Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG – Was passiert mit SEN?
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
27.12.2014 01:12
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Hier geht es um eine tarifliche Sache und das sind nun mal die Arbeitgeber und die Gewerkschaften. Die Gewerkschaften werden durch die Mitglieder finanziert. Jahrelang haben alle Mitarbeiter von den Ergebnissen profitiert und haben dafür keine Beiträge entrichtet. Jetzt wollen alle mitreden und davon profitieren. Dies sollen die Gewerkschaftsmitglieder mit ihren Beiträgen finanzieren. Was ist daran ein bitterer Beigeschmack?
Wer zahlt schafft an. Wer sich nicht aktiv beteiligt, braucht hinterher nicht über das Ergebnis schreien. Die anderen sollen ihre Köpfe hinhalten, damit der eigene Arsch in Deckung bleibt. So läuft das nicht. Es geht um die eigenen Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen, da ist der direkte Einsatz erforderlich. Nicht die anderen werden es schon richten und ich warte ab. Mit dieser Einstellung geht es nach unten.
Warum sollen die Gewerkschaftsfunktionäre radikaler sein als die Gewerkschaftsbasis, die Mitglieder?
Die Forderungen der Organisierten sind richtig. Stellt euch diese Frage: Was konnten wir alles zusätzlich durchsetzen, wenn sich mehr / alle beteiligen würden?
Auch die Papiere des Technologiekonzerns Siemens könnten heute erneut Beachtung finden. Siemens-Chef Peter Löscher kündigte an, die Ertragskraft der Geschäfte langfristig weiter stärken zu wollen. Löscher schloss nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch Veränderungen in der IT-Branche SIS nicht aus, an der sein Vorgänger Kleinfeld nach einer Umstrukturierung noch festhielt.
Aus Börse Online von Jörgen Naskrent
http://www.boerse-online.de/markt/496913.html
Die Wichtigkeit des Wortes "noch" oder im Zusammenhang "an der sein Vorgänger Kleinfeld nach einer Umstrukturierung noch festhielt." Die Neuausrichtung auf drei Säulen schreitet weiter voran. Electronics Assembly mit mehr als 2000 Mitarbeitern soll in eine Tochterfirma ausgegliedert werden, um es später zu verkaufen. Und die Aussage über SIS hört sich auch nicht gut an. Löscher zeigt erneut seinen Willen zur "Erneuerung" auf Kosten der Mitarbeiter. Mal sehen was passiert, wenn alle Ärzte neues Material haben und die öffentliche Gesundheitsfürsorge die weiteren Preissteigerungen zur Gewinnerhöhung nicht mehr mitmachen. Dann hat jede Säule ihr vollkommen unerwartetes Problem. Nicht einzeln war Siemens stark, sondern in der Summe.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Siemens verkauft zehnmillionste HiPath 4000-Benutzerlizenz. SEN ist bei VoIP erfolgreich und hat technische Lösungen, die der Markt braucht.
Mit einem Erweiterungsauftrag der E.ON IS, dem IT-Provider des Düsseldorfer Energiekonzerns E.ON, ist die zehnmillionste IP-basierende Benutzerlizenz des Echtzeit-IP-Systems HiPath 4000 von SEN im Einsatz.
Was sollte das Gerede von Joe Kaeser und Siegfried Russwurm auf der Pressekonferenz und im Vorfeld. Soll ein Bereich nach dem anderen schlecht geredet werden, um diese schnell verkaufen zu können? Ein guter Kaufmann preist seine Waren an und macht sie nicht schlecht, um sie dann unter Preis zu verhöckern.[/quote]
Also solche Meldungen passen jetzt gar nicht ins Weltbild der Herren am Wittelsbacher Platz. Die glauben lieber den anerkannten Spezialisten was VoIP betrifft. Und das sind nun mal Analysten und Unternehmensberatungen Und wenn die Damen und Herren Finanz- und Betriebswirtschafler sagen: Also VoIP integriert man bei einem Kunden indem man ihm eine CD per Post schickt, und ihr könnt das nicht weil sich euere 3 Meter hohen Stahlschränke nicht per Post verschicken lassen.
Na, dann glauben die Herren Geschäftsführer und Vorstände eines "Technologieunternehmens"
das.
