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Wachstum gegen Volumen

erstellt von Anonymous User zuletzt verändert: 09.10.2015 15:20
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Wachstum gegen Volumen

Abgeschickt von Anonymous User am 6.Februar 2010 14:00
NCI-Blog: "...Für die Mitarbeiter von Nokia Siemens Networks zeigt dies, dass sich auch in der Telekommunikation der Trend in Indien und anderen asiatischen Ländern zu investieren und im Gegenzug in Europa Stellen abzubauen, sich verstärken wird, insbesondere da der CEO von NSN, Rajeev Suri Inder ist..." Spiegelt sich hier etwa versteckte Auslaenderfeindlichkeit des NCI wieder? Wenn der CEO "Inder" ist, muss dies nicht heissen, dass deshalb Stellen nach Indien abwandern. Genausowenig wurden ja Stellen in Finnland aufgebaut, als der NSN CEO noch Finne war. Im Gegenteil: Inder (und auch Pakistaner) haben eine viel bessere Management- und Sozialkompetenz als Europaer. Indische Unternehmen investieren jetzt schon in Europa (Stahlindustrie - Mital) und wer einmal durch den Osten Londons schlendert, sieht, viewiele Arbeitsplaetze Inder in Europa schaffen, auch fuer Nicht-Inder. Ein weiteres Beispiel ist WIPRO, ein indischer Technologiekonzern mit internationalen Karrierechancen. Dynamische Chancen, die NSN oder Siemens vielleicht nicht mehr bieten. Letztlich ist es ein Wettstreit zwischen "VOLUMEN" (Europa, USA) mit "WACHSTUM" (BRIC). Wachstum, dass irgendwann sich auch mal abflacht, wenn die Maerkte dort auch gesaettigt sind. Zur zeit profitiert das "WACHSTUM" noch durch praktisch kostenlosen Know-How Transfer und Quersubventionierung vom "VOLUMEN". Aber den CEOs muss auch klar sein, dass bei steigender Arbeitslosigkeit in Europa der Ruf nach Protektionismus lauter wird. Und dann kann sich Arbeitsplatzverlagerung vom VOLUMEN weg als Bumerang erweisen. Vielleicht koennen die doch so tollen OFKs in der Martinsstrasse mal Kontakt mit Rajeev aufnehmen ... und versuchen, ihn zu ueberzeugen, dass McH/M fuer NSN viel zu bieten hat, und es sich lohnt in Muenchen zu investieren und dort Stellen zu schaffen.

Re: Wachstum gegen Volumen

Abgeschickt von Anonymous User am 7.Februar 2010 08:58
Lieber DC (Du bist es doch?), was den edlen Wettstreit zwischen Wachstum und Volumen anbetrifft gebe ich Dir recht, und auch Deinen letzten Satz kann man unterschreiben. Auch dass schon ein Australier namens Simon nicht zimperlich war was den Abbau von Jobs in Deutschland und Finnland anbetrifft, es also kaum mehr einen Unterschied machen dürfte wenn nun gleich ein Inder den Laden übernimmt, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Was aber den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit anbetrifft, den möchte ich zurückweisen: Wenn, dann darfst Du uns allenfalls Egoismus vorwerfen. Gesunden Egoismus aber. Mich erinnert das an meine Diskussion mit dem NSN-Ethicsofficer Rob Weisberg über Sozialauswahl; dieser erklärte mir, wenn er nach sozialen Gesichtspunkten Leute rauswerfen wollte, müsste er zuerst alle Deutschen rauswerfen, denn die bekämen dann wenigstens HartzIV und müssten nicht verhungern wie ein arbeitsloser Inder... Nur: Wir haben auch das Recht, sogar die Pflicht auch an unsere Familien zu denken. Wenn wir also auch gerne unsere eigenen Jobs behalten würden, ist dies doch legitim, und wenn Offshoring diese Jobs gefährdet, dürfen wir ja wohl auch dieses nicht so toll finden; das macht uns noch nicht zu Ausländerfeinden. Andere Regierungen scheuen sich nciht die eigene Volkswirtschaft mit verstecktem Protektionismus zu schützen und zu fördern, und nur wir sind immer so vornehm - aber Vornehmheit muss man sich auch leisten können. Oder es bleiben lassen. Von solchen Protektionisten wie USA, China, Japan, Frankreich etc. können wir nur und sollten wir schleunigst lernen. Auch ist es kein Zeichen von Ausländerfeindlichkeit, wenn wir angesichts des fortgesetzten Offshoring gerne mal Klartext über unsere Zukunft und über Zukunftskonzepte (wofür werden WIR künftig gebraucht, wofür sind wir eingeplant?) wüssten, auch deutsche Mitarbeiter würden gerne sehen dass sie noch eine Zukunft haben und wie die aussieht, und dazu kommuniziert auch Rajeev bisher nicht allzu toll. Was aber zugegebenermaßen auch Simon schon nicht besser machte. BT

Re: Wachstum gegen Volumen

Abgeschickt von Heidi am 7.Februar 2010 16:53
Anonymous User hat geschrieben:
 dieser erklärte mir, wenn er nach sozialen Gesichtspunkten Leute rauswerfen wollte, müsste er zuerst alle Deutschen rauswerfen, denn die bekämen dann wenigstens HartzIV und müssten nicht verhungern wie ein arbeitsloser Inder...

Das stimmt zweifellos, aber bedeutet das nicht letzten Endes, dass wir erst unseren Sozialstaat komplett demontieren müssen, bevor sich jemand wie Rob Weisberg moralisch verpflichtet fühlt, auch in diesem Land jungen Menschen eine Zukunftsperspektive zu bieten? Oder, anders ausgedrückt, werden jetzt aus moralischen Gründen diejenigen Standorte bevorzugt, wo sich die Regierung am wenigsten um die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft sorgt? Werden solche Regierungen nun also dafür belohnt, dass sie sich nur um die Starken kümmern und die Schwachen fallen lassen? Was ist das denn für eine Moral?

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