Sinn und Unsinn von Gewerkschaftsboni
erstellt von INTR
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zuletzt verändert:
19.07.2013 19:12
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Über den speziellen IGM-Bonus bei NSN in Mch M wurde hier schon viel geschrieben. Lasst uns in diesem Gespräch diesen Spezialfall (es ging um die Differenzierung bei Abfindungen und in der beE) beiseitelassen und nur über die allgemeinen Aspekte von Gewerkschaftsboni bei Löhnen und Gehältern diskutieren. Also über die Gewerkschaftspolitik für alle. Weis jemand z.B. wie das Thema in den einzelnen Gewerkschaften diskutiert wird und ob es offizielle Positionen dazu gibt?
Unten habe ich als Einstieg ein paar Beiträge von früher reinkopiert.
Unten habe ich als Einstieg ein paar Beiträge von früher reinkopiert.
Einfache Differenzierungsklausel für Gewerkschaftsmitglieder war bis 2009 ein absolutes NoGo. Dann gab es eine Kehrtwende, und es war in bescheidenem Rahmen möglich. Klar, dass die Gewerkschaft nun einen Dammbruch herbeiführen möchte.
Meine Einschätzung: die Sache wird zwingend bis zum BAG gehen, welches dann endgültig einen Riegel vorschieben wird.
Diese Debatte ist wirklich scheinheilig. Gerade in München gab und gibt es so viele Trittbrettfahrer, die die IGM-Mitglieder bei ihren Streiks und sonstigen Massnahmen zum Teil aggressiv angegangen sind - wegen Sorge um die Firma etc.
Aber das höhere Tarifentgelt habe die dann immer schön in die Tasche gesteckt. Obwohl es eigentlich nur den IGM-Mitgliedern zusteht. Sie hätten es ja auch der "armen" Firma spenden können. Dass der Arbeitgeber den Tarif an alle Arbeitnehmer zahlt, ist seine freie unternehmerische Entscheidung.
Nun regen sich die gleichen Leute darüber auf, dass die IGM ihren Mitgliedern einen rechtlich einwandfreien Sonderbonus ausgezahlt hat. Diese Scheinmoral ist echt zum Kotzen! Aber beim Geld hört ja bekanntlich jegliche Moral in dieser Welt auf. Man mordet in vielen Ländern sogar dafür.
Ganz richtig, letztendlich wid das BAG entscheiden, inwieweit diese Bonuslösung gerechtfertigt ist. Ich glaube, sowohl Gewerkschaften und Arbeitgeber testen, wo die Grenzen liegen. Ob es in München klug war, bezweifle ich. Wir hatten in einem typischen Angestelltenbetrieb einen geringen Organisationsgrad (schätze max 20%) - am _Ende rd. 60% bis in den OFK Bereich hinein. Es gibt sicherlich bessere Methoden als den Holzhammer. Abgesehen davon stehen die Gewerkschaften wie die beiden Kirchen vor einem gravierenden Problem, dass ich Islamisierungsmethode bezeichne (in den eroberten Gebieten mussten Christen Sondersteuern zahlen bei Benachteiligung --> Ergebnis muß nicht erläutert werden. In den Betrieben halten 10 bis 20% durch 1% vom Brutto die Organisation am Laufen, gehen mit roter Kappe und Pfeife für höhere Löhne, Arbeitnehmerrechte etc. auf die Straße. Die Vorteile bekommen alle gleich - teilweise werden Gewerkschaftsmitglieder benachteiligt, sogar sobald sie für Betriebsäte kämpfen entlassen. Klar kann man unter solchen Bedingungen das 1% sparen - bedeutet 1% Lohnerhöhung gegenüber Gewerkschaftlern - auch nicht gerade gerecht. Umgerechnet hat ein langjährlicher Gewerkschaftler nach 30 Jahren 30% eines Bruttojahresgehalts bezahlt - kommen noch Zinsen hinzu - hätte er in den 30 Jahren Aktien gekauft, wäre der Gewerkschaftsbonus wohl eher mickrig. Das Argument, gemeinsamer Topf, trifft genauso für die Tarifverhandlungen zu - wer verhandelt, wer bezahlt die Leute? Das die Gewerkschaften dieser Mitnahmetendenz - könnte auch sagen Benachteiligung der eigenen Mitglieder - entgegenwirkt ist auch nachvollziehbar. Wird wohl in den nächsten Tarifverhandlungen öfters passieren, wie gesagt, man ist am Austesten - Mch M ist hier nur ein Step.