Es wird wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis Analysten und Unternehmensberatungen für die jüngst in Probleme geratene PG vorschlagen: Also schickt doch den Kunden künftig nur noch den Bauplan einer Gasturbine per CD, dann können sich die Kunden die Turbine selber zusammenbauen und ihr braucht kein Personal mehr.
8)8)
Wenn Joe Kaeser modern sein will, sollte er nicht die veraltete Technologie der CD vor der Presse preisen. Jede bessere Software dank Zugaben, hat heute den Umfang einer DVD. Aber auch dieses Medium ist auf dem Weg alt zu werden. Blu-ray kommt und wird sicher im Datenbereich seinen Einzug halten.
Eine Telefonanlage für mehrere hundert Teilnehmer kann nicht auf einem Laptop installiert werden. Wenn schon öffentlich über Technik gesprochen wird, sollte der Unterschied zwischen einem Kleinrechner und einem Mehrprozessor-Multitasking-System bekannt sein. Schuster bleib bei deinen Leisten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blu-ray_Disc
Lange Zeit hat Peter Löscher an seinem Bild von Siemens gezeichnet. Ein Konzern mit zwei Gesichtern ist da zu sehen: Dort im Zwielicht der schlechte Teil, ein System aus Korruption und schwarzen Kassen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, aufgebaut von verantwortungslosen Managern mit laxer Einstellung zu korrektem Geschäftsgebaren. Auf der anderen Seite der gute Teil, der vor Kraft strotzende Siemens-Konzern, der trotz aller Schmiergeldskandale operativ immer profitabler voranschreitet.
Seit Anfang der Woche ist klar, dass das Management des Siemens-Chefs nach dem Aschenputtel-Prinzip – die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen – nicht funktioniert.
So sieht dies die WirtschaftsWoche heute
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/siemens-und-das-aschenputtel-prinzip-270082/
Wenn dies die Handlungsmaxime von Peter Löscher ist, ist der Ausverkauf der Kommunikationstechnik und weiterer Bereiche noch schändlicher als bisher angenommen. Managementfehler, die zu Korruption und schwarzen Kassen geführt hat, sollen zu Lasten der Belegschaft in Handlungserfolge der neuen Manager umgemünzt werden. Wie zwei Seiten einer Münze, nur die Zeche zahlen immer die Mitarbeiter. Soll der Kommunikationsbereich deshalb komplett aufgelöst werden, weil dort die ersten Hinweise auf das siemensweite System von Kassen aufgetaucht sind? Soll der Kommunikationsbereich deshalb vernichtet werden, weil Joe Kaeser für den Mobilfunkbereich verantwortlich war und damit alle Spuren und Verantwortlichkeiten verwischt werden?
Das Wissen um derartige Machenschaften bedeutet nicht unbedingt eine Gefahr durch die Justiz wie der Fall Thomas Ganswindt zeigt. Hilfe kommt für Ganswindt per Paragraf 153a der Strafprozessordnung, falls die "Schwere der Schuld" es zulässt, durch Einstellung der Ermittlungen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/600/162152
Trotz Wissen um die Anschuldigungen hat Pontius Pilatus geurteilt und seine Hände in Unschuld gewaschen. Fehlurteile gibt es immer wieder.
In Deutschland wird demonstriert und die Österreicher bereiten Streiks vor. Der Aufruf zu Streiks für den Erhalt der Arbeitsplätze sind in Deutschland durch die Gewerkschaften oder Betriebsrat nicht möglich. Aber die Betroffenen können durch ihr Handeln ihre Meinung ausdrücken. Zusätzlich Überstunden, damit der Abbau besser läuft? Schnelle Projektabschlüsse, damit wenn die Leute gehen die Ergebnisse gesichert sind?
Die Liste möglicher Ansatzpunkte ist lang. Jeder einzelne kann sich zurücknehmen, um dem Ganzen nicht Vorschub zu leisten. Ich werde nicht mehr Arbeiten, damit mein Arbeitsplatz oder der meines Kollegen abgebaut werden kann.
