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Datenspionage durch Siemens

erstellt von dave — zuletzt verändert: 27.12.2014 01:13
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Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 14.Oktober 2005 22:05
Als ich das auf der NCI-Hompepage gelesen habe, dachte ich zu erst ich hätte das ganze falsch verstanden. Das ist nun also unser Rechtsstaat?! Dass wir schon so weit gekommen sind, habe ich trotz aller "Sauereien" die da so laufen, nicht für möglich gehalten. Ja wir sollten wirklich dagegen gemeinsam vorgehen - und die Gewerkschaft hätte die einfacheren Mittel, das auf die Beine zustellen. Nur wo ein Wille - da auch ein Weg! Aber gibt es den Willen bei der IGM?

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 14.Oktober 2005 22:16
Liebe Christa, alle, die hier NEIN sagen sind gefordert. Gewerkschafter und Nichtgewerkschafter. Sie müssen über alle sonstigen Differenzen hinweg an einem Strang ziehen und werden das auch tun - bzw. tuns schon. Es gibt einen Willen bei uns und es gibt einen Willen bei den Gewerkschaftern. Das kannst du bei Hagen sehen. Um derartige Angriffe zurückzuschlagen muß man sich auf sehr viele verschiedene Kräfte stützen. Z.B. auch auf Journalisten von Cicero, die ihre Pressefreiheit verteidigen gegen das Durchsuchen ihrer Büroräume oder auf Journalisten aus der Türkei, deren Presse verboten wird. Es geht um Meinungsfreiheit und Demokratie in höchstem Maße. Es geht um enorm viel - für die Gegenseite, wie für uns. Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 14.Oktober 2005 22:58
Und noch was: Es gibt keine Organisation, die das explizit übernimmt. Es ist durch und durch unsere zutiefst eigene Sache. Warum? Weil Heribert mit seiner Haltung sich durch und durch zutiefst auf unsere Seite gestellt hat. Deshalb. Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 15.Oktober 2005 11:20
Es ist die Entscheidung von Heribert, ob der Rechtsweg weiter beschritten wird. Ich hoffe es. Es ist jetzt aber auch der BR gefordert. Ich hoffe, dass der sich aufraffen kann, aus §119 BetrVG (Straftaten gegen Betriebsverfassungsorgane und ihre Mitglieder) wegen Behinderung der Tätigkeit des Betriebsrates vorzugehen. Wenn nicht, können wir die BR-Arbeit in Zukunft vergessen. Das Urteil impliziert, dass kein BR mehr seinen PC für die Betriebsratsarbeit mehr nutzen kann. Dieser müsste ihm ja nach §40 BetrVG für die Betriebsratsarbeit vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden. Damit ist der Arbeitgeber weiterhin Eigentümer des Datenträgers und er könnte, wenn das Urteil so bestehen bleibt, ungestraft auf die Daten, die auf den Laptops gespeichert sind zugreifen. Er hätte dann sogar das Recht dazu. Das dürfen wir nicht zulassen.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 15.Oktober 2005 23:00
Es stellt nicht nur die Betriebsratsarbeit völlig in Frage - es soll auch verhindern, daß ein Vertrauensverhältnis zu einem guten Betriebsrat, der auf der Seite der Kollegen steht, überhaupt sich entwickeln kann. Es ist ein übler Keil zwischen Belegschaften und ihren Interessensvertretern, der da reingehauen wird. Selbstverständlich mit Berufung auf "den Eigentumsparagraphen". Da haben wir den Kern der Justiz - die dazu da ist, genau diesen Paragraphen als oberstes Gut zu schützen. Das Eigentum an Produktionsmitteln in den Händen einer Handvoll Ackermanns, von Pierers etc. Das muß von uns in Frage gestellt werden. Und es müssen alle Erfahrungen mit der ehemaligen DDR korrekt verarbeitet werden, damit man weitergehen kann. Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 16.Oktober 2005 01:02
Einigkeit und Recht und Freiheit steht auf jeden 2 Euro. Genau diese Grundrechte sind in Gefahr, diese sind durch Einigkeit zu verteidigen. Alle sind aufgerufen. Die Kräfte sind zu bündeln. Wie soll unter diesen Vorzeichen noch Betriebsratsarbeit erfolgen? Die schriftliche und mündliche Kommunikation ist unter diesen Bedingungen nicht mehr möglich.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 16.Oktober 2005 11:14