Anonymous User hat geschrieben:
Diese Debatte ist wirklich scheinheilig. Gerade in München gab und gibt es so viele Trittbrettfahrer, die die IGM-Mitglieder bei ihren Streiks und sonstigen Massnahmen zum Teil aggressiv angegangen sind - wegen Sorge um die Firma etc.
Richtig. Trittbrettfahrer #1: Die IG Metall. Weil sie von dem NSN Schlamassel in punkto Mitgliederzuwachs kräftig profitiert hat.
Aber das höhere Tarifentgelt habe die dann immer schön in die Tasche gesteckt. Obwohl es eigentlich nur den IGM-Mitgliedern zusteht. Sie hätten es ja auch der "armen" Firma spenden können. Dass der Arbeitgeber den Tarif an alle Arbeitnehmer zahlt, ist seine freie unternehmerische Entscheidung.
Falsch. Keine unternehmerische Entscheidung sondern gesunder Menschenverstand. Weil Vergütung nach Tarifgruppen (sprich: Leistungseinstufung und Seniorität) geht. Und nicht nach Mitgliedschaft bei einem Trittbrettfahrer-Verein.
Nun regen sich die gleichen Leute darüber auf, dass die IGM ihren Mitgliedern einen rechtlich einwandfreien Sonderbonus ausgezahlt hat. Diese Scheinmoral ist echt zum Kotzen! Aber beim Geld hört ja bekanntlich jegliche Moral in dieser Welt auf. Man mordet in vielen Ländern sogar dafür.
Falsch. Weil die IGM gar nix gezahlt hat sondern Mitgliedsbeiträge kassiert. Schau mal auf deine Kontoauszüge. Dann wirst selbst du das merken.
@13:32 - auch bei Taifverhandlungen sind die zu verhandelnden Mittel beschränkt. Falls die Gewerkschaften für ihre Mitglieder einen Bonus aushandeln - bleibt für den AG nicht unbedingt soviel übrig, allen den Bonus zu geben. Die freie Entscheidung wird hier durch die Mittel beschränkt - er kanns natürlich an den Dividenden einsparen - die Wahrscheinlichkeit kannst du dir wohl selbst ausrechnen.
INTR hat geschrieben:
In meinen Augen kann es eine flächendeckende Bevorzugung von Gewerkschaftsmitgliedern nur bei einer Gegenleistung der Gewerkschaften an die Arbeitgeber geben (z.B. Stillhalten oder „Betriebspolizei“). Denn theoretisch hätten die Gewerkschaften bei deutlicher Bevorzugung einen starken Mitgliederzuwachs und wären damit kampfkräftiger. Würde sie diese Kampfkraft ausnutzen, müssten die Arbeitgeber Gegenmaßnahmen ergreifen, z.B. extra Bonus für Nicht-Mitglieder. Das wäre dann keine Geldentscheidung, sondern eine politische. So wie das schon jetzt ist bei der freiwilligen gleichen Bezahlung für Mitglieder und Nichtmitglieder.
Aber was nützt den Arbeitnehmern (und insbesondere den Mitgliedern) eine so gezähmte Gewerkschaft? Am Ende wird es dann eine Differenzierung geben (und mehr Mitglieder), aber ich befürchte mit einem niedrigeren Lohnniveau als jetzt und bei noch weniger Arbeitsrechten. Die einzigen Gewinner dieser Entwicklung wären dann nur die Gewerkschaftsfunktionäre, weil sie mehr Geld für sich zu verteilen hätten
INTR hat geschrieben:
Anonymous User hat geschrieben:@14:50 - Warum sollten gestärkte Gewerkschaften den AG was geben? Heute sind die Gewerkschaften schwach und müssen zu oft den Schwanz einziehen. Auch ein Produkt von den Gaunern Schröder/Fischer - ihr großes Vorbild war Toy Blair mit New Labour. Das Resultat sind eben die geschwächten Gewerkschaften und eine SPD, von der keiner mehr ein Stück Brot nimmt. Die Gewerkschaften versuchen halt einen Weg zu finden, ihre geschwächte Position politisch als auch gegenüber den AG zu stärken. Auch die AG schauen auf die Gesamtlohnkosten und bezahlen nicht endlos mehr als sie müssen. Schon ein Lohnunterschied von 1-2% ändert die Lage gravierend.