"Welche Maßnahmen neben einer bereits geplanten Betriebsversammlung noch gesetzt werden, hängt von Gesprächen mit dem Konzernbetriebsrat in Deutschland ab, den Hagl noch diese Woche aufsucht. Sollten aber bei der Aufsichtsratssitzung Ende März die Umbaupläne auf der Tagesordnung stehen, dann werden auch Streiks nicht mehr ausgeschlossen."
http://www.networld.at/index.html?/articles/0812/30/200919.shtml
Siemens richtet weitere Nicht-Kerngeschäftsbereiche zur Verwertung her. Was heute zum Kerngeschäft zähl, ist morgen auf der Verwertungsliste. So fordern Analysten seit langem die Trennung von der Eisenbahntechnik. Die Belastungen aus dem Kraftwerksbereich sind nicht kalkulierbar, weg damit. Siemens soll Stück für Stück demontiert werden.
SEN soll saniert und finanziell ausgestattet verkauft werden, so die Message der Pressekonferenz. Was verstehen Joe Käser und Siegfried Russwurm darunter oder wollen damit aussagen? Soll der Betriebsrat nächste Woche schnelle einen Sozialplan machen, damit die finanziellen Belastungen kalkuliert werden können, damit dieses Geld zurückgestellt werden kann. Ist dieser Betrag nur dafür Wichtig, dass der Käufer bei Laune gehalten wird. Sanieren bedeute nicht nur die Kopfzahlreduktion durchzuführen, sondern das Geschäft auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen, damit dieses Geschäft zukünftig und langfristig am Markt bestehen kann. Fordern wir den Erhalt der Arbeitsplätze, denn an Arbeit fehlt es nicht. Arbeitnehmer brauchen keine 30 % Rendite.
Was kann die Belegschaft von den Gesprächen in dieser Woche erwarten? Hat die Geschäftsführung überhaupt Handlungsfreiheit oder sind die Grenzen von Siemens eng vorgegeben. Was kann der Gesamtbetriebsrat fordern oder sind die Forderungen bereits durch dem Konzernbetriebsrat abgeklärt? Beim Abbau der 606 war der Gesamtbetriebsrat lange nicht vollständig informiert. Warum werden jetzt beim Abbau vom 2000 so schnell Verhandlungen aufgenommen? Gibt es hier weniger Informationsbedarf.
Mitarbeiter Update vom 25.03.2008
"Wie angekündigt starteten heute termingerecht die Verhandlungen der Siemens AG mit den Arbeitnehmervertretern in Deutschland. Verhandlungen sind für die gesamte Woche angesetzt.
Eines ist klar: Möglichst schnell sollen sozialverträgliche Lösungen für Mitarbeiter gefunden werden, deren Stellen abgebaut werden müssen. In den SEN Gesellschaften außerhalb Deutschlands werden die lokalen Führungskräfte ebenfalls Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern führen.
Ob es am Ende der Woche schon zu einer Einigung kommt, ist offen. Wann mit konkreten Ergebnissen zu rechnen ist, die den Mitarbeitern mehr Klarheit über die nächsten Schritte verschaffen, ist abhängig vom Verlauf dieser Gespräche."
Wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe, fühlt sich der Gesamtbetriebsrat nicht vollständig informiert und sieht weiter einen Beratungsbedarf. Folglich sind derzeit noch keine Verhandlungen an laufen oder termingerecht gestartet worden. Ist hier der Wunsch der Geschäftsführung oder der Mutter Siemens, der Vater der Information an die Mitarbeiter? Erst muss sich der Gesamtbetriebsrat Klarheit verschaffen, bevor die nächsten Schritte kommen.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]
"Wie angekündigt starteten heute termingerecht die Verhandlungen der Siemens AG mit den Arbeitnehmervertretern in Deutschland.
[/quote]
Wieso Verhandlungen der Siemens AG? Ist nicht die SEN Geschäftsführung der Verhandlungspartner für den SEN Gesamtbetriebsrat? Hat der Mitarbeiter Update hier mehr als gewollt die Wahrheit mitgeteilt? Zeigt die Mitteilung auf, wer wirklich im Hintergrund die Verhandlungen steuert. Ob der Gesamtbetriebsrat unter dem Diktat des Konzernbetriebsrates steht.