Auch wenn dieses Urteil schrecklich ist, sollten wir nicht gleich in Panik verfallen. Wir sollten zuerst die Kirche im Dorf lassen. Dieses Urteil ist unter besonderen Umständen entstanden und noch ist es unklar, ob es wirklich relevant wird. Viel wichtiger ist es, wie der Arbeitgeber - wenn überhaupt - und Betriebsräte mit dem Urteil umgehen? Sollte ein Arbeitgeber versuchen, Betriebsratsdaten auszuspionieren oder einsehen zu wollen, wie geht der Betriebsrat damit um? Ist es nur eine rechtliche Frage oder betrachtet er die Sache auch noch politisch? 1) Wenn ein Betriebsrat vom Arbeitgeber gebeten wird, seine Rechner anzuschauen, antwortet er mit einem klaren "Nein". Der Arbeitgeber sollte den Zugang einklagen, wenn er ihn überhaupt haben möchte. Die wirklichen Brisanten Sachen müssen nicht unbedingt auf dem PC zu finden sein. Es gibt mittlerweile billige "Memory Sticks", auf denen eine ganze Menge paßt. 2) Der Betriebsrat kann, wenn er ahnt oder herausbekommt, daß der Arbeitgeber "James Bond" spielen möchte, eine zusätzliche Betriebsversammlung einberufen oder einfach durch die Gänge gehen und mit den KollegInnen darüber reden. Ich denke, das Thema ist brisant genug, daß der Arbeitgeber sich zweimal so eine Vorgehensweise überlegen würde. Was so eine Aktion kostet - sowohl finanziell als auch politisch - dürfte jedem klar sein. Natürlich gibt es auch die Option - wie im Fall Siemens Hofmanstr - an die breitere Öffentlichkeit zu gehen. Hierbei ist es wichtig, nicht nur regional zu bleiben, wie in diesem Fall geschehen ist, sondern so eine Schweinerei viel breiter zu treten. Welcher Weg auch gegangen wird, sind die Imageschaden für den Arbeitgeber groß - und sowas ist für ihn eine gute Entscheidungshilfe für seine zukünftige Taten. 3) Einfach den Betriebsratscomputer abschotten. Alles verschlüsseln, was brisant sein kann. Hierzu möchte ich das Buch "Der sichere Betriebsrats-PC - Tipps und Arbeitshilfen für die Praxis" im Bund-Verlag empfehlen. Auch wenn das Buch sich mit Windows-Rechnern beschäftigt, sind die Tipps sehr gut. Ich, persönlich, würde ganz einfach Windows von der Festplatte löschen und/oder ein sicheres Betriebssytem wie FreeBSD oder noch militanter OpenBSD installieren und zugucken, wie die Datenschnüffler draussen bleiben. Vielleicht macht irgendeiner Mensch den Einwand, daß sowas nicht gehe ("reine Theorie" ) und überhaupt nicht legal sei. Zum einen habe ich bei uns im Betriebsratsbüro zwei solche Rechner als Webserver installiert und zum anderen würde ich mich auf so einen Arbeitsgerichtsprozeß freuen. Die politische Brisanz habe ich bereits angeschnitten. Die "Legalität" ist eine ganz andere Frage. Von dem was ich gehört habe, ist die Vorgehensweise ganz legal. Es würde mich auch nicht stören, wenn es nicht ganz so wäre. Gesetze, deren Anwendung und deren Enstehung, sind alles politische Fragen, die nicht nur von Urteilen abhängen. Zum Schluß noch was zum Friederikes Statement: [quote]Es stellt nicht nur die Betriebsratsarbeit völlig in Frage - es soll auch verhindern, daß ein Vertrauensverhältnis zu einem guten Betriebsrat, der auf der Seite der Kollegen steht, überhaupt sich entwickeln kann.[/quote] Die Betriebsratsarbeit werde per se weder in Frage gestellt, noch werde die Bildung eines Vertrauensverhältnisses verhindert. Es hat vor dem Zeitalter des PCs schon gute Betriebsratsarbeit gegeben! Wenn der Betriebsrat und die Gewerkschaft gegen solche Datenschüffler konsequent vorgehen, und hier meine ich politisch und technisch - kann ein guter Betriebsrat weiterhin gute Arbeit machen. Ob Betriebsräte und die Gewerkschaften genügend Mumm dazu haben, ist eine ganz andere Frage.:zz: Dave