Die Gewerkschaften können sich über die Einbindung der Nichtmitglieder stärken. Aber wenn sie es versuchen über die Benachteiligung von Nichtmitgliedern, geht es nur mit Hilfe der Arbeitgeber (s. mein Beitrag) mit den von mir Befürchteten Konsequenzen. Wenn die Gewerkschaftsfunktionäre da nicht mitmachen, werden sich die Arbeitgeber das schon etwas kosten lasse die Gewerkschaft über die Lohndifferenzierung klein zu halten. Weil diese „Investition“ sich a la long auszahlen würde. Schließlich klappt es jetzt durch die freiwillige Gleichbehandlung auch schon.
Der Versuch sich über „gekaufte“ Mitglieder zu stärken kann in meinen Augen nur schiefgehen.
Anonymous User hat geschrieben:
Anonymous User hat geschrieben:Für mich die Frage der Fragen:
Warum hat die Firma den Mitgliedsbonus akzeptiert?
Im allgemeinen haben Arbeitgeber kein Interesse daran einer Gewerkschaft Mitglieder zuzutreiben.
Was hat der Arbeitgeber dafür bekommen?
Die Namenslisten?
Das bringt es, glaube ich, auf den Punkt:
Sündenfall der Arbeitgeber: Bevorzugung der IGM-Mitglieder
Sündenfall der IGM: Zustimmung zu Namenslisten
Angesichts der Entscheidungsstrukturen in der IGM, die dieses abgesegnet haben, halte ich die IGM für keine demokratische, sondern eher für eine demagogische Institution. Nur meine 2 Cents.
@23:32 niemand will Mitglieder kaufen, wie ich am Beispiel Islamisierungsmethode darlegte, wollen die Gewerkschaften das Gegenteil, die Benachteilung der Mitglieder, stoppen. Die duch das Arbeitsrecht vorgegebenen Grenzen sind eh sehr eng und werden dezeit ausgelotet. Über die Lohnfindung haben die Gewerkschaften die Möglichkeit, den Spielraum der Arbeitgeber einzuengen - die Lohnzurückhaltung der letzten Jahre ist keine Selbstverständlichkeit, bestimmt kein Muß.
Anonymous User hat geschrieben:
Anonymous User hat geschrieben:Für mich die Frage der Fragen:
Warum hat die Firma den Mitgliedsbonus akzeptiert?
Im allgemeinen haben Arbeitgeber kein Interesse daran einer Gewerkschaft Mitglieder zuzutreiben.
Das gilt natuerlich nur fuer Mitarbeiter, die im Betrieb verbleiben. Fuer Mitarbeiter, die entsorgt werden, ist das dem Arbeitgeber voellig egal, da gilt nur (in Gesamtsumm) moeglichst billig.
Anonymous User hat geschrieben:
Ich glaube schon, dass es auch um die Mitgliederwerbung geht. Und dieser Effekt wird von alleine umso stärker, je stärker die Lohndifferenzierung ausfällt. Und diesen Mitgliederzuwachs werden sich die Arbeitgeber entweder bezahlen lasse (z.B. durch Stillhalten der Gewerkschaften, s. mein Beitrag oben) oder werden durch freiwillige Leistungen an Nichtmitglieder den Trend stoppen (so wie jetzt schon). A la long wird es also entweder bei kosmetischen Verbesserungen für die Mitglieder bleiben, oder alle Mitarbeiter bekommen das gleiche (aber die gesamte Lohnsumme wird höchstens vorübergehen steigen).
Am schlimmsten wäre natürlich, wenn sich die Gewerkschaftsfunktionäre zum Stillhalten entschließen würde (für eine kräftige Differenzierung aber bei insgesamt konstanter Lohnsumme). In dieser Konstellation wären nur die Gewerkschaftsfunktionäre die Gewinner (sie hätten mehr Geld zu verteilen, also mehr Macht). Insgesamt aber wären die Gewerkschaften dann (selbst) geschwächt.
In meinen Augen kann die Lohnsumme nur gesteigert werden wenn die Gewerkschaften gestärkt werden. Aber das geht nicht über die Lohndifferenzierung mit Arbeitgeberzustimmung. Das geht nur wenn die Gewerkschaften die Nichtmitglieder freiwillig gewinnen, statt sie im Lohn zu drücken.