Der Finanzinvestor Cerberus, der in vielen Spekulationen als aussichtsreichster Kandidat für SEN gehandelt wird, ist offenbar nicht mehr bereit, gemeinsam mit der Bremer OHB die Übernahme der drei Airbuswerke in Varel, Nordenham und Augsburg zu stemmen.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/128/164663/
"Durch die Kreditkrise in den USA haben derzeit auch große Hedge-Fonds Probleme, größere Transaktionen zu finanzieren. In Branchenkreisen wird nicht mehr ausgeschlossen, dass der Deal mit OHB/Cerberus platzen könnte."
Ob Cerberus für die Übernahme von SEN Geld auftreiben kann? Ob SEN die erhoffte Rendite bringen kann, damit Cerberus die gestiegenen Zinsen ausgleichen kann. Sonst sinkt die Rendite für den Finanzinvestor und damit wird die Finanzierung zu einem Risiko.
Es ist nicht nur die Geschäftsleitung am Verhandlungstisch, sondern auch die Siemens AG. Es wird wohl über eine beE verhandelt. Dies ist nicht neu für die Verhandlungsgruppe, da die Einrichtung einer beE bereits auf der Pressekonferenz angekündigt wurde. Zusätzlich soll eine direkte Qualifizierung auf offenen Stellen bei Siemens kommen. Wie Siegfried Russwurm auf der Pressekonferenz mitgeteilt hat, sind massenhaft offene Stellen bei Siemens vorhanden. Diese offenen Stellen sollen so mit den abzubauenden Mitarbeitern besetzt werden. Diese interne Vermittlung wurde bereits mehrfach mit einer Personaldrehscheibe durchgeführt. Vielleicht wird diese Art der Personalweiterreichung auch so ein großer Erfolg wie die beEs von Siemens demnächst beschert.
Irgendwie muss die Geschäftsführung die angestrebte freiwillige Aufgabe des derzeitigen Arbeitsplatzes bei SEN für die Betroffenen interessant und zukunftsträchtig gestaltet werden. Sonst wird bei bestehendem Kündigungsschutz bis 30.9.2009 keiner so schnell einen Aufhebungs- oder Auflösungsvertrag unterschreiben. Hier ist Kreativität und Geld gefragt.
"Vielleicht wird diese Art der Personalweiterreichung auch so ein großer Erfolg wie die beEs von Siemens demnächst beschert."
??????
Diesen Satz verstehe ich leider nicht!!!! Die beE`s von Siemens sind ERFOLGREICH????? Ist das so gemeint?
Wenn ja, sorry, aber die beE ist alles andere als ERFOLGREICH und ich kann jedem nur abraten den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben, nur um in die beE hinein zu kommen!!!!! Es sei denn, man hat einen anderen JOB sicher in der Tasche oder aber man ist min. 59 Jahre und kommt mit der Abfindungssumme bis zur Rente gut hin!!! Aber nicht, weil es in der beE sooooooooooo schön, gut und ERFOLGREICH ist. Denn QUALIFIZIERUNG findet nicht statt, das wird leider nur vor EINTRITT in die Transfergesellschaft propagiert!!!!
Wenn die Personaldrehscheibe so erfolgreich in der Vermittlung ist, wie Siemens dies von den beE behauptet. Behauptet wird eine Vermittlung von 50 bis 100% je nach Quelle und offiziell von 80 %. Dies könnte Einigen helfen einen anderen Arbeitsplatz im Unternehmen zu finden. Wäre immer noch besser als in die beE zu gehen.
Nur einmal zur Erinnerung was alles in der Hofmannstraße gelaufen ist. Ein prämierter Text von Wolfgang Görl aus der Süddeutschen Zeitung Nr. 137 vom 17. Juni 2004. Der Artikel ist mit dem Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, dem Theodor-Wolff-Preis im Jahr 2005 ausgezeichnet worden.
http://www.bdzv.de/wolfgang_goerl.html
SEN soll in Deutschland um die Hälfte der Mitarbeiter schrumpfen, damit der Rest verkauft werden kann. Nachdem Löscher dies schnell abwickeln will, kann der Käufer schon feststehen. Vielleicht diktiert der Käufer bereits, welche SEN Teile für ihn interessant sind. Genauso kann dies für die Mitarbeiterstruktur gelten. Es wird an den Mitarbeitern liegen, ob die Angebote angenommen werden. Wenn die Mitarbeiter mit dem erstbesten Angebot zufrieden sind, werden sie gehen. Zurückbleiben werden die, welche aus Firmensicht zeitweise gebraucht werden und diejenigen die sich gegen die Angebote stellen. Die Angebote sollen genau geprüft werden, auch mit Hilfe von Rentenberater, Steuerberater, … Sich nicht unter Zeitdruck stellen lassen, in der Ruhe liegt die Kraft.
