ERA Bayern: Abstandsklausel zu ATs bleibt
erstellt von dave
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zuletzt verändert:
25.08.2008 15:46
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Auch mal eine gute Nachricht fuer aussertarifliche Tarifsurfer. Die Abstandsklausel von 25 % zum Tarifgehalt (VII/4) bleibt.
http://dialog.igmetall.de/Ansicht.73+M538fa210cf4.0.html
:grin:
Bevor sich jetzt die sog. Tarifsurfer zuruecklehnen, bitte wichtigen Nebensaetze bei der IGM lesen ... Tarifsurfer profitieren davon, ohne einen Finger zu ruehren ... und MACHEN SIE MIT.
... bei der IG Metall natuerlich, auf keinen Fall NCI. Denn nur die IGM kann die Interessen der untersten AT Gruppen effizient und gewerkschaftlich vertreten!
Ich bin mir sicher, dass mit ERA amerikanische Entlohnungsverhaeltnisse eingefuehrt werden. Der JOB wird bezahlt, und sonst nichts!
Ich denke mir, mit ERA geht's der Gewerkschaft wie dem Zauberlehrling.
Eigentlich wollte sie doch nur etwas Gutes, die Benachteiligung der unteren
Lohngruppen aufheben, und plötzlich sagt der Arbeitgeber (surprise surprise...)
"Danke" und nutzt das ganze zu massivem Lohndumping, vor allem für die höher
bezahlten Angestellten, und der Schaden übersteigt den Nutzen bei weitem.
Sowas aber auch! Ich fürchte, da hat DC leider mal recht.
Auch dass die Basis-AT's wirklich (auch mittelfristig nicht) keine Nachteile
erleiden werden, glaube ich erst wenn ich es weiss, ich wäre mal noch
misstrauisch, es gibt da noch manches Kleingedrucktes.
Auch mir fiel übrigens die IGM-Formulierung auf, mit der wohl ERA-Kritiker
in ihre Schranken verwiesen werden sollen:
"Mit ihr profitieren die untersten übertariflichen Einkommen von den Tariferhöhungen, oft ohne einen Finger für die Gewerkschaft zu rühren."
Dass nicht alle, die von Tarifverhandlungen profitieren, auch in der Gewerkschaft
sind, ist nichts Neues, das gilt für Tarifler exakt genauso wie für AT's.
Mit solchen Formulierungen treibt die IGM aber einen Keil zwischen sich und die
AT-Mitarbeiter, vielleicht wegen ihrer Fliessband-Wurzeln; hat sie übersehen,
dass es zunehmend auch AT's in der IGM gibt? Aber nicht mehr lange, wenn sie
so weitermachen...
Zumindest steht fest, dass ERA "gehaltsneutral " eingeführt wird. D.h. zu Beginn darf die gesamte gezahlte Gehaltssumme nicht geringer sein als vorher. Probleme wird´s individuell immer dann geben, wenn MA effektiv "rückgestuft" werden sollen. Hier wird es auf den jeweiligen Betriebsrat ankommen. Bei Eingruppierungen besteht bekanntlich Mitbestimmung nach §99 BetrVG, d.h. letzen Endes: Ohne Zustimmung des BR kein OK, notfalls Einigungsstelle.
Lieber AIN-BR, bitte lenke nicht ab: Natürlich wird ERA 2007 gehaltsneutral
eingeführt. Aber in der Form, dass ein durch die Neueinstufung bedingter Einkommensverlust durch entsprechende Sonderzahlungen kompensiert wird.
Und genau die werden anschließend Jahr für Jahr, bei jeder Tariferhöhung,
fein säuberlich wieder abgebaut werden, jede Wette. Und das weißt Du sicherlich
auch. Daran kann dann auch der örtliche BR nicht mehr viel ändern. Es kommt nicht nur darauf an, wegen ERA nicht schon 2007 weniger Geld zu haben. ERA wird dazu führen, dass wir alle ein paar Jahre später wesentlich weniger Kaufkraft haben werden, ERA legt dafür heute schon den Grundstein, und später lässt sich dann nichts mehr dagegen unternehmen. Die "gehaltsneutrale" ERA-Einführung hilft uns nur über begrenzte Zeit, die Gehaltsneutralität hat ein Verfallsdatum, und das weiß sicher auch der AIN. Jede Reform hat Gewinner und Verlierer, und ERA ist so eine Reform, bei der vor allem die niedrigen Lohngruppen profitieren und die Bezieher höherer Gehälter etwas verlieren. Darüber mag man wertend denken wie man will, aber man sollte diese Facts ruhig mal offen zugeben. Oder willst Du etwa bestreiten, dass der Arbeitgeber die Einführung von ERA für eine fortgesetzte Lohndrückerei missbrauchen wird, der die BR's nur wenig entgegenzusetzen haben werden? Wir können getrost schon mal den Gürtel enger schnallen.