@23:32 niemand will Mitglieder kaufen, wie ich am Beispiel Islamisierungsmethode darlegte, wollen die Gewerkschaften das Gegenteil, die Benachteilung der Mitglieder, stoppen. Die duch das Arbeitsrecht vorgegebenen Grenzen sind eh sehr eng und werden dezeit ausgelotet. Über die Lohnfindung haben die Gewerkschaften die Möglichkeit, den Spielraum der Arbeitgeber einzuengen - die Lohnzurückhaltung der letzten Jahre ist keine Selbstverständlichkeit, bestimmt kein Muß.
Ich glaube schon, dass es auch um die Mitgliederwerbung geht. Und dieser Effekt wird von alleine umso stärker, je stärker die Lohndifferenzierung ausfällt. Und diesen Mitgliederzuwachs werden sich die Arbeitgeber entweder bezahlen lasse (z.B. durch Stillhalten der Gewerkschaften, s. mein Beitrag oben) oder werden durch freiwillige Leistungen an Nichtmitglieder den Trend stoppen (so wie jetzt schon). A la long wird es also entweder bei kosmetischen Verbesserungen für die Mitglieder bleiben, oder alle Mitarbeiter bekommen das gleiche (aber die gesamte Lohnsumme wird höchstens vorübergehen steigen).
Am schlimmsten wäre natürlich, wenn sich die Gewerkschaftsfunktionäre zum Stillhalten entschließen würde (für eine kräftige Differenzierung aber bei insgesamt konstanter Lohnsumme). In dieser Konstellation wären nur die Gewerkschaftsfunktionäre die Gewinner (sie hätten mehr Geld zu verteilen, also mehr Macht). Insgesamt aber wären die Gewerkschaften dann (selbst) geschwächt.
In meinen Augen kann die Lohnsumme nur gesteigert werden wenn die Gewerkschaften gestärkt werden. Aber das geht nicht über die Lohndifferenzierung mit Arbeitgeberzustimmung. Das geht nur wenn die Gewerkschaften die Nichtmitglieder freiwillig gewinnen, statt sie im Lohn zu drücken.
Anonymous User hat geschrieben:
.... es geht nicht um den ISLAM sondern eine nach der Eroberung christlicher Gebiete erfolgte Methode der Differenzierung bei Steuern und Abgaben und Bevorzugung der Mohamedaner - führte zu Massenkonvertierung - im nahen Osten gibt es bestenfalls noch 10% Christen. Bei der Frage Gewekschaftsmitgliedschaft haben wir eine ähnliche Erscheinung - Gewerkschaftler zahlen eine Sonderabgabe (1% vom Brutto) erhalten bestenfalls Gleichbehandlung, häufig sogar Nachteile. Entsprechend sinkt der Organisationsgrad in den Betrieben - oft nähert sich der Mitgliederbestand dem der Christen im Nahen Osten.
warum bist du so gegen Islam?
.... es geht nicht um den ISLAM sondern eine nach der Eroberung christlicher Gebiete erfolgte Methode der Differenzierung bei Steuern und Abgaben und Bevorzugung der Mohamedaner - führte zu Massenkonvertierung - im nahen Osten gibt es bestenfalls noch 10% Christen. Bei der Frage Gewekschaftsmitgliedschaft haben wir eine ähnliche Erscheinung - Gewerkschaftler zahlen eine Sonderabgabe (1% vom Brutto) erhalten bestenfalls Gleichbehandlung, häufig sogar Nachteile. Entsprechend sinkt der Organisationsgrad in den Betrieben - oft nähert sich der Mitgliederbestand dem der Christen im Nahen Osten.
Anonymous User hat geschrieben:
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich
Bei uns sind 3 Parteien im Spiel: Die Arbeitgeber, die Mitglieder und die Nichtmitglieder. Und deswegen wird das "Spiel" anders laufen, z.B. so wie ich es befürchte.
Anonymous User hat geschrieben:warum bist du so gegen Islam?