¨...Denn QUALIFIZIERUNG findet nicht statt, das wird leider nur vor EINTRITT in die Transfergesellschaft propagiert!!!!...¨
Art und Umfang der Qualifizierung in der beE werden von den Arbeitnehmervertretern mit der Firma ausgehandelt, und die Verwendung der Mittel vom paritaetisch besetzten beE Beirat kontrolliert. Es ist letztendlich Aufgabe des GBRs, aus seinem Dornroesschenschlaf aufzuwachen. Auch die Agentur fuer Arbeit, die beEs in der Regel per Kurzarbeitergeld mitfinanziert, koennte die Daumenschrauben andrehen, z.B. die Firma zu einem hoeheren Fortbildungsbudget, z.B. 20.000 Euro statt 4.000 Euro pro Mitarbeiter, bewegen, mit der Drohung, sonst eben kein Kurzarbeitergeld zu zahlen. Der Vorgang, mit Steuermitteln und Sozialversicherungsbeitraegen GEWINNSCHREIBENDEN KONZERNEN Stellenabbau zu finanzieren, ist wirklich einmalig!
Auszug aus einer Mail an die IG Metall Mitglieder von heute:
"Verhandlungen zum Interessenausgleich / Sozialplan
Wie ihr alle wisst, haben die Verhandlungen am Dienstag in Starnberg begonnen. Unser Betriebsrat ist durch seine beiden GBR-Mitglieder G. P. und E. E. sowie durch den (Gesamt-)Schwerbehindertenvertreter W. B. in Starnberg vertreten.
Viel Inhaltliches ist bisher nicht durchgedrungen. Die Verhandlungen gestalten sich offenbar - wie erwartet - recht schwierig. Ein unterschriftsreifer Interessenausgleich/Sozialplan ist bis zum Wochenende kaum noch zu erwarten. Möglicherweise wird man sich auf Eckpunkte einigen und dann die Details an Kommissionen delegieren.
E., G. und W. werden bei der Mitgliederversammlung am 02.04.08 voraussichtlich anwesend sein und werden im Anschluss an die Wahl der Tarifkommissionsmitglieder für Fragen und Antworten zu den Verhandlungen in Starnberg zur Verfügung stehen."
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/kordiconomy/373119/index.do?_vl_backlink=/home/wirtschaft/economist/index.do
Siemens: Ederer gewinnt Machtkampf
"In Österreich bleiben zwei der fünf SEN-Firmen (Call Center und Software-Entwicklung) bestehen."
Für die 500 Mitarbeiter die gehen sollen, soll ein Sozialpaket, also ein Sozialplan und Interessensausgleich vereinbart werden.
"Eine Lösung soll es dem Vernehmen nach auch für die Reste der Telekomsparte, konkret das in der Siemens Enterprise Networks (SEN) gebündelte Nebenstellengeschäft für Firmenkunden, geben. Für die SEN wird auf Konzernebene seit langem ein Käufer gesucht, jetzt soll der Eigentümerwechsel an einen Finanzinvestor unmittelbar bevorstehen."
Der Eigentümerwechsel an einen Finanzinvestor soll unmittelbar bevorstehen? Werden mit den Verhandlungen über einen Sozialplan und Interessensausgleich mit dem Gesamtbetriebsrat die letzten Hürden für den Verkauf beseitigt. Wieviele Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsplatz trotz Kündigungsausschluss bist 30.9.2009 freiwillig aufgeben?
"In Österreich bleiben zwei der fünf SEN-Firmen (Call Center und Software-Entwicklung) bestehen."
Hat Joe Käser auf der Pressekonferenz gesagt, dass sich SEN von Call Center Aktivitäten trennen will. Weil der Betrieb von Call Center nicht das Kerngeschäft von SEN ist. Er sprach von über 1000 Mitarbeitern in diesem Bereich. Vorallem in Südamerika sollen diese Call Center verkauft werden. Call Center in Südamerika sind nicht Kerngeschäft, aber in Österreich. Wird den Österreichern was vorgemacht?