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 19.Oktober 2005 10:02
Die Urteilsbegründung zur Beschwerde der beiden betroffenen BR-Kollegen ist für mich als juristischen Laien hoch interessant. In seinem ersten Teil stellt es nämlich fest, dass sich der richterliche Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss gegen die Firma Siemens gerichtet hat und dass dieser Beschluss der Siemens AG "mit der Bitte um dessen Vollzug" mitgeteilt wurde. Heißt im Klartext die Firma bekam zu recht den richterlichen Freibrief, sich selbst bzw. ihre Mitarbeiter auszuspionieren. Ob das im Rechtswesen ein üblicher Vorgang ist, wage ich zu bezweifeln. Überhaupt nicht gewürdigt wurde, dass sich die Beschwerde ja gegen die Verletzung der Persönlichkeitsrechte der betroffenen BR-Kollegen und der kollektiven Rechte des Betriebsrats gerichtet hat. Betriebsräte sind auch keine "Drittbetroffenen", wie es in der Begründung, heisst, sondern Teil der Firma und damit direkt Betroffene. Der BR wird nun u.a. auch zu klären haben, wie es dazu kam, dass seine per Betriebsvereinbarungen (CP-RS) eindeutig geregelten Informations- und Mitbestimmungsrechte bei sog. "Mißbrauchsfällen" in so eklatanter Weise mißachtet worden sind. Der Arbeitgeber wäre danach verpflichtet gewesen, den Betriebsrat noch vor Beginn dieser Aktion zu informieren bzw. einzubinden. Klar ist auch, dass der BR-Vorsitzende und der Sprecher des Personalausshusses die eidesstattliche Erklärung nicht aus persönlichem Antrieb sondern [strong]in Vertretung des gesamten Betriebsratsgremium [/strong] abgegeben haben. Mit der Ermittlung wegen "falscher Versicherung an Eides Statt" ist damit der gesamte BR beschuldigt. Ich hoffe meine Kollegen ziehen jetzt nicht den Kopf ein und meinen nicht betroffen zu sein. Im Interesse der ohnehin verunsicherten Belegschaft muss die Sache rasch und vollständig aufgeklärt werden.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 7.November 2005 17:00
"Rechtswidrig in toto" "Das Landgericht München hat einen Beschluss zurückgenommen, mit dem es noch vor wenigen Wochen die Beschwerde gegen die Beschlagnahme von Betriebsratsdaten in der Münchner Hofmannstraße abgewiesen hatte. Betriebsräte und Beschäftigte, die um den existenziellen Schutz ihrer sensiblen Daten bangen, können wieder hoffen: Der Ausgang der juristischen Auseinandersetzung zwischen ehemaligen Betriebsräten aus der Münchner Hofmannstraße und Siemens ist zwar noch keineswegs sicher, jedoch ist aus Sicht der Arbeitnehmervertreter ein großer Schritt gemacht:" Weiteres bei http://dialog.igmetall.de/Ansicht.73+M56caaa10e7b.0.html