.... es geht nicht um den ISLAM sondern eine nach der Eroberung christlicher Gebiete erfolgte Methode der Differenzierung bei Steuern und Abgaben und Bevorzugung der Mohamedaner - führte zu Massenkonvertierung - im nahen Osten gibt es bestenfalls noch 10% Christen. Bei der Frage Gewekschaftsmitgliedschaft haben wir eine ähnliche Erscheinung - Gewerkschaftler zahlen eine Sonderabgabe (1% vom Brutto) erhalten bestenfalls Gleichbehandlung, häufig sogar Nachteile. Entsprechend sinkt der Organisationsgrad in den Betrieben - oft nähert sich der Mitgliederbestand dem der Christen im Nahen Osten.
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich
Bei uns sind 3 Parteien im Spiel: Die Arbeitgeber, die Mitglieder und die Nichtmitglieder. Und deswegen wird das "Spiel" anders laufen, z.B. so wie ich es befürchte.
@13:17 die Lohndifferenzierung ist sicher nicht alleine die glückseligmachende Methode der Gewerkschaften Mitglieder zu gewinnen. Meine Erfahrung bei Diskussionen waren die 1% nicht unerheblich für die Entscheidung. Bei einem Jahresgehalt zwischen 70000 und 100000 - also obere Tarifgruppen AT/FK - spielt das eine große Rolle - 700€ bis 1000€ sind der 8 tägige Winterurlaub. Bezahlen tun es Leute, bei denen Gewerkschaft Tradition ist, gewerblicher Bereich, Aufsteiger und Uni/FHler aus Arbeiterfamilien. Einschließlich der Abgaben stellt eine Lohndiffeenzierung von 1,5% bis 3% keine Besserstellung gegenüber Nichtmitgliedern dar - hebt aber den finanziellen Aspekt der Entscheidung zu Gewerkschaft auf. Selbstverständlich ist Geld auch für die Gewerkschaft Macht - aber einen hohen Mitarbeiterbestand ist für die Machtfrage bedeutender und ohne Macht hat auch dieGewerkschaft keine Wirkungsmöglichkeit - die Stärkung gegen die Neoliberalen in der Politik wollen wir sicherlich.
@16:26 leider hinkt der Vergleich nicht - er geht stramm seinem Ziel entgegen (ist eine erfolgreich erprobte Methode) und die Gewerkschaften haben es spät aber doch noch erkannt - trifft im Übrigen auch für die Kirchen zu, wo traditionelle Bindungen aufbrechen treten andere Gründe wie Beiträge/Sondersteuern in den Vordergrund. Wir sind in vielen Fällen zu einer Mitnahmegesellschat (ver)gekommen.
Anonymous User hat geschrieben:
Angenommen es reicht, um die Mitgliederzahl nach oben zu treiben. Was machen dann die Arbeitgeber? Ich glaube nicht, dass sie dem tatenlos zusehen.
..... Einschließlich der Abgaben stellt eine Lohndiffeenzierung von 1,5% bis 3% keine Besserstellung gegenüber Nichtmitgliedern dar - hebt aber den finanziellen Aspekt der Entscheidung zu Gewerkschaft auf......
Angenommen es reicht, um die Mitgliederzahl nach oben zu treiben. Was machen dann die Arbeitgeber? Ich glaube nicht, dass sie dem tatenlos zusehen.
Anonymous User hat geschrieben:
Ja, es ist traurig anzusehen wie gute Ideen oft ihren Glanz und ihre Anziehungskraft mit der Zeit verlieren. Oft passiert es dadurch, dass man versucht sie zu organisieren und zu institutionalisieren (was im gewissen Maße notwendig ist). Aber die dann überbordenden Hierarchien diskreditieren oft die eigentliche Idee. So geschehen z.B. bei der katholischen Kirche und auch bei der Gewerkschaftsidee. Die ursprüngliche Idee dann mit Geld zu retten, bringt auch nichts (Geld kann höchsten die Hierarchie retten). Mal schauen, ob der neue Papst mit seinen Ideen den Glauben retten kann (nicht die jetzige Herachie).
@16:26 leider hinkt der Vergleich nicht - er geht stramm seinem Ziel entgegen (ist eine erfolgreich erprobte Methode) und die Gewerkschaften haben es spät aber doch noch erkannt - trifft im Übrigen auch für die Kirchen zu, wo traditionelle Bindungen aufbrechen treten andere Gründe wie Beiträge/Sondersteuern in den Vordergrund. Wir sind in vielen Fällen zu einer Mitnahmegesellschat (ver)gekommen.
