Mit Erpressern verhandeln ?
erstellt von Anonymous User
—
zuletzt verändert:
06.04.2012 15:54
Zurück zu NSN/Nokia Siemens Networks
Würde die Regierung eines souveränen Staates mit Erpressern verhandeln?
Da werden doch wohl andere Strategien angewendet, oder?
O.K:- Der BR will bei Kündigungen nicht widersprechen-
O.K:- dann gibt es keine Vorläufige Weiterbeschaftigung nach §102(5) BetrVG und keine Lohnfortzahlung während der GESAMMTEN Proßessdauer.
o.k:- aber was ist mit dem (schwächeren) allgemeinen Weiterbeschäftigungsanspruch?
Ab wann gilt der? Wenn ich die erste Instanz gewonnen hätte? Nun, wenn meine Kündigungsfrist 7 Monate beträgt, könnte ich einen Teil der Zeit (Knapp die Hälfte?) bis zur gewonnenen 1. Instanz mit meinen restlichen 7 Monatslöhnen überbrücken? Wäre das so?
Und- stehe ich während einer Kündigungsschutzklage ala NSN-Mch tatsächlich ohne Geld da, wie es GEBETS-MÜHLEN-ARTIG wiederholt wird? Was ist mit ALG-1, was ist mit einem schlechter bezahlten Job in der Zwischenzeit? Wäre es möglicherweise so, dass NSN (Viel) später, falls ich vor Gericht gewinne, sogar die die Differenz zu meinem NSN Gehalt nachzahlen dürfte? Ob sowas geht?
Sicher- NSN wird sagen: "Wir haben weder Arbeit für Mister X und Geld schon garnicht"- aber wie oft hat man das schon gehört...
Fragen über Fragen die in den nächsten Tagen untersucht werden könnten.
Ich wünsche mir dass die Gerechtigkeit siegt- auch wenn es nicht jedem gefällt.
...Der BR will bei Kündigungen nicht widersprechen- O.K...... Würde es denn einen Sinn haben den Kündigungen zu widersprechen?
Ich nehme an du sprichst vom Restbetrieb MchM der, so wie ich es mitbekommen habe, spätestens ab 1.5.2012 noch besteht. Nämlich aus denjenigen die den Betriebsübergängen widersprochen haben und denjenigen die nicht in die bee gegangen sind . Die Vorgehensweise des Arbeitgebers wird doch sehr wahrscheinlich so sein, dass er für den Rest eine fristgerechte Kündigung wegen Betriebsschliessung ausspricht und den Restbetrieb nach 7 Monaten dicht macht. Das einzige was dem Betriebsrat noch verbleibt ist einen Sozialplan auszuhandeln. Eine Sozialauswahl gibt es bei einer Betriebsschliessung nicht, wie soll der Betriebsrat also einen Widerspruch begründen? Es sind ja alle Beschäftigten betroffen die der Betrieb MchM dann noch hat.
...Die Vorgehensweise des Arbeitgebers wird doch sehr wahrscheinlich so sein, dass er für den Rest eine fristgerechte Kündigung wegen Betriebsschliessung ausspricht und den Restbetrieb nach 7 Monaten dicht macht...
Die Frage wäre: "Dürfen die denn das???"
Die Ansage von (CR/IW) zu dem Thema habe ich noch nicht gecheckt- wäre vieleicht einen Check wert.
Irgendeinen Fehler werden die schon machen, und dann: "Suchst Dir einen Anwalt, der was kann halt..."
....."Dürfen die denn das???"... Das ist wohl wirklich die entscheidende Frage. Soweit ich gehört habe wurden bisher Prozesse gegen eine Betriebsschliessung bisher nur gewonnen, wenn offensichlich war, das der Betrieb vorher nur zu diesem Zweck gegründet wurde.
Das für MchM nachzuweisen stelle ich mir schwierig vor.
Es hat natürlich auch noch niemand versucht gerade seinen größten Standort zu schliessen - und ggf tausende in andere Orte umziehen zu lassen - wenn es auch vom Buchstaben des Gesetzes korrekt ist .. da macht natürlich kein Richter mit und wird eindeutig den Versuch zur Umgehung des Kündigungsschutzgesetzes ahnden.
Besonders anrüchig ist, dass die Auswahlkriterien nicht bekannt gegeben werden. Auch auf Nachfrage an diversen Stellen habe ich es bisher nicht geschafft hier die Krierien raus zu bekommen. Wenn die Sache aufs AG geht, dass müssen die das Thema haarklein offen legen. Denke mal spätestens dann wird das Thema Listen gekippt werden und somit ist das Thema BEE dann erst mal Geschichte.