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 13.November 2005 00:02
Der BR oder die IGM sollte nun nach §119 BetrVG vorgehen: Behinderung der BR Arbeit. Dies ist ein Straftatbestand und es wäre höchste Zeit hier Rückgrat zu zeigen. Ein BR und eine Gewerkschaft darf hier nicht stillschweigend zusehen.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 13.November 2005 12:02
Der Druck muß erhöht werden. Hier können sich die Mitglieder des Betriebsrats differenzieren. Vorallen die, die mehr die Arbeitgeberinteressen im Auge haben, werden gegen eine Anzeige bei der Anwaltschaft sein.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 19.November 2005 21:49
Wenn ein BR sich nicht mit allen Mitteln gegen so ein Vorgehen wehrt, dann hat der Arbeitgeber mit ihm ein leichtes Spiel. Hier ist ein massiver Verstoß gegen Recht und Gesetz vor. Das darf kein BR und keine Gewerkschaft dulden. Wo ist die Berichterstattung dazu in der IGM? In den IGM Zeitschriften und in den Internet Medien wird mehr als leise darüber berichtet. Es wirkt wie ein Pflichtbericht. Dabei geht es hier um einen massiven ungesetzlichen Angriff auf unsere Rechte, denn der BR und die Gewerkschaft vertritt nicht sicht selbst, sondern uns. Ich frage mich, warum dulden sie es? Haben sie die Hosen voll?

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 20.November 2005 19:26
Ja, Anonymus, wenn selbst der BR und IGM dazu schweigen, ist die angebliche Datenspionage wohl nur ein uebles Geruecht. Es gibt eben kein Verstoss gegen Recht und Gesetz! Der Thread hier ist ein Paradebeispiel fuer Mobbing gegen die Firma! Und noch ein Tipp: Firmen PC tatsaechlich nur fuer die Arbeit verwenden ... und nicht z.B. bei NCI surfen. Das kann ins Auge gehen. Erlaubt sind jedoch Seiten des BR und natuerlich der IGM. Weitsichtige Mitarbeiter informieren sich jedoch am besten auf den Seiten der PA (Personalabteilung). Nur dort werden sie objektiv und umfassend informiert!

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 20.November 2005 22:04
Wenn es nur ein Gerücht sein soll, erklärt dies nicht die Gerichtsentscheidungen? Wenn sich ein Gericht mit dem Thema befasst und dazu auch noch Urteile spricht, ist doch was dran? Im Übrigen hat die IGM und auch der BR darüber berichtet. Die Links sind hier auf der Startseite vorhanden. Die Fakten der Tat sprechen für sich. Mobbing richtet sich gegen Personen und dies wird durch die PA gesteuert. Beispiel war die Isolierung der Schwerbehinderten in München H. Ebenso die Separierung von Jubilaren. Das war gesteuert von einem Herrn, der jetzt bei Karstadt ist. Auch du warst/bist ein williges Werkzeug um dies umzusetzen.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 21.November 2005 20:40
DC leugnet alles, was gegen seine Heiligkeit, die Firma Siemens geht. Er ignoriert lieber Gerichturteile als was zuzugeben, so wie seine geliebte Firme Recht und Gesetz immer wieder ignoriert. Es ist und bleibt eine Schweinerei, was hier in Mch H passiert ist. Und dass die IG Metall und der BR sich darüber nur sehr verhalten empört, ist eine Schande.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 21.November 2005 20:51
Wenn ich mich jetzt nicht komplett irre, wurde irgendwie kundgetan, dass der Betriebsrat auf der nächsten Betriebsversammlung die jetzt am Mittwoch und Donnerstag stattfindet, näheres bekannt geben will. Da sollten sie sich dann doch auch irgendwie positionieren - oder? Warten wir einfach mal da drauf. Wir werden hier berichten!