Ja, es ist traurig anzusehen wie gute Ideen oft ihren Glanz und ihre Anziehungskraft mit der Zeit verlieren. Oft passiert es dadurch, dass man versucht sie zu organisieren und zu institutionalisieren (was im gewissen Maße notwendig ist). Aber die dann überbordenden Hierarchien diskreditieren oft die eigentliche Idee. So geschehen z.B. bei der katholischen Kirche und auch bei der Gewerkschaftsidee. Die ursprüngliche Idee dann mit Geld zu retten, bringt auch nichts (Geld kann höchsten die Hierarchie retten). Mal schauen, ob der neue Papst mit seinen Ideen den Glauben retten kann (nicht die jetzige Herachie).
INTR hat geschrieben:
-- ist eine reine Machtfrage, die Gewerkschaften sind kein Geschenk, die mußten hart erkämpft werden!
Anonymous User hat geschrieben:..... Einschließlich der Abgaben stellt eine Lohndiffeenzierung von 1,5% bis 3% keine Besserstellung gegenüber Nichtmitgliedern dar - hebt aber den finanziellen Aspekt der Entscheidung zu Gewerkschaft auf......
Angenommen es reicht, um die Mitgliederzahl nach oben zu treiben. Was machen dann die Arbeitgeber? Ich glaube nicht, dass sie dem tatenlos zusehen.
-- ist eine reine Machtfrage, die Gewerkschaften sind kein Geschenk, die mußten hart erkämpft werden!
Die Gewerkschaften sind heutzutage eine Betriebspolizei um die Arbeiter in Schach zu halten.
Schlimme Beispiele sind Opel in Bochum und auch Griechenland - sh. Links unten. Die Gewerkschaften arbeiten dort Hand in Hand mit dem Establishment, gegen die Interessen der Arbeiter.
Und das ist den Unternehmen natürlich auch etwas wert.
Bei NSN gab es eben den Mitgliederbonus als "goodie" für die Gewerschaft. Die Gegenleistung: kein Ärger, ultra-schneller und rechtssicherer Personalabbau dank Namenslisten.
http://www.wsws.org/de/articles/2013/05/24/opel-m24.html
http://www.wsws.org/de/articles/2013/07/11/troi-j11.html
Schlimme Beispiele sind Opel in Bochum und auch Griechenland - sh. Links unten. Die Gewerkschaften arbeiten dort Hand in Hand mit dem Establishment, gegen die Interessen der Arbeiter.
Und das ist den Unternehmen natürlich auch etwas wert.
Bei NSN gab es eben den Mitgliederbonus als "goodie" für die Gewerschaft. Die Gegenleistung: kein Ärger, ultra-schneller und rechtssicherer Personalabbau dank Namenslisten.
http://www.wsws.org/de/articles/2013/05/24/opel-m24.html
http://www.wsws.org/de/articles/2013/07/11/troi-j11.html
Anonymous User hat geschrieben:
-- ja das wollten wir alle, selbst IGM und BR - in der Zwischenzeit hat NSN von den 9000 deutschen Rest-Arbeitsplätzen 6000 abgebaut und fertig sind die bestimmt noch nicht. Na wie soll man die stoppen - Siemens verlagert nach Korea und wirft Deutsche raus - einzige Möglichkeit, Generalstreik, keine öffentliche Aufträge mehr - nur mit welchen neolibealen Parteien, FTP, Grüne,CSU, SPD, CDU ?- habe versucht eine Reihenfolge zu finden - war schwer. Die Gewerkschaften kämpfen bei der Auszehrung auf schachem Boden. Die Position der Gewerkschaften wird hier auch nicht gerade als Kampf an der letzten Barrikade gesehen.
Ich bin leider bei NSN in Gewerkschaft eingetreten ohne auf Mitgliederbonus als "goodie" spekuliert zu haben, sondern um meinen Arbeitsplatz und Standort erhalten zu wollen
-- ja das wollten wir alle, selbst IGM und BR - in der Zwischenzeit hat NSN von den 9000 deutschen Rest-Arbeitsplätzen 6000 abgebaut und fertig sind die bestimmt noch nicht. Na wie soll man die stoppen - Siemens verlagert nach Korea und wirft Deutsche raus - einzige Möglichkeit, Generalstreik, keine öffentliche Aufträge mehr - nur mit welchen neolibealen Parteien, FTP, Grüne,CSU, SPD, CDU ?- habe versucht eine Reihenfolge zu finden - war schwer. Die Gewerkschaften kämpfen bei der Auszehrung auf schachem Boden. Die Position der Gewerkschaften wird hier auch nicht gerade als Kampf an der letzten Barrikade gesehen.