Der AIN-BR lenkt nicht ab, sondern hat eine sachliche Auskunft gegeben: gehaltsneutrale Einführung unter Mitbestimmung des BR.
Der Arbeitgeber wird das Gehalt mit oder ohne ERA drücken. Außerdem finde ich es richtig, dass die niedrigeren Einkommen von ERA profitieren und die höheren mal nicht. Diejenigen nämlich, die die niedrigen Einkommen haben sind in der Regel jahrelang in der Gewerkschaft und sorgen seit Jahrzehnten mit ihrem Beitrag dafür, dass deine Tariferhöhung bzw. AT Abstandsklausel gezahlt wird. Ich denke den Bonus haben sie verdient. Mir geht das Gejammere der gut verdienenden ATs nämlich auf die Nerven. Dann fahren sie halt keinen Mercedes mehr.
Wo waren denn die AT's in den letzten Jahrzehnten? Haben die sich um gewerkschaftliche Arbeit gekümmert? Nein, sie haben Arbeitgeber gespielt und waren dann ganz überrascht, dass der wirkliche Arbeitgeber ihnen das Spiel plötzlich weggenommen hat. Also sei nicht so eingebildet und maße dir nicht an, die Gewerkschaften als dumm hinzustellen!
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Der AIN-BR lenkt nicht ab, sondern hat eine sachliche Auskunft gegeben: gehaltsneutrale Einführung unter Mitbestimmung des BR. [/quote]
Die sogenannte sachliche Auskunft des AIN-BR ist vergleichbar mit einem Schachspieler der nur einen Zug vorausdenkt oder wider besseren Wissens manipuliert.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]
Mir geht das Gejammere der gut verdienenden ATs nämlich auf die Nerven. Dann fahren sie halt keinen Mercedes mehr.[/quote]
Bravo! Mit deiner vorurteilsfreien Einstellung wirst du die Gewerkschaften stärken.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]
Also sei nicht so eingebildet und maße dir nicht an, die Gewerkschaften als dumm hinzustellen![/quote]
Ich glaube nicht daß sie dumm sind, aber auch manipulierend. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß die Gewerkschaft ihre Mitglieder benutzt. Ansonsten sollen sie bitte Klappe halten und der großen Erleuchtung der Gewerkschaftsführung folgen.
Oh Mann,
jahrzehntelang ist es den Geschäftsleitungen gelungen immer wieder die Angestellten gegen die Arbeiter auszuspielen und sie zu spalten. Bei den unteren Angestellten hats dann nicht mehr so geklappt, stand also die Frage der Ingenieure. Im Gesundheitswesen die Frage der Ärzte.
Wir haben jetzt eine Situation, wo sie ebenfalls auf die Hinterfüße gehen und verstehen, daß man kämpfen muß.
Man muß diese Entwicklung begrüßen und sich auf richtige Weise zusammenfinden. Ganz falsch ist es, ihnen vorzuwerfen, daß sie früher eben nicht gekämpft haben.
Richtig ist aber, jede Überheblichkeit zu kritisieren, die im Grunde noch die alte Spaltung widerspiegelt.
Gruß Friederike
Für Frauen ist es Alltag ständig gegen die Welt der Männer, die das gesellschaftliche Leben, sei es in Politik, Gewerkschaft, naturwissenschaftlichen Berufen,Führungshierarchie anzukämpfen und sich durchzusetzen. Sie wissen was es heißt in dieser Männerwelt alleine dazustehen und freuen sich ab und zu mal (wird ja glücklicherweise häufiger) eine Frau zu treffen und wissen daher den Wert eine Gleichgesinnte zu haben zu schätzen.
Hinzu kommt, dass Frauen in der Regel nicht unter Platzhirschverhalten leiden, wie es viele Männer (nicht alle!) insbesondere in den Chefetagen tun. Das erleichtert Solidarität und Denken für die Sache (und nicht für die Karriere).
Um es gleich klarzustellen, es gibt auch unter Frauen Konkurrenz und schlechte Solidarität, aber, wenn's drauf ankommt, scheinen Frauen einen Tick schneller zu begreifen, wo Solidarität erforderlich ist als Männer.
Ich vergaß noch einen Punkt: Frauen sind praktischer veranlagt als Männer und kommunizieren schneller. Sie fangen einfach an und haben schon einen Teil der Lösung umgesetzt, wo die Herren der Schöpfung noch mit Flip-Chart und Stift bewaffnet Projektpläne und Kommunikationsstrukturen entwerfen und sie bis zur Vollkommenheit diskutieren.