Lauf Focus ist ein Sozialplan und Interessensausgleich im April noch zu erwarten.
"Die Verhandlungen der vergangenen Woche seien "ergebnisorientiert geführt" worden und "in der Sache konstruktiv gewesen". "Es wurden Annäherungen erreicht", verlautete aus zwei Quellen aus dem Umfeld der Verhandlungen. Die groben Eckdaten seien skizziert, nun müssten die Details verhandelt werden, sagte eine dritte mit dem Vorgang vertraute Person. Einer der Informanten rechnet damit, dass bereits in den nächsten zwei Wochen eine Vereinbarung erzielt wird."
http://kurse.focus.de/news?ID_NEWS=72595521
Von ergebnisorientierten Verhandlungen kann erst dann die Rede sein, wenn auch einige Manager und sog. Arbeitnehmervertreter mit in die beE gehen. Nur dann duerfen die Konditionen gut ausgehandelt sein, da einige Verhandlungsfuehrer auch persoenlich betroffen sind. Chefs gehen mit guten Beispiel voran - Karrieresprung SEN - beE!
Es gibt derzeit nur eine Einigung auf Eckpunkte. Die Vereinbarung ist in der textlichen Bearbeitung und soll am 7.4. weiterverhandelt werden. Erst wenn der Text fertig vorliegt, kann der Gesamtbetriebsrat über den Interessensausgleich und Sozialplan abstimmen. Ist der Sozialplan nicht eine örtliche Angelegenheit?
Bis jetzt gibt es nur Informationen vom Betriebsrat und der IG Metall zu den Verhandlungen. Keine Informationen im Mitarbeiter Update, hat die Geschäftsleitung kein Mitteilungsbedarf?
http://dialog.igmetall.de/Newsansicht.32.0.html?&tx;_ttnews%5Btt_news%5D=5264&tx;_ttnews%5BbackPid%5D=2&cHash;=89c913d455
Der Mitarbeiter Update meldet:
"Wie beide Seite heute bestätigten, befinden sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter in konstruktiven und weit fortgeschrittenen Gesprächen bezüglich sozialverträglicher Lösung im Rahmen der geplanten Neuausrichtung von Siemens Enterprise Communications. Die Gespräche werden mit dem Ziel einer raschen Einigung in der nächsten Woche fortgesetzt."
Siemens leidet unter Personalmangel (z.B. die PG Sparte) und Ingenieurmangel. SEN leidet unter Ueberkapazitaeten. Loesung: Interne beE mit dem Ziel der Qualifizierung und Vermittlung auf die offenen Stellen im Siemens Konzern. In zwei Jahren sollte man einen Telekom-Ingenieur zu einem Energie-Ingenieur umschulen koennen. Bei Kaufleuten duerfte diese Umschulung sogar in wenigen Monaten zu bewerkstelligen sein. Wegen des Kuendigungsschutzes bis 2009 und dem zeitlichen Druck, unter dem der Konzern steht, haben die Arbeitnehmervertreter des GBR eigentlich alle Asse in der Hand.
[quoteC format="text/plain"]Siemens leidet unter Personalmangel (z.B. die PG Sparte) und Ingenieurmangel. SEN leidet unter Ueberkapazitaeten. Loesung: Interne beE mit dem Ziel der Qualifizierung und Vermittlung auf die offenen Stellen im Siemens Konzern. [/quote]
Problem ist nur das Siemens das offensichtlich nicht will! [icon:g20/]
Ich nehme mal an, das der GBR von SEN nur oder hauptsächlich aus Mitgliedern der IGM besteht, so wie auch sämtliche Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats der Siemens AG. Und diese Arbeitnehmervertreter haben sich ja einstimmig für die neue Struktur der Siemens AG ausgesprochen, sich dem Willen der Siemens AG unumschränkt unterworfen. Das in diese neue Struktur z.B. SEN, FSC, ... nicht hineinpassen haben sie zum Wohl der neuen Struktur in Kauf genommen. So, und nun wird der Rest mit Hilfe der IGM abgewickelt, weil Siemens das so will.