Anonymous User hat geschrieben:
Jetzt bin ich mal sarkastisch:
1. Erhalt des Arbeitsplatzes da keine Standortschließung
2. Weitesgehende Sicherung des zukünftigen BR-Arbeitsplatzes durch die verquere Kostruktion eines Gemeinschaftsbetriebs über 4 Firmen
Die Bezahlung der freigestellten BRs erfolgt nach BetrVG gemäß einer fiktiven Karriere. Da hätte der Arbeitgeber schon Spielraum um Wohltaten bei Wohlverhalten zu verteilen, was er aber nie tun würde
Es stellt sich mir da die Frage, was denn der BR oder einzelne Mitglieder für seine ach so gute Leistung ergalten haben.
Jetzt bin ich mal sarkastisch:
1. Erhalt des Arbeitsplatzes da keine Standortschließung
2. Weitesgehende Sicherung des zukünftigen BR-Arbeitsplatzes durch die verquere Kostruktion eines Gemeinschaftsbetriebs über 4 Firmen
Die Bezahlung der freigestellten BRs erfolgt nach BetrVG gemäß einer fiktiven Karriere. Da hätte der Arbeitgeber schon Spielraum um Wohltaten bei Wohlverhalten zu verteilen, was er aber nie tun würde
Tatsache ist, dass zumindest kurzfristig die Bonusregelung der IGM-Fraktion in Mch M nicht geschadet hat - sie hat die BR-Wahl haushoch gewonnen und der Organisationsgrad dürfte immer noch höher sein als vor der Regelung. Mein Ansinnen aber war die langfristigen Konsequenzen einer möglichen flächendeckenden Bonusregelung zu diskutieren. Gibt es überhaupt ein offizielles Papier irgendeiner Gewerkschaft, wo eine flächendeckende Bonusregelung gefordert wird?
Man muss doch einfach mal ganz nüchtern diskutieren: WO wären wir denn ohne die Gewerkschaften? Meint hier wirklich einer, er könnte ganz privat mit dem Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen aushandeln?
Lasst doch die Kirche im Dorf. Überall gibt es Leute, die zuerst ihren eigenen Vorteil sehen - auch in den Gewerkschaften. Aber deswegen gleich alles komplett in Frage zu stellen, ist auch falsch. Und wie soll den eine Alternative aussehen?
Gewiss ist vieles erneuerungsbedürftig, auch diese alten Rituale mit Tarif-Verhandeln bis in die Nacht und Streikandrohung etc. Warum kann man sich nicht mit vernünftigen Argumenten gleich einig werden? Warum immer diese Streiks auf Kosten Unbeteiligter? Die Arbeitgeber wissen schliesslich auch, dass sie letztlich nachgeben werden (müssen).
Ganz schlimm sind meiner Meinung nach aber immer diese Superschlauen (meist Trittbrettfahrer), die dann aber im Ernstfall immer den Kopf einziehen. Ich habe das schon öfters bei verschiedenen Veranstaltungen erlebt. Sind eben auch nur Menschen - die ihren eigenen Vorteil sehen.
Lasst doch die Kirche im Dorf. Überall gibt es Leute, die zuerst ihren eigenen Vorteil sehen - auch in den Gewerkschaften. Aber deswegen gleich alles komplett in Frage zu stellen, ist auch falsch. Und wie soll den eine Alternative aussehen?
Gewiss ist vieles erneuerungsbedürftig, auch diese alten Rituale mit Tarif-Verhandeln bis in die Nacht und Streikandrohung etc. Warum kann man sich nicht mit vernünftigen Argumenten gleich einig werden? Warum immer diese Streiks auf Kosten Unbeteiligter? Die Arbeitgeber wissen schliesslich auch, dass sie letztlich nachgeben werden (müssen).
Ganz schlimm sind meiner Meinung nach aber immer diese Superschlauen (meist Trittbrettfahrer), die dann aber im Ernstfall immer den Kopf einziehen. Ich habe das schon öfters bei verschiedenen Veranstaltungen erlebt. Sind eben auch nur Menschen - die ihren eigenen Vorteil sehen.
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