Vielleicht ist das der entscheidende Punkt.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]Frauen sind praktischer veranlagt als Männer [/quote]
Das sehe ich auch so. Manchmal ist das beste Motto: "Probieren geht über Studieren." Damit kommen viel Herren nicht so gut zurecht. Das merkt man, wenn neue Software eingesetzt wird oder Prozesse geändert werden. Die Kollegen wollen alles bis ins kleinste Detail durchdiskutieren. Ich bin eher für einen frühzeitigen Probelauf, um ganz konkret die einzelnen Knackpunkte anzugehen. Man kann nicht immer alles theoretisch vorausplanen. Das gilt für Software und erst recht für das sogenannte "wirkliche Leben!"
Lieber Anonymous User, der Du über die AT's herziehst,
an Deinem Beitrag stören mich gleich 4 Dinge.
1) Du pauschalisierst, dass alle AT's sich nicht um Gewerkschaftliches gekümmert
hätten und Arbeitgeber spielen. Dabei gibt es zunehmend gewerkschaftlich
organisierte AT's, die aber immer wieder vorgeführt bekommen, dass die
Gewerkschaft selbst sie anscheinend als Fremdkörper empfindet.
Ich empfinde Deinen Beitrag als spalterisch, sorry. Da wird eine Arbeitnehmer-
Gruppe gegen die andere ausgespielt, und der Arbeitgeber freut sich.
2) Es stimmt überhaupt nicht, wie von Dir angedeutet, dass vor allem Basis-AT's
um ihr Gehalt und ihren Lebensstandard fürchten müssen, z.B. die Kollegen der
bisherigen Tarifgruppe 7 gehören genauso dazu, copyright. Sie werden in 2007
noch nichts verlieren, aber gleich anschließend geht's los.
3) Natürlich würde der Arbeitgeber so oder so Lohndrückerei begehen; aber wir
brauchen ihm doch nicht noch dabei behilflich sein, dieses zu beschleunigen?
4) Selbst wenn Du der Meinung sein solltest, dass z.B. ein T7.4-Mitarbeiter
bisher überbezahlt war (wie schnell sich doch dieser Standpunkt des
Arbeitgebers in die Köpfe der Arbeitnehmer transferieren lässt...):
Dann sollte die Gewerkschaft doch wenigstens dazu stehen und den Leuten
reinen Wein einschenken "Ihr kriegt künftig weniger, aber das finden wir auch
in Ordnung". Aber das wollen sie wieder nicht, zumindest nicht vor den
anstehenden BR-Wahlen... Es geht hier nicht nur um die Frage, ob ERA so wie's
kommt okay ist oder nicht, sondern auch um die Frage einer offenen und
ehrlichen Informationspolitik.
[quote:bt format="text/plain"]
Ich empfinde Deinen Beitrag als spalterisch, sorry. Da wird eine Arbeitnehmer-Gruppe gegen die andere ausgespielt, und der Arbeitgeber freut sich.
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Und was machst du, wenn ich dich an deinen "Klappe aufreißen"-Beitrag erinnere, unter dem Thema "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, vom 11.12., 20:03. Glaubst du der Arbeitgeber freut sich beim Lesen dieses Artikels nicht?
Der Niveau-Unterschied zum BR gegen Meinungsunterdrückung und dir ist nur noch in kosmischen Dimensionen zu messen.
[quote:Anonymous User format="text/plain"]
Der Niveau-Unterschied zum BR gegen Meinungsunterdrückung und dir ist nur noch in kosmischen Dimensionen zu messen.
[/quote]
@anonymous: Ich entnehme deinem Statement, daß du die Ansichten des "BR gegen Meinungsunterdrückung" mißbilligst. Was ist an den Ansichten vom "BR gegen Meinungsunterdrückung" bitte so schlimm?
Um in diesem Threat nicht off-topic zu werden, solltest du im Threat "Wir müssen alle an einem Strang ziehen" anworten.
Da hast du ihn aber gründlich mißverstanden.
Er ist mit BTs Bewertung von ERA nicht einverstanden, was sein gutes Recht ist. Aber er greift ihn dann als ATler an und will eben nicht mit ihm an einem Strang ziehen, wie das der andere Betriebsrat wunderbar darlegt, den er gut findet. Kurzum, hier gehts um die Höherentwicklung der Streitkultur, um wirklich an einem Strang ziehen zu können.
Gruß Friederike
Darf ich auch mal was sagen.