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 08:06
Wetten dürfen noch abgeschlossen werden... Ich sage: Das Thema wird wieder totgeschwiegen und kommt nur zur Sprache, wenn die Belegschaft im Diskussionsteil dazu nachfrägt. DC's Statement ist für mich übrigens noch ein gutes Motiv die Dinge beim Namen zu nennen: Wenn wir das einfach brav runterschlucken, wird in der Tat die Message rüberkommen: Na also, war ja wohl doch nix dran, keine Gesetze verletzt, sowas macht Siemens ja nicht, war alles legal und dürfen wir somit auch jederzeit wiederholen.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 15:11
jemand, der im BR sitzt braucht nicht zu wetten. Nach der Einladungsmail des BR steht das Thema nicht auf der Tagesordnung.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 15:33
Also bt, du bist doch im BR. Die Belegschaft kann nichts machen. Es kann nur der BR und die IG Metall dagegen vorgehen. Reich doch einfach einen Antrag im BR ein dagegen vorzugehen! Doch ganz einfach, oder? Wenn er dann wieder nicht auf die Tagesordnung kommt, dann teile uns das hier einfach mit.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 20:14
Warum kann die Belegschaft nichts machen? Der Vorschlag von BT ist doch ausgezeichnet. Jeder Kollege, der den Mut dazu hat, kann doch auf der Betriebsversammlung zu dem Vorgang Stellung beziehen und klarstellen, daß er sowohl von der IGM als auch vom BR erwartet, daß sie ihre und damit unsere Rechte verteidigen und das auch öffentlich machen. ich fände das jedenfalls wichtig. Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 20:36
Wozu dieser Umweg, wenn bt im BR sitzt? Auf der letzten BV wurde das Thema aus der Belegschaft heraus schon angesprochen. Der BR will nichts unternehmen, sonst hätten sie es längst. ihnen ist keine Ausrede zu schäbig um Zeit zu verzögern und hoffen auf das schlechte Gedächtnis der Leute.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 20:47
Menschenskinder! (Tschuldigung) Ein guter Betriebsrat, wie BT, kann nur dann gute Arbeit machen, wenn er auf Kollegen verweisen kann, die die entsprechenden Forderungen stellen. Abgesehen davon, daß seine Arbeit nie in Stellvertretertum besteht, sondern immer darin, den Kollegen zu helfen für ihre eigenen Forderungen zu kämpfen. Es ist also kein "Umweg", sondern es ist unbedingt erforderlich, daß Kollegen hinstehen und sagen, was sie von dem Vorgehen von Siemens halten, den Erfolg von Heribert würdigen und auch der IGM in dem Fall und ein Weitergehen im Interesse aller Kollegen fordern. Auf einer solchen Grundlage kann BT seine Arbeit machen und kann auch nicht so schnell angegriffen oder isoliert werden. Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 21:13
bt hat Betriebsratsschutz. Was glaubst du, was passiert, wenn ein Kollege auf der BV öffentlich Siemens angreift? Der hat keinen Schutz. bt hat auch im NCI die Diskussion auch schon nicht geführt. Da könnte er feststellen, ob er Kollegen als Basis hat. Ohne dass diese sich selbst gefährden. Es geht hier um eine Strafsache, das ist kein Kavaliersdelikt. Darum wird Siemens im Zweifelsfall scharf reagieren.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 21:19
Aufstehen und Fragen stellen braucht Mut. Manche trauen sich nicht einmal auf eine Betriebsversammlung aus Angst. Was erwartest du von Mitläufer und Duckmäuser?

