 2.3.
2.6. Angebot von Aufhebungsverträgen ohne anschließenden Eintritt in eine betriebsorganisatorisch eigenständige Einheit (beE) (gern. Ziffer 3 dieser Vereinbarung). Zur Möglichkeit des Ringtausches siehe 2.3.
2.7. Bei den Vermittlungen auf freie Stellen werden auch Arbeitsplätze - insbesondere im grenznahen - Ausland berücksichtigt.
2.8. Bei schwerbehinderten und diesen gleichgestellten Mitarbeitern steht der Erhalt des Arbeitsplatzes im Vordergrund. Falls dies nicht möglich ist, sind alle Maßnahmen auszuschöpfen, um diesen eine Beschäftigungsmöglichkeit im Betrieb bzw. im Unternehmen und im Konzern anzubieten. Sollte es hierbei zu besonderen Härten kommen, werden die jeweilige Betriebsleitung und der örtliche Betriebsrat unter Einbeziehung der Personalabteilung sowie der Schwerbehindertenvertretung versuchen, diese einvernehmlich zu regeln. Unbeschadet dessen können auch schwerbehinderte und diesen gleichgestellte Mitarbeiter von bestehenden Firmenregelungen (z.B. ATZ, vB) sowie von Aufhebungsverträgen Gebrauch machen.
Die Personalverantwortlichen werden diese Angebote unter Einbeziehung der Schwerbehindertenvertretung den betroffenen Mitarbeitern unterbreiten.
Da wird mit dem Betriebsrat wochenlang verhandelt und den Mitarbeitern und Betriebsräten wichtige Informationen vorenthalten. Am Dienstag 29. April 2008 wird der Aufsichtsrat der Siemens AG um 14:00 Uhr zusammenkommen. Thema wird der Verkauf von SEN sein. Dies zeigt deutlich, daß die ganze Personalbeseitigungsaktion nur für den Finanzinvestor durchgeführt wird, damit dieser SEN übernehmen will. Der neue Inhaber will keine Folgekosten für ATZ, beE u.s.w. mitkaufen.
"D I E N S T A G, 29. April: ....**14:00 DE/Siemens AG, AR-Sitzung, Themen u.a. Verkauf der Tochter Siemens Enterprise Networks (SEN) und Neustrukturierung des Auslandsgeschäfts, München **"
Info von: http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=74035866
Verhandlungen um Siemens-Telefonsparte SEN ziehen sich offenbar hin
Der Verkauf der Siemens-Telefonsparte SEN verzögert sich einem Pressebericht zufolge. Im April werde es entgegen der Erwartungen in der Branche definitiv keinen Abschluss geben, berichtet das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf Finanzkreise.
Laut Informationen aus der Beteiligungsbranche habe der bisherige Favorit Cerberus zudem eine Reihe von Bedingungen gestellt, schreibt das "Handelsblatt" weiter.
http://www.badisches-tagblatt.de/html/unterticker/00_20080421160034_Verhandlungen_um_Siemens_Telefonsparte_SEN_ziehe.html
Ob es in diesem Sommer zu einem Verkauf kommt? Ist der eingeleitete Personalabbau ein Teil der Bedingungen, die der "Höllenhund" stellt?
Auf Basis von Ploneboard