Muss der Verfassungsschutz die Linken beobachten?
Hallo ihr Schnarchnasen, ich möchte gern mal wieder eine Diskussion über ein politisches Thema führen, damit es hier nicht gar zu langweilig wird.
Gut, wer mich kennt, weiß natürlich, dass die Überschrift dieses Beitrags eine rein rhetorische Frage ist. Die Beobachtung der Linken halte ich für maßlos übertrieben. Es stimmt schon, dass einige von ihnen noch ein, sagen wir mal, "ungeklärtes Verhältnis" zur DDR haben. Und die trotzige Weigerung, Gauck als Bundespräsidenten zu unterstützen, hat die Linke viel Sympathie gekostet. Aber sind nun solche Linke wirklich eine Gefahr für die Demokratie?
An ihrer Einstellung zur DDR müssen sie noch arbeiten. Die Loslösung von der Vergangenheit ist ein langwieriger Prozess, der nicht immer geradlinig verläuft. Das kann schon noch eine Zeitlang dauern, aber ein Sicherheitsrisiko sind sie deshalb nicht gleich!
Und schauen wir uns doch einmal um, wie es um unsere Demokratie bestellt ist. Wie hoch ist denn die Wahlbeteiligung, wenn die Bürger mal wieder zu den Urnen gerufen werden? Deutlich niedriger, als sie sein sollte! Da liegt meiner Meinung nach eher eine Gefahr für den Erhalt der Demokratie: Sie wird nicht von gefährlichen Extremisten zu Tode getrampelt, sondern sie stirbt ganz leise an der Gleichgültigkeit (Resignation?) der Bürger.
Und wenn der Verfassungsschutz unbedingt jemanden zum Beobachten braucht, dann hab ich einen besseren Vorschlag: Nehmt euch mal diese ganzen China-Fans in der deutschen Wirtschaft vor: China ist definitiv keine Demokratie, und wer von diesem Land und seiner Regierung so restlos begeistert ist, sollte schon genau beobachtet werden. Wer weiß, was diese Typen vorhaben...
Gut, wenn mir keiner antworten will, dann schreib ich eben selber nochwas dazu.
Nun haben also die Linken schon wieder für einen Skandal gesorgt, die Genossin Gesine will doch glatt Deutschland kommunistisch machen! Igitt wie kann man nur! Klar, dass nun die Wächter unserer Freiheit und Demokratie gleich nach dem Verfassungsschutz rufen. Man muss doch als aufrechter Bürger wissen: Alles war igendwie mit Kommunismus zu tun hat oder sich kommunistisch nennt, ist gefährlich und muss mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden.
Und wenn nun der CEO von Siemens die kommunistische Partei der Volksrepublik China lobt und preist, wenn der nun etwas von wegen "die Zivilisation hat mehr als ein Gesicht" faselt, um z. B. dass Massaker vom Tien-An-Men-Platz zu entschuldigen? Wenn nun ein hochrangiger Kommunist aus China um wirtschafltiche, kulturelle und sonstige Zusammenarbeit wirbt und herzlich willkommen geheißen wird?
Einerseits soll ich mich mit Abscheu von Marx und Lenin abwenden, aber andererseits soll ich Mao (immerhin einer der brutalsten Schlächter der Menschheit) bewundern und verehren, weil in China die Wirtschaft so rasant wächst? Irgendwie hab ich da ein Problem, aber das muss wohl daran liegen, dass ich asozial und ungebildet bin...