[icon:g23/]
¨...So, und nun wird der Rest mit Hilfe der IGM abgewickelt, weil Siemens das so will.(...)¨
Es kommt nicht nur darauf an, was ¨Siemens will (die Kapitalseite)¨, sondern inwieweit sich dieser ¨Wille¨ auch im Rahmen einer paritaetischen Mitbestimmung und in Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern (GBR, IGM) sowie der Agentur fuer Arbeit durchsetzen laesst. Die IGM ist eine demokratische Gewerkschaft, vertritt also im Prinzip die Interessen Ihrer Mitglieder (und wenn sich diese nicht von der IGM Leitung gut genug vertreten fuehlen, kann diese ohne Probleme abgewaehlt werden). Die Agentur fuer Arbeit verwaltet Versichertengelder, sollte also deren Interessen vertreten.
Bei SEN geht es um ¨Stellenabbau¨ bei ueber 3500 offenen Stellen im Siemens Konzern. Fuer eine Sanierung braucht Siemens die IGM (sonst kann der Konzern SEN bald wieder in seinen Bilanzen fuehren). Fuer eine Co-Finanzierung einer beE mit Mitteln der Versichertengemeinschaft kann die Agentur fuer Arbeit sehr wohl BEDINGUNGEN stellen.
Es liegt also jetzt an der IGM und der Agentur fuer Arbeit, gemeinsam diese ¨Asse¨ konstruktiv auszuspielen.
Es koennte z.B. eine UNABHAENGIGE Personalberatung beauftragt werden, zu untersuchen, inwieweit SEN Mitarbeiter ggf. mit Umschulungen usw. auf offene Stellen bei Siemens ¨gematcht¨ werden koennen. Anhand der Ergebnisse kann dann fuer die beE eine grosszuegige Quote fuer INTERNE Vermittlungen festgelegt werden. Bei Nichterfuellung wird der Konzern verpflichtet, die uebriggebliebenen beE Mitarbeiter wieder zu uebernehmen. Gleiches gilt ueberigens auch fuer EXTERNE VERMITTLUNGEN. Fachleute der Agentur fuer Arbeit pruefen, mit welchem Aufwand SEN Mitarbeiter fuer den Arbeitsmarkt ¨fit¨ gemacht werden koennen, und dementsprechend wird ein Budget fuer Qualifizierung festgelegt. Das Heraushalten von SEN aus der Konzernbilanz ist dem Vorstand sicher einiges wert.
Lieber DC, wir sind ja eher selten mal einer Meinung, aber diesmal ...
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie eine Arbeitsagentur Verständnis für das
wir-haben-keine-Fachleute-Gejammer von Siemens aufbringen soll, wenn Siemens
gleichzeitig die Übernahme qualifizierter SEN-Mitarbeiter ableht.
Dein Vorschlag "Anhand der Ergebnisse kann dann fuer die beE eine grosszuegige Quote fuer INTERNE Vermittlungen festgelegt werden. Bei Nichterfuellung wird der Konzern verpflichtet, die uebriggebliebenen beE Mitarbeiter wieder zu uebernehmen" ist nicht von der Hand zu weisen, zumal wie Du ja auch schreibst Siemens unter Handlungsdruck steht.
Bleibt nur zu hoffen dass IGM/GBR das auch erkennen, aber mein Zutrauen hält sich da doch eher in Grenzen... Meine bisherige Erfahrung ist eben leider, dass diese lieben Kollegen
sich eher den Zeitdruck des Arbeitgebers zu eigen (statt zu Nutzen) machen, warum habe ich aber bis heute nicht begriffen.
Am Montag sollen die Verhandlungen weiter gehen.
"Der Technologiekonzern Siemens und der Betriebsrat stehen Unternehmenskreisen zufolge vor einer Einigung über den Abbau von bis zu 2000 Stellen in der zum Verkauf stehenden Telefonanlagen-Sparte SEN. Der Betriebsrat der Sparte könnte die vorliegende Vereinbarung Mitte nächster Woche abnicken, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person am Samstag. ... Nach den Plänen von Siemens sollen kurzfristig 1200, nach dem Verkauf oder der Hereinnahme eines Partners weitere bis zu 800 Stellen abgebaut werden."
Dies meldet Reuters unter der Überschrift: Kreise: Siemens und Betriebsrat vor Einigung über Stellenabbau
http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEHUM54541320080405
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