Das was hier abgezogen wird übertrifft 2003 an Dreistigkeit um ein Mehrfaches. Eigentlich gut für uns, das ergibt mehr Ansatzpunkte für eine Klage.
Die Frage, was wäre, wenn, Gewerkschaft und BR nicht zugestimmt hätten wirklich passiert, ist nicht eindeutig zu beantworten. Vermutlich aber nicht viel anderes als jetzt auch. Es hätte genauso Auswahllisten für beE und Umzug (auch ohne wirkliche Sozialauswahl) gegeben und der Restbetrieb (mit Verweigerern) wäre mit Kündigungen geschlossen worden.
Anders aber wäre, dass NSN und Siemens weiter unter erheblichen politischen Druck gestanden wären, dass die IGM in München viele Mitglieder und einen Sitz im Aufsichtsrat von NSN verloren hätte und dass nicht zum ersten Mal sogar ein Arbeitgeber eine Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern mitgemacht hätte. Anders wäre natürlich auch gewesen, dass die Verbleibenden (also auch alle BR-Mitglieder) irgendwohin hätten umziehen müssen (oder auch nicht).
Wer ist also Verlierer und wer hat gewonnen?
@00:28: die beE-Kandidaten sind die Verlierer!
Lausige Abfindungen, vor allem für langjährige und ältere Mitarbeiter. Der Leppek hat da leicht labern von der Schwierigkeit des Gerechtigkeitsbegriffs. Mit über 50 findest du einfach keinen vernünftigen Job mehr.
Darum sind bei einer richtigen Sozialauswahl (also nicht dem bei uns aufgeführten Sozial-Kasperle-Theater) bzw. anständigen Abfindungen auch Firmenzugehörigkeit und Alter besonders wichtige Kriterien.
Lausige Abfindungen, vor allem für langjährige und ältere Mitarbeiter. Der Leppek hat da leicht labern von der Schwierigkeit des Gerechtigkeitsbegriffs. Mit über 50 findest du einfach keinen vernünftigen Job mehr.
Darum sind bei einer richtigen Sozialauswahl (also nicht dem bei uns aufgeführten Sozial-Kasperle-Theater) bzw. anständigen Abfindungen auch Firmenzugehörigkeit und Alter besonders wichtige Kriterien.
Anonymous User hat geschrieben:
Die Frage, was wäre, wenn, Gewerkschaft und BR nicht zugestimmt hätten wirklich passiert, ist nicht eindeutig zu beantworten. ...Ich denke, die Fragestellung ist schon falsch bzw. geht nicht weit genug! Man könnte auch fragen, was wäre passiert, wenn die Gewerkschaft IGM wirklich die Interessen ihrer Mitglieder vertreten würde und sich nicht zum Büttel der Wirtschaft gemacht hätte? Sinn einer Gewerkschaft ist es doch, dass sich viele Schwächere solidarisch zusammentun um nicht der Willkür eines Stärkeren ausgeliefert zu sein. Die IGM, die ja nicht nur für NSN zuständig ist sondern auch für deren Mutter SIEMENS und auch viele andere Firmen, hätte auf diesen Erpressungsversuch auch selbstbewusst reagieren können: z.B. mit Streik oder Streikähnlichem Vorgehen zuerst gegen gesamt NSN; wenn das nicht wirkt auch gegen SIEMENS und dann auch gegen die anderen Firmen, solange, bis akzeptable Angebote gemacht werden von NSN! Es kann doch nicht sein, dass bei NSN massenweise Fachkräfte rausgeschmissen werden und auf der anderen Seite fordert die Wirtschaft nach Fachkräften, hat also Stellen frei (auch bei SIEMENS). Eine Gewerkschaft, die sich aber erpressen lässt, ist meiner Meinung nach tot und ich frage mich, wie lange solche Geister wie Leppek und Konsorten noch wirken können und die Leute verrät. Weiter muss man sich aber auch Fragen, welche Rolle nun NCI2 bei dem Ganzen spielt: ich war überrascht zu lesen, was (bt) auf der NCI-Seite am 22.3.2012 geschrieben hat: "Ist das nun ein gutes Verhandlungsergebnis? Nein, dazu ist der Preis zu hoch – aber es ist wohl noch das beste, das wir in dieser Situation kriegen konnten, und immer noch deutlich besser als die „alternativlose“ Ausgangslage. Wenn mir jemand die Kanone vor die Brust hält und sagt „Geld oder Leben“, dann gebe ich ihm halt die Kohle, muss mich deswegen aber noch lange nicht als Gewinner fühlen, und sage dann nachher sicher auch nicht „das war ein gutes Verhandlungsergebnis“. Es war nicht unsere Wunschlösung und ist kein gutes Ergebnis, aber es war die richtige Entscheidung für das kleinere Übel."
Auf Basis von Ploneboard