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 21:50
Das hat mit Mut nichts zu tun. Es wäre Dummheit, dafür seinen Arbeitsplatz zu riskieren.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 22:24
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man, wenn man auf einer Betriebversammlung das Wort ergreift, durchaus hinterher von der GL angegriffen wird, mit ziemlich üblen Methoden: Fehlersuche, Leistung.. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, daß die Kollegen diesen Mut honorieren, sich auf diese Situation einstelllen und sie haben letztlich dazu beigetragen, daß ich, wie auch Inken, meinen Prozeß gegen den Rausschmiß bei der SEL gewonnen habe. Einfach weil sie voll begriffen haben, was gespielt wird und auch zu den Gerichtsverhandlungen erschienen sind. NCI hat das alles schon erfolgreich durchgespielt und öffentlich gemacht - also ihr habt wirklich die besseren Karten. Spielt sie aus! Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 22:34
[quote:Friederike format="text/plain"]... Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, daß die Kollegen diesen Mut honorieren, sich auf diese Situation einstelllen und sie haben letztlich dazu beigetragen, daß ich, wie auch Inken, meinen Prozeß gegen den Rausschmiß bei der SEL gewonnen habe. ... NCI hat das alles schon erfolgreich durchgespielt und öffentlich gemacht - also ihr habt wirklich die besseren Karten. Spielt sie aus! Gruß Friederike[/quote] Sorry, du siehst nur die erfolgreichen Beispiele von NCI, es gibt aber auch andere. Inken ist nicht mehr in der Firma, die Gründe seinen dahin gestellt. Kollegen, die von München nach Greifswald versetzt wurden haben vor Gericht verloren. Diese Niederlagen sind für die Betroffenen mindestens unangenehm. Da nützt die "Solidarität" der Kollegen herzlich wenig.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 22:48
Ich denke nicht daß Inken "weg" ist, ich gebe dir Recht, daß es um einen sehr harten Kampf geht. Ich gebe aber auch zu bedenken, daß das Recht auf freie Meinungsäußerung ein Recht ist, für das zu kämpfen, sich der Einsatz lohnt. Es ist unabdingbar, wenn man ein Mensch sein will. Und niemandem sollte das Recht zugestanden werden, das zu unterbinden. Mit welchen Mitteln er auch droht. Mein Gott - wo sind wir hier eigentlich gelandet? Gruß Friederike

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 22.November 2005 22:51
Man muss sich bei Mut immer fragen, ob man in der Sache, für die man den Mut aufbringt, etwas bewegen kann, und auch im mutigen Handeln das Risiko minimieren. Ich habe mich im NCI eingesetzt, weil ich eine Chance gesehen habe, dass die Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz erhalten können, wenn sie sich gegenseitig unterstützen und konsequent ihre Rechte wahrnehmen. Ich habe ganz bewusst für mich selbst Chance und Risiko abgewogen. Meine ungerechtfertigte fristlose Kündigung war nicht lustig, aber ich konnte vor mir selbst immer sagen, dass mein Tun etwas bewirkt hat und dass ich die notwendige Vorsicht habe walten lassen, ohne handlungsunfähig zu werden, ohne dass für dass ich mich einsetze aus den Augen zu verlieren. Ganz anders sieht die Sache bei der "Untersuchung der BR-Rechner" für einen Mitarbeiter aus. Der Mut, dies auf einer Betriebsversammlung Siemens gegenüber als Datenspionage zu bezeichnen, wird zu keiner Veränderung führen. Er gefährdet nur den Mitarbeiter, insbesondere dann, wenn er namentlich bereits bekannt ist. Die Untersuchung der BR-Daten ist durch das Gericht gelaufen und es hat diese für nicht rechtens erklärt. Damit ist klar erwiesen, dass die durch die Staatsanwaltschaft veranlasste Untersuchung nicht rechtens war. Der Mut, dies feststellen zu lassen, war hier richtig eingesetzt. Was ich sagen will: Mut ist abzuwägen.

Re: Datenspionage durch Siemens

Abgeschickt von dave am 23.November 2005 12:27
Verfahren gegen Heribert und Benno eingestellt! Endlich hat das Gericht festgestellt, dass unsere BRs sich nichts zu Schulden haben kommen lassen und Siemens Datenspionage betrieben hat. Details siehe NCI Homepage!
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