Ich habe nicht den BR gegen Meinungsunterdrückung angegriffen. Der ist gut. Ich kürze dich jetzt ab mit BR gM. Der macht sich nämlich ernsthaft Gedanken - im Gegensatz zu bt. Das meinte ich mit den kosmischen Dimensionen im Niveau.
bt geht mir auf die Nerven.
Er zieht im ganzen Forum immer wiedr über Leute her, Inder,Arbeiter, dann die Gewerkschaft. Er lässt hier nur heiße Luft ab und haut seinen Frust gegen alles und jeden raus. Und so was will BR sein. Nein danke! Der Kollege hat nur einen Fakt gesagt und gefragt wo die ATs denn waren. Der Fakt war,dass die Arbeiter schon ganz lang in der Gewerkschaft sind und Beiträge gezahlt haben. Dadurch hat bt seine AT-Abstandsklausel bekommen. Durch nichts anderes! Und es ist Fakt, dass Arbeiterfamilien mit verdammt wenig Geld auskommen müssen. Spalten nein, aber Überheblichkeit auch nein.
Kann schon sein, dass er durch den Scheiß bei Siemens die Arbeitnehmerseite entdeckt hat. Aber er spielt sich hier auf, als hätte er den Arbeitskampf mit Löffeln gefressen. Alle anderen sind Feiglinge, nur er ist der Held mit der großen Zivilcourage, der als einziger den Mut hat die Klappe aufzureißen. Das geht mir tierisch auf die Nerven.
Und dann fühlt er sich auch noch gemobbt, nur weil ihm mal jemand gesagt hat, dass er mit ihm nicht Mittagessen gehen will. Das geht mir noch mehr auf die Nerven, wenn ich hier lese was Mobbing eigentlich ist! Das finde ich nämlich entsetzlich.
Ich möchte nur einem Missverständnis vorbeugen.
Mein "Fan" BRgM scheint zu glauben, ich würde mich deshalb so aufspielen weil es mir um meine Kohle als tarifsurfender Basis-AT geht.
Ich selbst bin KEIN tarifsurfender Basis-AT,
von dem Thema also nicht betroffen. Trotzdem habe ich eine Meinung dazu und sage/schreibe diese auch.
@bt
Ich habe dir weder vorgeworfen, dass du dich aufspielst noch etwas zu der Abstandsklausel zu ATs gesagt. Bitte identifiziert mich nicht mit Beiträgen, die nicht von mir stammen.
Ich hatte lediglich gehofft, in dem Forum Auskunft und Kontakt zu finden, um etwas über die Arbeitsweise eines Mitarbeiternetzes zu erfahren. Nun, diesen Kontakt habe ich jetzt. Ich werde mich mit Inken in Verbindung setzen.
Ich denke auch dass uns diese Diskussion etwas ins Persönliche abgeglitten ist.
Der eine wollte Kontakt zum Mitarbeiternetz, der andere wollte darüber informieren
dass wir auch eine BR-Liste haben, und plötzlich ist uns die Diskussion davongaloppiert. Ich würde gerne auf eine sachliche Frage zurückkommen:
Haben Gewerkschaften und AT's eine gemeinsame Zukunft?
Ich denke und hoffe: Ja. Aber es ist auch ein Fakt, dass 99% der Bevölkerung
sich für richtig oder unter- aber nie über- bezahlt halten.
Die meisten AT's werden ihr vergleichsweise hohes Gehalt für leistungsbezogen
und berechtigt halten, und manch niedriger bezahlter Kollege mag das anders sehen.
Wenn nun die Gewerkschaft bisher überwiegend non-AT's hatte, und künftig
vermehrt auch AT's sich organisieren sollen, werden diese dann auch von der
Gewerkschaft wirklich willkommen geheißen, ohne sich vorher entschuldigen zu müssen, sowohl für ihr hohes Gehalt, als auch dafür dass sie erst jetzt in die
Gewerkschaft eintreten? Es gab da ein paar Beiträge die dazu Zweifel wecken konnten. Wie denkt Ihr darüber?
[quote:bt format="text/plain"]Wenn nun die Gewerkschaft bisher überwiegend non-AT's hatte, und künftig
vermehrt auch AT's sich organisieren sollen, werden diese dann auch von der
Gewerkschaft wirklich willkommen geheißen, ohne sich vorher entschuldigen zu müssen, sowohl für ihr hohes Gehalt, als auch dafür dass sie erst jetzt in die
Gewerkschaft eintreten?[/quote]
Besser spät als nie! Ich hoffe sehr, dass niemand in der Gewerkschaft so albern und kindisch ist, den AT's tatsächlich solche Vorwürfe zu machen. Neue sind stets willkommen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Auf Basis von Ploneboard